Print logo

Forum
Die Bedeutung der Verhandlungen zwischen USA und DVRK

Zum 25. Mal in drei Jahren trafen sich am 4. April Experten der Bereiche Einheit, Diplomatie und Politik, um die aktuelle Situation auf der koreanischen Halbinsel zu diskutieren. Hierbei stand jedoch nicht die Möglichkeit zur Wiederbelebung der Entnuklearisierungsgespräche im Vordergrund, wie bei dem Gipfel in Hanoi zwischen den USA und Nordkorea.

Eröffnungsrede von Son Jae-Shik, ehemaliger Minister für Einheit, Vorsitzender des Tongil Hankuk Forums

Eröffnungsrede von Son Jae-Shik, ehemaliger Minister für Einheit, Vorsitzender des Tongil Hankuk Forums

Am 4. April fand das 25. Tongil Hankuk Forum statt. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten des Tongil Hankuk Forums, Sohn Jae-shik, ehemaliger Minster für Wiedervereinigung, und Shin Yong-Seok, Präsident des Instituts für Friedensfragen, erinnerte Dr. Bernhard Seliger, Vertreter der Hanns-Seidel-Stiftung in Korea, an die Geschichte der Abrüstungsgespräche in Europa. Nach einem positiven ersten Treffen von Ronald Reagan und Michael Gorbatschow 1985 in Genf scheiterte das nächste Treffen 1986 in Rejkjavik, nachdem die Sowjetunion die Forderungen der USA abgelehnt hatte. Aber nur wenige Monate später begannen die Verhandlungen wieder, weitgehend nach dem Vorbild der USA, und führten zu einer erfolgreichen Entspannung in Europa und darüber hinaus. Während sich die Geschichte nicht unbedingt wiederholt, kann sie dennoch lehrreich sein. Dr. Seliger forderte neue, innovative Wege der interkoreanischen humanitären Zusammenarbeit und einen verstärkten Austausch von Mensch zu Mensch, wie z.B. den Schüleraustausch. Dies könnte sogar im Rahmen der derzeitigen Sanktionen geschehen.

Ausführungen von Dr. Bernhard Seliger, Hanns-Seidel-Stiftung Korea

Ausführungen von Dr. Bernhard Seliger, Hanns-Seidel-Stiftung Korea

Die Diskussionsrunde wurde von Cho Kon-shik, ehemaliger Vize-Minister für die Wiedervereinigung und derzeit Gastprofessor an der Halla-Universität, geleitet. Der erste Gesprächspartner war Dr. Shin Beom-Cho, Leiter des Asan Institute Center for Security and Unification. Er war skeptisch gegenüber dem Willen Nordkoreas, die Nuklearisierung zu beenden. Er prognostiziert jedoch weitere Verhandlungen in der kommenden Zeit. Der zweite Diskussionsteilnehmer, Dr. Woo Chong-Yeob, Leiter des Zentrums für Amerikanistik des Sejong Institutes, stimmte über den Gesprächswillen beider Seiten überein. Aber er fragt sich auch, ob Nordkorea die Bedingungen akzeptieren würde, die von Trump, Pompeo und Bolton beim Treffen in Hanoi ausgearbeitet wurden. Prof. Jung Dae-Jin vom Unification Research Center der Ajou University bezeichnete das erste Gipfeltreffen von Trump und Kim Jong-Un als Sieg für Kim, mit einem weitgehend unvorbereiteten US-Präsidenten, aber das zweite Gipfeltreffen als Sieg für Trump. Jetzt würden die Sanktionen zu greifen beginnen und Nordkorea müsste eine Entscheidung treffen, ob es die Bedingungen der Entnuklearisierung akzeptiert. Nicht zuletzt forderte Dr. Lee Sang-Keun vom Institute for National Security Strategy eine sehr intensive bilaterale Zusammenarbeit der USA und Südkoreas, da er neue Verhandlungen zwischen den USA und dem Norden voraussagt.

Diskussion mit dem Publikum

Diskussion mit dem Publikum

Es folgte eine lebhafte Diskussion, in der alle Diskussionsteilnehmer versuchten, zu einem gemeinsamen Verständnis des zentralen Begriffs "Entnuklearisierung" zu gelangen. Nordkorea hat offensichtlich ein anderes Verständnis als die USA und Südkorea.

Schließlich wurde die Diskussion mit Bemerkungen von Präsident Shin Yong-Seok vom Institute of Peace Affairs, dem Gründer des Tongil Hankuk Forums, abgeschlossen.