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Konferenz
Side Event im Rahmen der East Asian-Australasian Flyway Partnership (EAAFP) #MOP11 - Das Gelbe Meer

Vom 12. bis 17. März haben der Repräsentant der HSS in Seoul, Dr. Bernhard Seliger, und die leitende Forscherin Dr. Hyun-Ah Choi am 11. Treffen der Partner der East Asian-Australasian Flyway Partnership (EAAFP) teilgenommen, das in Brisbane, Australien, stattgefunden hat. Der Fokus dieses Side Events lag auf dem Schutz von Vögeln im Gebiet des Gelben Meeres und auf der Rolle der Arbeitsgruppe für das Gelbe Meer.

Das Gelbe Meer, in Korea auch Westmeer genannt, ist für den gesamten East Asian-Australasian Flyway von entscheidender Bedeutung, da es ein Engpass ist, den Millionen von Vögeln zweimal im Jahr durchqueren müssen. Gleichzeitig hat die rasche wirtschaftliche Entwicklung in Südkorea und China dazu geführt, dass viele Wattenmeere in diesem Gebiet verschwunden sind. Allmählich ist jedoch ein Umdenken zu erkennen - Südkorea und China haben die Landgewinnung vor ihren Küsten, und in Nordkorea wurden wichtige Naturschutzgebiete ausgewiesen, insbesondere Mundok. Die wichtigste Veränderung war die Gründung der Arbeitsgruppe für das Gelbe Meer, in der die Internationale Union zur Bewahrung der Natur (IUCN), das Ramsar Regional Center (RRC) und das EAAFP-Sekretariat mit Partnern wie der Hanns-Seidel-Stiftung sowie mit Vertretern der drei Regierungen der VR China, Südkoreas und Nordkoreas zu mehreren Sitzungen zusammengekommen sind.

Die Hanns-Seidel-Stiftung Korea hat am Rande des Treffens der Partner der East Asian-Australasian Flyway Partnership (EAAFP) in Brisbane, Australien, Fachleute und Vertreter der Arbeitsgruppe für das Gelbe Meer zusammengebracht, um die Zukunft des Vogelschutzes im Gelben Meer zu diskutieren. Raphael Glémet vom Asien-Pazifik-Büro der IUCN hat die Entstehung und Aufgabe der Arbeitsgruppe erläutert. Bruce McKinlay, Leiter der Taskforce für das Gelbe Meer, bestehend aus Mitgliedern von NGOs und weiteren Fachleuten, hat erläutert, wie die Taskforce die Arbeit der Arbeitsgruppe für das Gelbe Meer verstärken kann. Nicola Crockford von der Royal Society for the Protection of Birds hat in ihrer Präsentation die Ideen beider Gruppen zusammengeführt: Die Arbeitsgruppe für das Gelbe Meer, die vor allem darauf abzielt, die Regierungen der angrenzenden Staaten des Gelben Meeres zusammenzubringen, und die Taskforce für das Gelbe Meer, die technische und fachliche Beratung bietet, können in Zusammenarbeit Schutzinitiativen für die Region vertreten, auch gegenüber dem neuen, wichtigen Weltküstenforum, und so zu einem wichtigen Akteur für die Umweltpolitik im Gelben Meer werden. Seung Oh Suh, Leiter des Ramsar Regional Center East Asia, einer der Steuerungsorganisationen der Arbeitsgruppe, hat Wege vorgeschlagen, wie der Aufbau von Kapazitäten für Regierungsbeamte im Gebiet des Gelben Meeres verbessert werden kann. Bernhard Seliger von der Hanns-Seidel-Stiftung, der die Sitzung moderiert hat, hat an die Geschichte des Engagements Nordkoreas und die Schwierigkeiten, die Verbindungen in Zeiten der Pandemie und der Selbstisolierung Nordkoreas aufrechtzuerhalten, erinnert.

Anschließend haben Vertreter von Staaten und Interessengruppen das Wort ergriffen: Gusung Lee von der Korea Marine Management Corporation hat Südkoreas Arbeit in den Gezeitenfeuchtbiotopen des Gelben Meeres zwischen 2020 und 2023 erklärt. Lu Cai von der Pekinger Forstwirtschaftsuniversität hat die Arbeit Chinas an den Gezeitenfeuchtbiotopen des Gelben Meeres im Zeitraum 2020-2023 präsentiert. Dr. Donguk Han von Eco Korea, einer koreanischen NGO, die sich insbesondere für den Schutz von Feuchtbiotopen im innerkoreanischen Grenzgebiet, aber auch an anderen Orten einsetzt, hat schließlich die Fallstudie der Schwanengans auf der koreanischen Halbinsel als Beispiel für die Notwendigkeit einer multilateralen und interkoreanischen Zusammenarbeit zur Verbesserung des Vogelschutzes vorgestellt.

Es folgte eine lebhafte Diskussion mit vielen wichtigen Akteuren, darunter David Lawrie vom Pukoroko Miranda Naturalists' Trust in Neuseeland, der umfangreiche Erhebungen im Gelben Meer durchgeführt hat, Spike Millington von der International Crane Foundation und Simba Chan von der Hong Kong Birdwatching Society. Die bevorstehende Gründung des Weltküstenforums, die Überprüfung des Wattenmeeres als Weltkulturerbe in den drei Ländern des Gelben Meeres und das erwartete Ende der Pandemie sind große Herausforderungen und zugleich Chancen für eine verbesserte Zusammenarbeit in diesem Gebiet. Die Hanns-Seidel-Stiftung wird diese wichtigen Arbeiten weiterhin unterstützen. Besonderer Dank geht an Dr. Hyun-Ah Choi, die das Treffen organisiert hat, sowie an Sara Ceddia vom Ramsar Regional Center als Berichterstatterin.