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Sondervortrag
Vortrag über Nordkorea, Klima und Ziele für nachhaltige Entwicklung

Am 4. August, hielt Dr. Bernhard Seliger von der HSS Korea einen Fachvortrag im Rahmen der mehrtägigen Veranstaltung mit dem Titel "Training Program on the United Nations", an dem begabten koreanischen Schüler aus Schulen in aller Welt teilnahmen.

Gastgeber der Veranstaltung war die Hope to the Future Association (HFA), eine mit der Abteilung für globale Kommunikation der Vereinten Nationen (UN DGC) assoziierte zivilgesellschaftliche Organisation. Der Vortrag stand unter dem Thema "Demokratie, Frieden und Entwicklung im Zeichen des Klimas". Nach einer allgemeinen Einführung in die Aktivitäten der HSS Korea, ging Dr. Seliger zu einem Vortrag über Nordkorea über. Im Bereich der Nachhaltigkeit und Entwicklung versteht die HSS Nordkorea als Partner. Mit einem etwas anderen Ansatz als andere Organisationen liegt es im Interesse der HSS, Bildung und Know-how zu Themen aus den genannten Bereichen zu vermitteln. Da Umweltfragen den gesamten Planeten betreffen, ist Nordkorea keine Ausnahme. Die Stiftung unterstützt nicht nur die friedliche Wiedervereinigung, sondern hilft auch bei der Ausbildung der Nordkoreaner in Bereichen, die mit nachhaltiger Entwicklung zu tun haben, wie Forstwirtschaft und Schutz der Tierwelt. Die HSS organisiert seit mehr als zehn Jahren Kooperationsprojekte, wie etwa das Wasserkraftwerksprojekt im Rahmen des 2010 Sustainable Development Mechanism (SDM, früher CDM). Außerdem unterstützte die HSF die Aufnahme Nordkoreas in die Ramsar-Konvention und das EAAFP.

Die Abholzung der Wälder wird in Nordkorea zunehmend zu einem Problem, insbesondere wenn man die Häufigkeit der saisonalen Überschwemmungen bedenkt. Das Abholzen von Bergwäldern verringert die Schutzwirkung vor Überschwemmungen, was besonders für die zahlreichen Dörfer gefährlich ist, die am Fuße der nordkoreanischen Gebirgsketten liegen. Ein Beispiel für diese Gefahr war die Überschwemmung von Sonbong im Jahr 2015, einem Gebiet in Rason in der Provinz Nord-Hamgyong. Die Flut zerstörte das Dorf vollständig und forderte schätzungsweise 400 Leben. Die HSS hat sich zum Ziel gesetzt, solche Katastrophen zu verringern, indem sie die Einheimischen durch Schulungen und Forstprojekte unterstützt und nordkoreanische Forstexperten in Deutschland ausbildet. Die Rolle der Wälder ist auch für die Dynamik der Kohlenstoffsenken wichtig und ein weiterer Grund, die Abholzung in Nordkorea zu bekämpfen. Trotz der COVID-19-Pandemie hat Nordkorea weiterhin Projekte und Werbesendungen zur Erhaltung von Feuchtbiotopen durchgeführt.

Das Land leidet derzeit unter erneuten Überschwemmungen und Nahrungsmittelknappheit, die durch Klimaereignisse, heiße Temperaturen und anhaltende Sanktionen verursacht werden. Dr. Seliger gab den Zuhörern einen Überblick über die verschiedenen Projekte, an denen HSS Korea im Laufe der Jahre beteiligt war. Er erklärte auch deren Bezug zu den globalen Herausforderungen, wie die Verfolgung der Ziele für nachhaltige Entwicklung, die Förderung des Friedens und der Aufbau von Kapazitäten in Nordkorea. Die Veranstaltung endete mit einer Fragerunde.