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Konferenz
Side Event im Rahmen der East Asian-Australasian Flyway Partnership (EAAFP) #MOP11 - Kooperation zwischen dem Central Asian Flyway und der EAAF

Am Rande des EAAFP-Partnertreffens brachte die Hanns-Seidel-Stiftung eine Gruppe von Experten zusammen, um Möglichkeiten zur Kooperation beim Schutz von Zugvögeln im Central Asian Flyway zu diskutieren und von den Erfahrungen des East Asian-Australasian Flyway zu lernen. Die Sitzung wurde von Prof. Dr. Bernhard Seliger und Dr. Hyun-Ah Choi von der Hanns-Seidel-Stiftung moderiert. Sara Ceddia vom Ramsar Regional Center übernahm die Rolle der Berichterstatterin.

Die Flugrouten von Zugvögeln werden auf der ganzen Welt in unterschiedlichem Ausmaß durch institutionalisierte Formen der internationalen Zusammenarbeit geschützt. Beim African-Eurasian Flyway beispielsweise arbeiten internationale Akteure gemeinsam für den Schutz von Wasservögeln, und um den EAAF gibt es eine einzigartige Kooperation zwischen Staaten, Regierungsorganisationen, NGOs und anderen Partnern. Der Central Asian Flyway hingegen hat derartige institutionalisierten Partnerschaften noch nicht, arbeitet aber an der Aufnahme von solchen. Internationale Zusammenarbeit kann dabei von erheblichem Vorteil für einen Zugvogelkorridor sein, denn einerseits betreffen Herausforderungen in einem Teil der Flugroute auch andere Teile, und damit potenziell andere Staaten, und andererseits können einige Länder geografisch und ökologisch mehr als eine Route abdecken, und somit Erfahrungen übertragen.

In den letzten zwanzig Jahren brachte das Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten (CMS) Regierungen zusammen, um den Schutz wandernder Wasser- und Landvögel im Central Asian Flyway zu diskutieren. Außerdem führten viele Akteure - INGOs sowie nationale oder lokale NROs - Projekte zum Schutz bestimmter Gebiete oder bestimmter Arten durch. Es fehlte jedoch an einem koordinierten Ansatz, wodurch einige Initiativen keine langfristige Perspektive hatten. Auf dem Workshop gaben Dr. Ivan Ramirez und Dr. Tilman Carlo Schneider von CMS einen Überblick über die Arbeit von CMS zum Schutz des Central Asian Flyway. Xianji Wen vom WWF Hongkong gab einen Überblick über den Asian Waterbird Conservation Fund, der hauptsächlich Projekte in Ostasien, aber auch in Zentralasien unterstützt. Spike Millington von der International Crane Foundation (und ehemaliger Geschäftsführer der EAAFP) erinnerte an die Erfolge der Zusammenarbeit in den letzten Jahren, aber auch an die Herausforderungen. Er vertrat die Ansicht, dass die derzeitige Dynamik einer engeren Zusammenarbeit als einmalige Gelegenheit gesehen werden sollte, alle Beteiligten zusammenzubringen. Dr. Nyambayar Batbayar vom Wildlife Science and Conservation Center der Mongolei stellte einige Migrationsrouten im Central Asian Flyway vor und zeigte so, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit verschiedene Länder ist. Er untermalte dies mit Beispielen von den ostasiatischen und europäisch-afrikanischen Flyways. Dr. Taej Mundkur von Wetland International präsentierte Möglichkeiten für eine bessere Zusammenarbeit auf der Zugroute. Simba Chan von der Hong Kong Bird Watching Society plädierte für die Einbeziehung von Landvögeln in den weitgehend landgebundenen Central Asian Flyway.

Dieses Side Event baute auf den Themen auf, die bereits im November 2022 auf der Konferenz der Hanns-Seidel-Stiftung / EAAFP in Songdo Incheon diskutiert wurden, um die Institutionalisierung des Central Asian Flyway voranzutreiben und um Herausforderungen sowie Lösungen einer breiteren Gemeinschaft von Wissenschaftlern und Fachleuten im EAAF zu vermitteln. Das HSS-Korea-Büro führt diese Arbeit als Teil des internationalen Klima- und Umweltprojekts der Hanns-Seidel-Stiftung durch.