Baengnyeongdo ist die westlichste Insel Südkoreas im nördlichen Gelben Meer, sehr nahe an Nordkoreas Festland, der südlichen Hwanghae-Provinz. Zusammen mit ihren Nachbarinseln gehört Baengnyeongdo zum Landkreis Ongjin, der in Ost und West geteilt ist. Durch ihre Lage als Außenposten Südkoreas nahe Nordkorea ist die Insel mit mehreren Stützpunkten hoch militarisiert. Gleichzeitig hat sich auch Tourismus auf Baengnyeongdo entwickelt.
Dies bringt Herausforderungen für nachhaltige Entwicklung und den Erhalt von wertvollen Lebensräumen. Im Besonderen ist Baengnyeongdo - durch seine Lage zwischen dem koreanischen Festland und China - ein wichtiger Rastplatz für viele Zugvögel auf dem Asiatisch-Pazifischen Flugweg. Die Existenz von vielfältigsten Lebensräumen auf kleiner Fläche macht Baengnyeongdo so wertvoll. Aber der Ausbau von Straßen, Militäranlagen, die Reklamation von fast allen Wattflächen und das Auffüllen von Gräben mit Betongerüsten oder Rohren ist eine große Herausforderung für die Erhaltung von Lebensräumen von Vögeln auf der Insel.
Durch die Lage so nahe an Nordkorea wäre die Insel und ihr Gegenüber - der Landteil Ongjin in Nordkorea - ein idealer Startpunkt für "grüne Détente", Engagement im Umweltbereich. Zusammen mit ihrem Partner, Birds Korea, arbeitet die Hanns-Seidel-Stiftung daran, einen Dialog mit den Interessensvertretern in der Gegend herzustellen um die einzigartige Natur auf der Insel zu bewahren. Gleichzeitig versuchen wir, neue Entwicklungschancen zu öffnen - zum Beispiel durch neue Chancen für hochwertige Formen des Soft-Tourismus.
Ein Video über unsere letzte Felduntersuchung in Baengnyeongdo finden Sie auf unserer Facebook-Seite unter diesem Link.