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Forum
Ökologischer Friedenstourismus in der Gangwon-Provinz

Am 8. Februar 2021 fand im Rahmen des Pyeongchang Peace Forums eine von der Hanns-Seidel-Stiftung Korea (HSS Korea) veranstaltete Sitzung satt. Dabei lag der Fokus auf der Möglichkeit von Austausch und Ökotourismus innerhalb der nördlichen und südlichen Gangwon Province.

Am zweiten Tag des Forums nahmen Dr. Bernhard Seliger (Repräsentant der HSS Korea), Dr. Doug Watkins (Repräsentant der East Asian-Australasian Flyway Partnership - EAAFP), Donguk Han (ECO KOREA and PGAI - Wetland Ecology Institute), Jongseok Park (Jeollabuk-do Ecotourism Sustainable Center - JBESC), und Dr. Hyun-Ah Choi (Forschungsleiterin der HSS Korea) an der Sitzung „The Possibility of Eco-peace Tourism in the South & North Gangwon Province Through Birdwatching” teil.

Foto: © EAAFP

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Dr. Watkins begann seine Präsentation mit der Vorstellung der Ziele der EAAFP. Diese setzt sich für den Schutz von Zugvögeln und der Steigerung des öffentlichen Bewusstseins ein. Durch eine Ausweitung der Partnerschaften finden in insgesamt 148 Regionen in 20 Ländern verschiedene Aktivitäten zum Vogelschutz statt. Er merkte außerdem an, dass lokale Managementmaßnahmen wie beispielsweise nationale Regulierungen, der regionale Tourismusansatz und die vorhandenen Ressourcen in Bezug auf Ökotourismus bedacht werden müssen. Des Weiteren betonte er die Wichtigkeit von Vogel-bezogenem-Ökotourismus, indem er darauf hinwies, dass mit dieser Art des Tourismus sich um den Lebensraum der Vögel gekümmert und die Natur bewahrt werden kann.

Foto: © EAAFP

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Der folgende Vortrag von Dr. Dong Wook Han stand unter dem Titel „How to promote ecological cooperation between North and South Korea – Focusing on the transboundary estuary and Joint utilization of maritime border areas on the east and west coasts”. Darin forderte er, dass trotz der unterschiedlichen Perspektiven auf die friedliche Nutzung der gemeinsamen Küste von Nord- und Südkorea die lokalen Gemeinden beachtet werden sollten. Des Weiteren drang er auf den Schutz von Seevögeln und den Bau einer gemeinsamen Fischerei im Ostmeer und einem „peaceful sea park“. Abschließend betonte er, dass die Panmunjom Declaration weiter vorangebracht werden sollte, um die friedliche Nutzung der gemeinsamen Gewässer zu ermöglichen.

Foto: © EAAFP

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In der Präsentation von Dr. Jong Seok Park wurde die Rolle des JBESC vorgestellt und die Definition von Ökotourismus betont, nach welcher Tourismus nachhaltige Entwicklung und Umweltschutz anstrebt. Anschließend thematisierte er die nordkoreanische Umweltpolitik, beginnend von der Verbindung mit der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) und dem World Wildlife Fund (WWF) 2016 bis zum Ökotourismus am Berg Geumgang im Jahr 2019. Dr. Park schlug weitere Übereinkommen und verstärkten Austausch zwischen beiden Koreas vor. Vor allem in Bezug auf das Potenzial der Gangwon Provinz, welche von der UNESCO ausgezeichnet wurde, sei dies wichtig, um dem Mangel an Austausch mit den Einheimischen zu begegnen.

Foto: © EAAFP

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Dr. Hyun-Ah Choi hielt die Abschlusspräsentation mit dem Titel „Possibility of Ecotourism in North and South Gangwon Province Based on Bird Observation”. Zu Beginn beschrieb sie die Arbeit der HSS Korea und erklärte dabei die Studie zu Land- und Seevögeln im Goseong Gebiet (Gangwon Province) seit 2015. Dabei wurden insgesamt 36 Spezies von Winterseevögeln beobachtet. Darunter waren beispielsweise auch die Ringelgans und die Kragenente. In Bezug auf Ökotourismus betonte sie, dass dieser nicht Gegenstand der Sanktionen gegen Nordkorea sei und positive Effekte durch Vogel-bezogenen-Ökotourismus in der Gangwon Provinz zu erwarten seien.

Anschließend an die Vorträge fand eine von Dr. Seliger moderierten Fragerunde statt. In dieser wurde unter anderem nach den Zusammenhängen von Ökotourismus in Nordkorea und der Vogelgrippe gefragt. Dr. Watkins verwies in Bezug auf die Frage darauf, dass der Tourismus stufenweise in Nordkorea entwickelt werden sollte, da es auch um die Steigerung des Verständnisses von Nordkorea und den dortigen Gemeinden geht. Um die Verbreitung von Krankheiten wie der Vogelgrippe vorzubeugen, würden angemessene Hygienemaßnahmen durchgeführt. Bezüglich der Frage nach Forschung an der Ost- und Westküste zu Meeresverschmutzung durch Abfälle antwortete Dr. Dong Wook Han, dass es hilfreich sein würde, wenn nordkoreanische Forschende gemeinsam an der Ost- und Westküste forschen könnten. Die gemeinsame Datenerfassung und Forschung auf internationalem Level sei notwendig, um der unzureichenden Datenlage zu Meeresverschmutzung entgegenzuwirken. Des Weiteren ergänzte Dr. Jong Seok Park, dass die Provinz eigene Maßnahmen im Bereich der Umweltpolitik mit Unterstützung von internationalen Organisationen durchführen sollte. Dr. Hyun-Ah Choi betonte daraufhin, dass Veranstaltungen wie dieses Forum häufiger stattfinden sollten, um der Öffentlichkeit Einblicke in den Öko-Tourismus zu ermöglichen und nachhaltige Entwicklung weiter voranzubringen.

Ein vollständiges Video der von der HSS veranstalteten Session im Rahmen des Pyeongchang Peace Forums 2021 finden Sie hier.

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