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Nordkorea als 36. Mitglied der EAAFP vorgestellt
Umweltkooperation auf dem East Asian - Australasian Flyway

Nordkorea tritt als 36. Mitglied der East Asian - Australasian Flyway Partnership bei. Der Geschäftsführer der Partnerschaft, Dr. Lew Young, erklärte, dass die DVRK ein wichtiger Partner auf der Zugstrecke und für den Schutz der Vögel und ihrer Lebensräume sei. Die Hanns-Seidel-Stiftung arbeitet auf der koreanischen Halbinsel, um Frieden, Demokratie und nachhaltige Entwicklung zu fördern.

Die im Jahr 2006 gegründete East Asian - Australasian Flyway Partnerschaft (EAAFP) ist ein Netzwerk von Partnern - darunter Regierungen (u.a. Südkorea, China), zwischenstaatliche Organisationen (u.a. Ramsar-Konvention für Feuchtgebiete), NGOs (u.a. Hanns Seidel Foundation, WWF) und Partner aus der internationalen Wirtschaft. Die Flugroute erstreckt sich vom Osten Russlands und Alaska, nach Süden über Ostasien und Südostasien bis nach Australien und Neuseeland und umfasst 22 Länder, von denen bisher 18 Länder (Laos, Brunei, Papua-Neuguinea und Osttimor sind noch nicht beigetreten) offizielle Partner der EAAFP sind. Über 50 Millionen wandernde Wasservögel aus über 250 verschiedenen Populationen nutzen die ostasiatisch-australische Zugroute, um von den nördlichen Brutplätzen in den Süden zu kommen, um dort zu überwintern, bevor sie wieder zurückfliegen. Während der Migration nutzen die Wasservögel die Feuchtgebiete, um sich auszuruhen, zu ernähren und genug Energie aufzubauen, um die nächste Phase ihrer Reise anzutreten. Viele der Arten auf der Zugroute sind jedoch heute gefährdet. In den letzten Jahrzehnten sind aufgrund der schnell voranschreitenden wirtschaftlichen Entwicklung in der gesamten asiatischen Region viele Plätze für die Vögel dieser Entwicklung zum Opfer gefallen. In den vergangenen 50 Jahren wurden rund 70% ihrer Lebensräume für Küstenentwicklung, Häfen und städtische Industrien reklamiert.

Nordkorea ein wichtiger Partner auf der Flugroute

Eine weitere wichtige Umgebung, nicht nur für die Tiere, sondern auch für die Menschen, sind Wattflächen, da sie Kohlenstoff aus der Atmosphäre aufnehmen und speichern. Viele dieser Wattflächen liegen in der Region des Gelben Meeres an den Küsten Chinas, Südkoreas und Nordkoreas. Die Kombination des flach abfallenden Meeresbodens und des großen Tidenhubs im Gelben Meer förderte die Entwicklung einiger der größten Wattflächen der Welt mit einer Fläche von etwa 20.000 km2. Nichtsdestotrotz ist das Gelbe Meer auch eine der am stärksten genutzten und gestörten Meeresregionen der Welt (Yellow Sea Ecoregion Planning Program 2008). Außerdem befindet es sich in einer der am dichtesten besiedelten Regionen der Welt und die Einzugsgebiete seiner großen Flüsse, darunter der Gelbe Fluss und der Jangtse in China und der Fluss Han in Südkorea, sind für mehr als 10% der Weltbevölkerung relevant. Vor allem diese sich in der littoralen Zone befindlichen Feuchtbiotope entlang der Küste an der Westküste der DVRK sind für Vögel von entscheidender Bedeutung. So ist die koreanische Halbinsel aufgrund ihrer zentralen Lage an der EAAF, der wichtigsten Flugroute für Zugvögel in Ostasien, von großer Bedeutung.

Im Jahr 2018 ist die DVR Korea der Ramsar-Konvention für Feuchtgebiete beigetreten und hat das Mundok-Zugvogelreservat und das Rason-Zugvogelreservat als ihre ersten beiden Ramsar-Gebiete ausgewiesen. Nach dem Beitritt zur Ramsar-Konvention für Feuchtgebiete wurde die DVRK nun als Mitgliedsland der EAAFP aufgenommen, womit die DVRK der 18. Regierungspartner der Partnerschaft ist, die den Schutz von Vögeln und ihrer Lebensräume auf der Zugstrecke zwischen Alaska und Neuseeland unterstützt.

Im Rahmen des Beitritts zur EAAFP hat die DVR Korea das Mundok-Zugvogelreservat und das Kumya Wetland-Zugvogelreservat als ihre ersten beiden Flyway-Netzstandorte in der EAAF nominiert. Durch den Beitritt zur EAAFP wird die DVR Korea in der Lage sein, eng mit den EAAFP-Mitgliedern zusammenzuarbeiten, um die Erhaltung der Zugvögel zu unterstützen, so dass eine nachhaltige Bewirtschaftung der Lebensräume sowohl den Menschen als auch der Umwelt zugute kommt. Dazu gehören auch Bemühungen der Region entlang der Küste des Gelben Meeres, wo große Gebiete mit wichtigen Wattflächen verbleiben. Südkorea hat derzeit elf Orte im Flugroutennetzwerk u.a. das Upo-Feuchtgebiet, das Junam Reservoir, das Yubu-do Watt oder die Han River Mündung.

Nordkorea tritt der EAAFP bei

Die EAAFP hat in einer Pressekonferenz am 16. April offiziell verkündet, dass die DVRK als 18. Mitgliedsland und als 36. Partner der Partnerschaft der EAAFP beitritt. Dr. Lew Young - der der HSS Korea durch seine vergangene Funktion als Regionalberater für Asien im Ramsar Sekretariat gut bekannt ist - erklärte, dass sich alle Länder am Schutz der Feuchtbiotope beteiligen müssen, da das Überleben der Vögel von den vielen Staaten abhänge, die sie auf ihrer Route durchqueren. Es sei nicht genug, wenn sich nur ein Staat für den Schutz der Biotope engagiere während andere dies nicht tuen, da dies den Vögeln auf ihrer Flugroute nicht helfen könne und die Gebiete so nicht nachhaltig aufrecht erhalten weden könnten. Ein gemeinames Engagement aller Staat auf dieser Route ist essentiell und notwendig. Daher kann die Aufnahme der DVRK in die EAAFP als ein weiterer Erfolg auf dem Weg zum nachhaltigen Schutz von Vögeln und ihrer Biotope angesehen werden. Wie Dr. Lew Young ausführte: "Umweltschutz ist mit dem Entwicklungsstand eines Staates verbunden und die DVRK hat, im Gegensatz zu Südkorea, weniger Ressourcen zur Verfügung, die in den Umweltschutz investiert werden können." Dennoch betonte er, dass die DVRK sehr an der Entwicklung ihrer Umwelt interessiert sei, weshalb in der Folge viele Länder und Organisationen gewillt sind der DVRK technische und finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen.

Nachdem die DVRK zwei Schlüsselstandorte benannt gab, kann die Evaluation des Standortes zum weiteren Schutz gestartet werden. Zu diesem Zweck plant die EAAFP zusammen mit mehreren Partnerorganisationen einen zweitägigen Besuch in Mundoks Zugvogelreservat, nachdem der Beitritt der DVRK zur Ramsar-Konvention und der EAAFP am 16. Mai in Pjöngjang offiziell begangen wird. Bei der Begrüßungszeremonie werden verschiedene Partnerorganisationen wie die IUCN, der WWF, die Beijing Forestry University und Birds Korea Vorträge halten. Diese betreffen die Bedeutung von Feuchtbiotopen und deren Auswirkungen auf Wasser und Nahrungsmittel. Während der zweitägigen Reise nach Mundok hofft die Delegation, die Probleme des Reservoirs besser zu verstehen und will mehr über die lokalen Bedürfnisse der Bevölkerung und der Gegebenheiten vor Ort erfahren, z.B. in der Reisproduktion, auf den Feldern und über die Wasserprobleme in der DVRK. Es wird deutlich, dass zur Erhaltung des Lebensraums der Vögel das lokale Bewusstsein (für Artenvielfalt, Watt, Wasservögel usw.) erhöht und eine enge Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung aufgebaut werden muss. Lokale Gemeinden sollten die Standorte mit Hilfe der EAAFP verwalten. Ziel der Reise ist nicht nur der Schutz der Vögel, sondern auch der Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung im Allgemeinen. Dementsprechend kann die Partnerschaft auch daran arbeiten, Wege für eine nachhaltige Reisproduktion oder Fischerei zu finden, die dann den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung dienen sowie das Wissen der Verwaltungen und das allgemeine Bewusstsein für Umweltfragen verbessern.

Das Bewusstsein für die Bedeutung der Vögel und ihrer Lebensräume wird jedoch nicht nur in der DVRK, sondern in allen Ländern, die sich auf der Zugroute befinden, benötigt. Die Verwaltungen neigen dazu, die Zugvögel für die Vogelgrippe verantwortlich zu machen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Zugvögel tatsächlich das Virus in Übersee in andere Länder tragen, ist jedoch gering, da Zugvögel eher sterben, bevor sie die Infektion aufgrund der stressigen Migrationsreise verbreiten können.

Hanns-Seidel-Stiftung als langjähriger Partner

Der Beitrittsprozess der DVRK zur EAAFP dauerte mehr als drei Jahre und wurde als langfristiger Kooperationsprozess mit verschiedenen Partnern wie der Hanns-Seidel-Stiftung Korea eingerichtet. Seit 2015 arbeitet die Hanns-Seidel-Stiftung Korea mit regionalen Partnern für die nachhaltige Entwicklung im innerkoreanischen Grenzgebiet zusammen. Die Hanns-Seidel-Stiftung bringt die Akteure in der DVRK, insbesondere das nordkoreanische Ministerium für Land- und Umweltschutz, mit Vertretern internationaler Organisationen und nationaler Regierungen zusammen. Die HSS Korea unterstützt Schulungen in Nordkorea und im Ausland, Konferenzen und praktische Umweltstudien, um das Fachwissen von Entscheidungsträgern zu verbessern. Diese Projekte sollen nicht nur zu einem besseren Naturschutz beitragen, sondern auch zu mehr Verständnis und letztlich zu Versöhnung auf der koreanischen Halbinsel.

Ziel der Hanns-Seidel-Stiftung ist es, die Lebensbedingungen der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Ein großer Teil der Projekte konzentriert sich darauf, wie Menschen von der Erhaltung von Feuchtgebieten profitieren können. Daher arbeitet die HSS an der Erhaltung von Feuchtgebieten und an der internationalen Zusammenarbeit durch die Est Asian - Australasian Flyway Partnership, der Ramsar Konvention für Feuchtbiotope und an weiteren Projekten. Die Hanns-Seidel-Stiftung trug zum erfolgreichen Beitritt der DVRK zur Partnerschaft bei, indem sie den ersten Workshop für den Beitritt im Jahr 2015 initiierte und organisierte sowie seitdem mehrere Trainings, Workshops, Konferenzen und Studienreisen durchführte. Daher ist der Beitritt der DVRK zur EAAFP nicht nur ein allgemeiner Erfolg für den Umweltschutz, sondern auch ein Ergebnis der Arbeit der HSS Korea im Einzelnen. Darüber hinaus ist es ein Ansporn, den Weg der Wiedereingliederung der DVRK in den Umweltsektor auch weiterhin zu verfolgen, um trotz politischer Differenzen einen Weg der Zusammenarbeit zu beschreiten.

Ein Video zu unserem Projekt in Nordkorea finden Sie auf unserer Facebook-Seite unter folgendem Link: www.facebook.com/HannsSeidelFoundationKorea/videos/2221779847848956/

Schutz von Feuchtbiotopen in der DVR Korea

Die Natur kennt keine menschengemachte Grenzen. Wie wahr dies tatsächlich ist, zeigt sich vor allem dann, wenn man die Zugvögel beobachtet, die jedes Jahr die demilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea überqueren. Der Schutz von Zugvögeln und ihrer Lebensräume ist daher auch ein Weg um Menschen zusammenzubringen. Die HSS Korea hat jetzt ein Factsheet veröffentlicht, welches die wichtigsten Fakten zur Arbeit der Stiftung im Bereich grenzüberschreitender Umweltkooperation im Jahr 2016 zusammenfasst.

Download der Publikation

Menschen und Tiere profitieren von der Existenz von Wetlands. Sie spielen eine entscheidende Rolle im natürlichen Wasserkreislauf. Sie sind jedoch gefährdet. In der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) sind schätzungsweise 6% des Landes Wetlands, ein einzigartiger Lebensraum für viele Arten, von Pflanzen bis zu Tieren wie Vögeln, Fischen und Amphibien. Diese Lebensräume sind durch Übernutzung, Verschmutzung, Wasserentnahme und vom Klimawandel bedroht. Die DVRK versucht dieses Problem zu lösen. Dieses Projekt sollte die DVRK dabei unterstützen, ihre Ziele in Bezug auf die Erhaltung von Wetlands zu erreichen.

Hier können Sie die Publikation über das DVRK Wetland Projekt downloaden