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Exkursion
Sensibilisierung für den Naturschutz - Mundok Migratory Bird Reserve

Der Beitritt Nordkoreas zur ostasiatischen - australasischen Flyway-Partnerschaft im Jahr 2018 intensivierte die Zusammenarbeit und den Austausch zum Schutz von Feuchtbiotopen. Im Bereich des Naturschutzes engagiert sich die HSS Korea zusammen mit dem lokalen Partner, dem nordkoreanischen Umweltministerium, für die Förderung der öffentlichen Bildung. Daher unterstützte und koordinierte HSS Korea den Besuch einer Delegation aus Hongkong, um mit nordkoreanischen Experten und Vertretern verschiedene Strategien zu diskutieren, wie das öffentliche Bewusstsein weiter geschärft und die Beteiligung gefördert werden kann, sodass der Zustand des Mundok MBR weiter verbessert wird.

Die Wattgebiete des Mundok MBR.

Die Wattgebiete des Mundok MBR.

Die nordkoreanischen intertidalen Wattgebiete sind von großer Bedeutung, da sie der bevorzugte Lebensraum für seltene Zugvogelarten, wie den Löffelstrandläufer sind und eine wesentliche Rolle für ein gesundes Ökosystem spielen. Diese Feuchtgebiete sind in den letzten 50 Jahren jedoch drastisch geschrumpft, was eine Bedrohung für verschiedene gefährdete Tierarten darstellt. Glücklicherweise hat das Umweltbewusstsein in Nordkorea in jüngster Zeit zugenommen und die Regierung dazu veranlasst, Aktivitäten durchzuführen, die die öffentliche Bildung fördern und das Bewusstsein für den Naturschutz stärken. Im Rahmen der Ramsar-Konvention der Vereinten Nationen über Feuchtbiotope ist das Mundok Migratory Bird Reserve in Nordkorea eines der ersten beiden Ramsar-Gebiete von internationaler Bedeutung und wird offiziell als Schutzgebiet ausgewiesen. Das Reservat steht jedoch nach wie vor vor Herausforderungen, die aber durch Aufklärung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit besser bewältigt werden können.

Die Delegation aus Hongkong, darunter der WWF Hongkong, die Hong Kong Bird Watching Society und Vertreter des EAAFP-Sekretariats, nahm an einem Treffen teil, bei dem nordkoreanische Vertreter Mundok MBR vorstellten und ihre Bemühungen zur Unterstützung des Naturschutzes in diesem Bereich erläuterten. Alle Teilnehmer kamen überein, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um Mundok MBR zu einem Modell für die sinnvolle Nutzung von Feuchtbiotopen in der DVRK weiterzuentwickeln. Neben Bildung, Ausbildung und dem Aufbau von Kapazitäten sollen dort Aktivitäten organisiert werden, wo die lokale Bevölkerung zusammenkommen kann, um sich über die Bedeutung des Schutzes der biologischen Vielfalt zu informieren.

Die Teilnehmenden informieren sich über Mundok MBR.

Die Teilnehmenden informieren sich über Mundok MBR.

Am nächsten Tag stattete die Delegation dem Mundok MBR einen Besuch ab, bei dem Herr O. Kyong Chol die Merkmale und das Standortmanagement von Mundok MBR vorstellte, für das die örtliche Land Management Abteilung des Mundok Distrikts People´s Committee verantwortlich ist. Der Ramsar Standort ist 3715 Hektar groß, könnte aber in Kürze erweitert werden. Das Gebiet erfordert eine gründliche Überwachung potenzieller Gefahren, die durch menschliche Aktivitäten verursacht werden. Leider ist eine gründliche Beobachtung der Biodiversität nach wie vor eine Herausforderung, da es an Ausrüstung magekt und die Technologie veraltet ist. Die jüngsten Beobachtungen gehen davon aus, dass das Ramsar-Gebiet für eine beträchtliche Anzahl von Schwanengänsen eine wichtige Ruhestätte darstellt. Dennoch stellen unzureichende Kenntnisse und Erfahrungen in den Bereichen Ornithologie und Biodiversität eine Gefahr für das richtige Verständnis des Gebietes dar. Dies gilt auch für die lokale Bevölkerung, da es häufig zu Konflikten zwischen der lokalen Bevölkerung bezüglich Biodiversität und Entwicklung kommt. Daher muss eine Priorität die Harmonisierung zwischen den Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung und der Erhaltung von Mundok MBR sein. Dieses Ziel erfordert einvernehmliche Zusammenarbeit und Weiterbildung.  Während des Treffens konnten der WWF Hongkong und die Hong Kong Bird Watching Society ihre Arbeit ebenfalls vorstellen und weitere Anregungen zur Verbesserung der Zusammenarbeit geben.

Am nächsten Tag nahm die Delegation aus Hongkong sowie der HSS Korea zusammen mit Vertretern der National Conservation Union of Korea und dem Leiter des Biodiversitätszentrums der State Academy of Sciences an einem Workshop zum Thema Wattgebietsschutz und Bewusstseinsbildung teil. Zunächst erläuterte Herr Ri Song Il die nationale Politik zum Umweltschutz, die vom nordkoreanischen Umweltministerium überwacht wird. Neben der Leitung des Standortes Ramsar überwacht das Ministerium die Umsetzung und stellt die Einhaltung von Gesetzen auf zentraler sowie lokaler Ebene sicher. Seitdem das Umweltbewusstsein im Zusammenhang mit kontinuierlicher Bildungsarbeit gestiegen ist, ist der Wald- und Wasserschutz zu einer landesweiten Bewegung geworden. Die nordkoreanische Regierung ist jedoch bestrebt, die Anstrengungen zu verstärken, da Mundok nach wie vor mit großen Herausforderungen konfrontiert ist, die durch wirksame Maßnahmen wie die Einrichtung von Überwachungsteams, das Erlernen von Vogellebensräumen in der DVRK sowie die Entwicklung von angemessenen Methoden behoben werden könnten.

Die Schulklasse erfährt mehr über die Bedeutung von Feuchtbiotopen und Mundok MBR.

Die Schulklasse erfährt mehr über die Bedeutung von Feuchtbiotopen und Mundok MBR.

Am nächsten Tag konzentrierte sich der Workshop auf Strategien zur weiteren Verbesserung der Zusammenarbeit in Form von gemeinsamen Veranstaltungen und Projekten wie z.B. Schwesterstandorte entlang des Flyways, regelmäßige Treffen und Informationsaustausch, etc. In der anschließenden Diskussion über Sensibilisierung und Aufklärung zum Thema Naturschutz wurde die Idee vorgestellt, Weiterbildungskurse und Forschung zur Förderung des Wissensaustauschs zu organisieren. Anschließend besuchte die Gruppe die Mittel- und Oberschule Tongrim-ri, um Möglichkeiten für eine direkte Zusammenarbeit mit den Schülern zu erkunden und Prioritäten in Bezug auf die CEPA (Communication, Education Participation, Awareness) im Naturschutz zu identifizieren. In der folgenden Diskussion mit dem Schulleiter und einem Lehrer stellten beide die Gruppe das Konzept der Schule vor, das den Naturschutz in den Lehrplan aufgenommen hat, begleitet von obligatorischen Feldbesuchen und Naturprojekten für die Schüler. Sie wiesen jedoch darauf hin, dass weitere Materialien und Ausrüstung zur Verbesserung der akademischen Lehre benötigt werde.