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Veranstaltung
Vorlesung über Geologie und Biodiversität in Nordkorea

Dr. Bernhard Seliger, Repräsentant der Hanns Seidel Stiftung Korea, hielt am 28. März einen Vortrag über Geologie und Biodiversität in der DVRK, in welchem er die Wichtigkeit der Erhaltung von Feuchtbiotopen und Waldflächen hervorhob.

Am 28. März hielt Dr. Bernhard Seliger, Repräsentant der Hanns-Seidel-Stiftung Korea, einen Vortrag an der Seoul National University. Thema des Vortrags waren die Geologie und Biodiversität in der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK).

Dr. Seliger betonte vor den versammelten Studenten die entscheidende Bedeutung einer nachhaltigen Aufforstung und des Schutzes bestimmter Gebiete, um Lebensräume für die einheimische Tierwelt zu sichern. Insbesondere wies er auf die signifikante Rolle der Zugvögel hin, die nicht nur als Indikatoren für die Biodiversität dienen, sondern auch eine Schlüsselrolle im Ökosystem einnehmen. Interessanterweise sind etwa 90% der Vögel auf der koreanischen Halbinsel Zugvögel, die eine erstaunliche Vielfalt von über 560 Arten umfassen. Die DVRK spielt dabei eine bedeutende Rolle, da viele Zugvögel entlang der Flugroute im Norden der Halbinsel Rastplätze finden.

Des Weiteren verdeutlichte Dr. Seliger die essentielle Bedeutung von Feuchtbiotopen, die nicht nur Zugvögeln als wichtige Lebensräume dienen, sondern auch die Biodiversität fördern, die Lebensgrundlage der Bevölkerung sichern und den Klimawandel mildern. Er erläuterte die Bemühungen der DVRK zur Erhaltung dieser sensiblen Ökosysteme, darunter die Integration in internationale Umweltschutznetzwerke wie die RAMSAR-Konvention und die EAAFP (East-Asian-Australasian Flyway Partnership), sowie die Durchführung von Kapazitätsaufbauprojekten im In- und Ausland zur Unterstützung des Umweltsektors und zur Förderung des multilateralen Austausches.

Trotz einiger geschützter Feuchtbiotope im nördlichen Teil der Halbinsel bleiben jedoch Herausforderungen bestehen. Dazu gehört etwa die Suche nach geeigneten Partnern, die Bewältigung internationaler Sanktionen und die Sicherung finanzieller Ressourcen, um langfristige Kooperationen aufrechtzuerhalten.

Ein weiteres Thema, das während des Vortrags angesprochen wurde, war die Abholzung in der DVRK, die durch den Mangel an alternativen Materialien durch die Bevölkerung vorangetrieben wird und insbesondere zu tödlichen Erdrutschen während starker Regenfälle führt. Um dem entgegenzuwirken, setzen sich sowohl die Hanns-Seidel-Stiftung als auch internationale Organisationen für nachhaltige Aufforstungsmaßnahmen ein. Die DVRK hat ebenfalls Fortschritte in diesem Bereich erzielt, indem es eine nationale Aufforstungskampagne ins Leben rief und diese erfolgreich in ausgewählten Gebieten umsetzte.

Dr. Seliger erwähnte auch Umweltprobleme in Südkorea, insbesondere die Auswirkungen bestimmter Bauvorhaben auf die ökologische Vielfalt. So stellen beispielsweise Betonkanäle zur Bewässerung eine Gefahr für Amphibien dar, während der Bau von Parks und Straßen in Feuchtbiotopen die ökologische Vielfalt bedroht.

Abschließend betonte Dr. Seliger die Notwendigkeit eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Biodiversität und wirtschaftlicher Entwicklung, um langfristiges und nachhaltiges Wachstum zu gewährleisten.