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Konferenz
Engagement durch Natur

Am 17. Mai 2019 fand im Courtyard Seoul Namdaemun die Sitzung zum Thema „Umweltschutz und Zusammenarbeit auf der koreanischen Halbinsel – Engagement durch Natur“ statt. Das Event wurde organisiert von der East Asian – Australasian Flyway Partnership, dem Ramsar Regional Centre – East Asia und der Hanns-Seidel-Stiftung.

Einleitende Worte von Suh Seung-Oh

Yeobin, die Moderatorin des Events, eröffnete die Sitzung mit ein paar kurzen Worten und stellte die verschiedenen Redner vor, bevor die Eröffnungsrede von Suh Seung-Oh vom Ramsar Regional Centre - East Asia gehalten wurde. Nachdem er das Publikum begrüßt hatte, sprach er über die forsetzende globale Umweltzerstörung. Nicht einmal die koreanische Halbinsel bleibt von der natürlichen und vom Menschen verursachten Zerstörung der Umwelt verschont. Das gemeinsame Ziel, die Rettung der Welt, führte jedoch zu einer internationalen Zusammenarbeit im Umweltbereich. Projekte in der DVRK, wie z.B. der Schutz von Feuchtbiotopen, halfen dem Land internationale Verbindungen aufzubauen. Das Land trat sogar der Ramsar-Konvention bei, wodurch es nicht nur auf nationaler, sondern auch auf transnationaler Ebene etwas zum Erhalt der Feuchtbiotope beiträgt. Das Ziel der Sitzung ist es Informationen über vergangene und laufende Projekte in Bezug auf die koreanische Halbinsel, insbesondere die DVRK, auszutauschen.

Nach der Eröffnung wurde ein Gruppenfoto von den Referenten und den Teilnehmern gemacht.

Felix Glenk, von der HSS, zum Thema Zusammenarbeit mit Nordkorea

Umweltschutz und Zusammenarbeit mit Nordkorea

Felix Glenk von der Hanns-Seidel-Stiftung war der erste Redner. Er stellte kurz die Arbeit der Hanns-Seidel-Stiftung, die seit 1987 in ROK und seit 2013 in der DVRK tätig ist, vor, bevor er anschließend verschiedene Projekte in der DVRK, wie das HSS-Forstprojekt und das Projekt zum Schutz und sinnvollen Nutzung von Feuchtbiotopen in der DVRK, vorstellte. Er beendete seinen Vortrag mit der Nennung von Gründen, warum genau diese Form der Arbeit wichtig ist. Es ist zum Beispiel eine Möglichkeit, Vertrauen auf der koreanischen Halbinsel durch Dialoge und Austausch aufzubauen und die Kontakte der koreanischen Nationen zu entpolitisieren.

Dr. David Melville zum Thema Zugvögel in Nordkorea

Die Westküste Nordkoreas - Erfahrungsbericht Mai 2019

Der zweite Redner war Dr. David Melville vom Pukorokoro Miranda Naturalist's Trust. Dr. Melville begann seinen Vortrag mit der Vorstellung des Pukorokoro Miranda Naturalist's Trust, einer in Neuseeland gegründeten NGO. Im Fokus dieser Organisation stehen Küstenvögel, zu denen u.a. auch Zugvögel gehören, die in Richtung Gelbes Meer ziehen. Ein Projekt beinhaltete eine Untersuchung zum Thema Küstenvogel an der Westküste der DVRK. Die Partnerorganisation für dieses Projekt war NCUK. Während des Projekts wurden die Vögel Hochwasser gezählt und die Ergebnisse wurden anschließend veröffentlicht, was auch zu einer internationalen Exposition von Wissenschaftlern der DVRK führte. Dank Satelliten-Taggings ist es möglich, Informationen über sich ändernde Migrationsstrategien und Verteilungsmuster der verschiedenen Vögel zu erhalten. In diesem Jahr hatte die NGO sogar die Möglichkeit gehabt, Unterricht an Mittelschulen in Pjöngjang zu geben. Obwohl die NGO über begrenzte Ressourcen verfügt, wurden bereits große Zukunftspläne aufgestellt, wozu u.a. die Veröffentlichung eines Abschlussberichts, Kapazitätsaufbau und zusätzliche Erhebungen zählen. Am Ende seiner Rede betonte Dr. Melville, wie wichtig eine gute Kommunikation zwischen allen in der DVRK tätigen internationalen Organisationen ist.

Während der kurzen Kaffeepause wurde ein Kurzfilm über Watvögel in der DVRK gezeigt.

Dr. Nial Morres zum Thema Rason und Songbong Migratory Bird Reserve

Die Ostküste Nordkoreas – Erfahrungsbericht März 2019

Der dritte Sprecher war Dr. Nial Moores von Birds Korea. Der Schwerpunkt seiner Präsentation lag nicht auf der Westküste Nordkoreas, sondern auf der Ostküste des Landes, die er im März 2019 besuchte. Am Anfang seiner Präsentation erzählte er stolz von der ersten Vogelbeobachtungstour in der DVRK. Zugvögel verbinden schließlich Nationen. Rason, im Norden der DVRK, ist eine Sonderwirtschaftszone mit hervorragenden Feuchtbiotopen. Das Songbong Migratory Bird Reserve ist seit letztem Jahr ein Ramsar-Gebiet, und das Beeindruckendste an der Region ist das Meer mit seiner großen Vogelpopulation. Es besteht allerdings Entwicklungsdruck auf Rason. Feuchtbiotope werden in Fischteiche und Seegurkenfabriken umgewandelt. Aber gibt es überhaupt Alternativen dazu? Ja, denn es existiert ein riesiges Potenzial für Ökotourismus in der Region. Ein weiteres Ziel von Bird Korea ist die Einrichtung eines Vogelgebiets nördlich und südlich der innerkoreanischen Grenze in Goseong.

Vivian Fu von EAAFP zum Thema Mundok

Der Fall Mundok - Ein Zukunftsmodell für den Naturschutz in der DVRK?

Vivian Fu von der East Asian - Australasian Flyway Partnership war die vierte Rednerin der Veranstaltung. Frau Fu begann ihre Präsentation mit der Vorstellung des East Asian - Australasian Flyway als einen der neun Flyways. Anschließend stellte sie die EAAFP, ihre Partner und ihre Arbeit, insbesondere die des Flyway Site Networks, vor. Genau wie Dr. Melville wies sie auf die Bedeutung des Gelben Meeres für Zugvögel hin. Kumya Wetlands und Mundok Migratory Birds Reserve sind zwei neue Flyway Sites in der DVRK. EAAFP besuchte Mundok im März 2019 zusammen mit anderen Organisationen, um mehr Informationen über die Überwachungs- und PR-Arbeiten (Kommunikation, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit) an diesem Standort zu erhalten. Auch wenn die bereits vorhandene Arbeit beeindruckend ist, gibt es noch Verbesserungsbedarf. EAAFP plant zum Beispiel dem Standort Mundok gute Bücher über Vögel zur Verfügung zu stellen.

Philippe Pypaert von UNESCO über die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit

Die Arbeit der UNESCO in der DVR Korea im Rahmen des ostasiatischen Biosphärenreservennetzes

Philippe Pypaert, von UNESCO, begann seinen Vortrag mit der Aussage, dass es wichtig ist, Nachhaltigkeit über den Naturschutz hinaus zu fördern. Danach stellte er das Biosphärenreservatsprogramm der UNESCO ausführlich vor. Derzeit gibt es rund 700 anerkannte Biosphärenreservate weltweit. Allerdings wird man nicht Mitglied in diesem internationalen Netzwerk, um sich einfache nur einen Titel zu holen, um zum Beispiel Tourismus zu fördern. Das Netzwerk existiert, so dass Reservate miteinander kooperieren, sich gegenseitig beeinflussen,  und voneinander lernen können. Das ostasiatische Biosphärenreservatsnetzwerk besteht seit 25 Jahren, und Herr Pypaert nannte Beispiele auf der koreanischen Halbinsel. Am Ende seiner Rede betonte er noch einmal, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Institutionen/Organisationen im Umgang mit solchen Destinationen ist.

Suh Seung-Oh über die Arbeit des Ramsar Regional Centre - East Asia

Aussichten auf Zusammenarbeit auf der koreanischen Halbinsel

Der sechste und letzte Redner war Suh Seung-Oh vom Ramsar Regional Centre – East Asia. Nach der Vorstellung des Ramsar Regional Centre - East Asia, dem die DVRK im Februar 2019 beigetreten ist, sprach er über die wichtigsten Arbeitsbereiche des Zentrums. Das Ramsar Regional Centre - East Asia hat vier Manager der DVRK zur 7. WLI Asia Conference nach Taipeh City eingeladen, und Herr Suh hofft, dass er sie dort im Dezember dieses Jahres treffen kann.

Nachdem alle Präsentationen abgeschlossen waren, konnte das Publikum Fragen an die Redner stellen. Die Fragen gingen beispielsweilse um Sanktionen un das wachsende Interesse and Nordkorea seitens Investoren.

Die Sitzung wurde offiziell von EAAFP und HSS um 17:15Uhr beendet.