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Seminar zum Thema „Wetland Inventory Methodology and the Ramsar Convention“ sowie Umweltsurveys im Kumgangsan

Flüsse, Seen, Moore, Küsten- und Wattenmeergebiete gehören zu den wichtigsten Regionen für die Biodiversität. Ihr Schutz liegt Ländern, die der Konvention über den Schutz von Feuchtgebieten (nach dem Ort der ersten Konferenz der Konvention oft kurz Ramsar Konvention genannt) beigetreten sind, besonders am Herzen. Genügende und saubere Wasserressourcen sind für das Überleben der Menschheit unabdingbar.

Zusammen mit MoLEP und EAAFP setzt sich die HSS seit Jahren für nachhaltige Nutzung und Schutz der Wattengebiete in Nordkorea ein.

Gleichzeitig bietet die nachhaltige Nutzung dieser Regionen auch Einkommen für viele Menschen, sei es im Tourismus, in der Fischerei oder Landwirtschaft. Auf der koreanischen Halbinsel sind die Küstengebiete entlang des Gelben Meers mit großen Wattenmeergebieten und entlang des Ostmeers (Japanischen Meers) mit vielen Lagunenseen besonders auch für die Zugvögel auf dem asiatisch-pazifischen Flugweg wichtig. Die Hanns-Seidel-Stiftung arbeitet seit einigen Jahren mit dem nordkoreanischen Umweltministerium, dem Sekretariat der Ramsar-Konvention, der „East Asian - Australasian Flyway Partnership“ und anderen Partnern an der Umsetzung der Ziele des nachhaltigen Schutzes von Wasserflächen in Nordkorea zusammen.

In diesem Rahmen fand jetzt im Kumgangsan ein Seminar mit 25 Experten Nordkoreas sowie ausländischen Fachkräften zur Vorbereitung einer Inventur der Wassergebiete Nordkoreas statt. Das Seminar wurde von Generaldirektorin Ri Kyong-Sim vom Ministerium für Land und Umweltschutz eröffnet, die die Kooperation im Naturschutz mit der Hanns-Seidel-Stiftung seit 2015 lobte und die geplante Inventur in den Rahmen der Politik ihres Landes stellte. Dr. Bernhard Seliger von der Hanns-Seidel-Stiftung wies in seinem Grußwort ebenfalls auf die Ergebnisse der Zusammenarbeit hin.

Prof. Dr. Chong Jong-Ryol von der Korea Universität in Tokio, einer der Verfasser der ersten Inventur der Wassergebiete Nordkoreas von 1995 stellte in seinem Beitrag seine jahrzehntelange Beschäftigung mit den Habitaten von Mandschurenkranichen (Grus japonensis) und Schwarzgesichtslöfflern (Platalea minor) in den Fokus, die mit zu den schützenswerten Gebieten gehören. David Melville, der seit fast vierzig Jahren als Berater für Umweltfragen entlang des asiatisch-pazifischen Flugwegs für den Schutz von Feuchtgebieten sorgt, stellte als Vertreter der Ramsar-Konvention die Kriterien für die Inventur von Wassergebieten vor und gab praktische Beispiele für die Durchführung von Surveys. Dr. Nial Moores, Gründer und Direktor von Birds Korea, einer Organisation, die sich mit der Erforschung und dem Schutz von Vögeln und deren Lebensräumen auf der koreanischen Halbinsel widmet, stellte die Bedeutung der koreanischen Wassergebiete für den asiatisch-pazifischen Flugweg und die Möglichkeit und Methodologie von Surveys vor. Dr. Bernhard Seliger von der Hanns-Seidel-Stiftung sprach über die Erfahrungen der Hanns-Seidel-Stiftung mit drei Surveys in Rason. Generaldirektorin Ri Kyong-Sim gab eine Übersicht über die bisherige Vorbereitung der neuen Inventur. Anschließend diskutierten die Teilnehmer über Ziele, Methoden und Durchführung des geplanten zwölfmonatigen Surveys, der zur Publikation einer neuen Inventur der Wassergebiete führen soll.

Vor dem Seminar hatte bereits ein zweitägiger kurzer Survey des früheren Lagunensees Samil-po im Kumgangsan-Gebiet, der angrenzenden Flüsse und Reisfelder und insbesondere des anschließenden Küstengebiets Haekumgang stattgefunden. Dabei wurden insbesondere im Küstengebiet international bedeutsame Konzentrationen von Gelbschnabeltauchern (Gavia adamsii) und Meerscharben (Phalacrocorax pelagicus) vermerkt.

Mehr über die Durchführung der Umweltsurveys erfahren Sie hier www.birdskoreablog.org und hier www.birdskoreablog.org (nur in Englisch verfügbar).