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Akademie
Sehnsucht nach Wiedervereinigung

Am 20. Mai fand die 1. Koreanische Wiedervereinigungsakademie für junge Akademikerinnen und Akademiker und Studierende statt. Gemeinsam mit dem Korea Institute for Peace and Cooperation (KIPCO) war die Hanns-Seidel-Stiftung Mitorganisator.

Dr. Son Gi Woong, Direktor des KIPCO, hat die Wiedervereinigungsakademie initiiert, um Perspektiven zur Wiedervereinigung neu zu eröffnen und zu vertiefen. Ziel der Veranstaltung ist es, bei der jungen Generation Südkoreas ein Gefühl der "Sehnsucht nach Wiedervereinigung" zu wecken. Unter den Teilnehmenden sind sowohl Universitätsprofessorinnen und -professoren als auch Studierende aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen. So studieren manche der Teilnehmenden Politik, aber auch Journalismus, Verwaltung oder sogar Kulinarik.

Die Veranstaltung begann um 10 Uhr mit einer ersten Session im Plaza Hotel Seoul. Dieser Teil der Akademie wurde von dem KIPCO-Sekretär Yoo Panduck moderiert und umfasste eine Eröffnungszeremonie, zwei Vorträge und ein Mittagessen. Dr. Bernhard Seliger, Repräsentant der HSS Korea, stellte im Rahmen seines Vortrages verschiedene Gründe für eine Wiedervereinigung der beiden Koreas dar. Dabei zog er Verbindungen zur deutschen Wiedervereinigungsgeschichte und berichtete von seinen Erfahrungen und seiner Sicht auf dieses historische Ereignis. Dr. Son Gi Woong betonte in seinem Vortrag "Reunification, the Way here and the Way to Go" die Bedeutung der Wiedervereinigung und erläuterte deren wirtschaftliche, politische und soziale Auswirkungen.

Im Anschluss an den ersten Teil der Veranstaltung fuhren die Teilnehmenden mit einem Bus zur Ganghwa Insel. Während der Busfahrt hielt Professor Kang Dong Wan von der Dong-A Universität einen Vortrag zur Wiedervereinigung aus der Perspektive junger Menschen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dabei ermutigte er die Teilnehmenden, ihre eigenen Ansichten zu dem Thema mit der Gruppe zu teilen. Angekommen auf der Insel wurde das Ganghwa Island Observatory besucht und die Umgebung erkundet. Das Abendessen fand Covid-19 konform in Dreier- oder Vierergruppen auf den örtlichen Daeryong-Markt statt.

Auf der Rückfahrt zum Rathaus berichteten die teilnehmenden Studierenden über ihre Erfahrungen und Eindrücke. Professor Son Gi Woong schloss die Veranstaltung, indem er die Idee von Korea als einer Nation hervorhob. Dazu stellte er den Teilnehmenden unteranderem die Frage, ob sie nur eine Bewohnerin oder ein Bewohner des Südens seien oder ob sie Bürgerin oder Bürger Koreas seien. Durch diese Erfahrung konnten die Teilnehmer, die zumeist Studenten Anfang 20 waren, neue Erkenntnisse gewinnen und die Wahrnehmung für eine koreanische Versöhnung stärken.