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Ursula Männle empfängt Gouverneur Kyung-Pil Nam

Im Rahmen seines Aufenthaltes in Bayern wurde Gouverneur Kyung-Pil Nam von Professor Ursula Männle, Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, am 03. Mai 2016 in den Räumen der Stiftung empfangen. Der Gouverneur der Provinz Gyeonggi, die Vorsitzende und Professor Dr. Ursula Münch, Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing, führten ein Expertengespräch über die Erfahrungen aus Koalitionsbildungen der Parteien in Deutschland.

Gouverneur Nam Kyung-Pil der Provinz Gyeonggi (Mitte) mit Prof. Ursula Männle, Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung (rechts), vor dem Bayrischen Löwen

Die Provinz Gyeonggi ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort in Südkorea. Seit einigen Jahren steht sie in intensivem Austausch mit Bayern, um wirtschaftliche Beziehungen zu pflegen. In diesem Zusammenhang unterzeichneten der Gouverneur der Provinz Gyeonggi, Kyung-Pil Nam und Ilse Aigner, bayerische Wirtschaftsministerin, eine gemeinsame Absichtserklärung. Damit werden die Wirtschaft und der Informationsaustausch untereinander gestärkt. Südkorea ist für Bayern einer der wichtigsten Handelspartner in Asien.

 

Neben den wirtschaftlichen Beziehungen besteht der Wunsch nach einem Austausch von Erfahrungen mit Bayern, das Grenzregion zur DDR gewesen ist. Die HSS Korea unterstützt dieses Anliegen der Provinz Gyeonggi, die an Nordkorea angrenzt, und pflegt seit längerer Zeit den Kontakt zu Gouverneur Kyung-Pil Nam.

 

In Südkorea dominieren traditionell die sozialliberale oder die konservative Partei. Daher waren bisher weder auf Provinz- noch auf Nationalebene Koalitionen zwischen Parteien zur Regierungsbildung erforderlich. Nach den Wahlen am 13. April 2016 zur 20. Nationalversammlung zeichnet sich jedoch eine Änderung ab.

 

Vor diesem aktuellen Hintergrund diskutierten die Vorsitzende und Prof. Münch mit Gouverneur Nam über Gründe, die für Koalitionen sprechen, sowie politische Vor- und Nachteile.

 

Dabei seien gegenseitiger Respekt und die Fähigkeit zum Kompromiss für demokratische Parteien unverzichtbar. Auch in Deutschland habe das Parteiengefüge seit der Gründung der Bundesrepublik große Veränderungen erfahren.

 

Das föderale System habe maßgeblich dazu beigetragen, auch ostdeutsche Interessen abzubilden und so Deutschland nach der Wiedervereinigung sozial zusammengeführt. Heute müssen sich die Parteien in Deutschland und Südkorea den gesellschaftlichen Problemen wie Vermögensverteilung, alternde Bevölkerung, Arbeitslosigkeit stellen. Die Bildung von Koalitionen könnte auch für Korea eine Möglichkeit sein, die Meinungsvielfalt in einer modernen Gesellschaft abzubilden und dieser gerecht zu werden.