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Online-Forum
Nordkoreas Corona-Politik und die innerkoreanische Zusammenarbeit

Am 25. November fand das 33. Korean Unification Forum statt, welches die innerkoreanische Zusammenarbeit für eine nachhaltige Umweltzusammenarbeit auf der koreanischen Halbinsel und die Wiederherstellung ökologischer Gemeinschaften thematisierte. Im Fokus des diesjährigen Forums standen Nordkoreas Corona-Politik sowie die aus der Corona-Pandemie resultierenden Möglichkeiten für eine internationale Zusammenarbeit.

Dr. Bernhard Seliger eröffnete die Forumsrunde mit einer Rede, in der er auf Nordkoreas politische Strategie bei Naturkatastrophen, sowie die Auswirkungen der anhaltenden afrikanischen Schweinepest und COVID-19 einging. Er argumentierte, dass sich beide Infektionskrankheiten besonders negativ auf Nordkorea auswirken, da das Land in diesem Jahr bereits unter den Folgen schwerer Naturkatastrophen gelitten hat. Als Reaktion darauf hat Nordkorea einen isolationspolitischen Strategieansatz gewählt, um die Einschleppung insbesondere des Coronavirus zu verhindern. Die extremen Isolationsmaßnahmen führen jedoch zu drastischen wirtschaftlichen Nachteilen. Dr. Seliger erklärte, dass die internationale Gemeinschaft die gegenwärtige Situation als Gelegenheit nutzen könnte, mit Nordkorea im Hinblick auf Kommunikation und internationalen Austausch zusammenzuarbeiten. Er empfahl außerdem, eine Kooperationspolitik zur Stärkung von Nordkoreas Gesundheitssystem zu verfolgen.

Die darauffolgende Rede wurde von Herrn Yong Kwan Oh, Direktor der South-North Korea Exchange and Cooperation Support Association, gehalten. Er plädierte dafür, "eine Quarantänebasis zur strategischen Förderung einer innerkoreanischen Zusammenarbeit sowie einer detaillierteren Agrarpolitik zu etablieren, die das Konzept von Landwirtschaft, Bauern und ländlichen Gebieten integriert". Er betonte, dass zukunftsorientierte Strategien mit Hilfe von Informationstechnologie entwickelt werden sollten. Im Anschluss schlug Choong-hee Cho, Direktor des Good Farmers Institute, vor, durch die Stärkung der Viehzucht in Nordkorea, sowohl Unterernährungs- als auch Kooperationsprobleme zu lösen. Da die Viehzucht einen großen Teil der Wirtschaft Nordkoreas ausmacht, hatte die afrikanische Schweinepest negative Auswirkungen auf die Nordkoreaner und ihren Ernährungszustand. Er argumentierte, dass die Lösung der Viehzuchtprobleme nicht nur die Unterernährung in Nordkorea beheben, sondern auch eine aktive Kommunikation zwischen dem Norden und dem Süden ermöglichen könnte. Er stimmte ferner mit Dr. Seliger darin überein, Vertrauen zwischen dem Norden und dem Süden aufzubauen, um eine Grundlage für eine stärkere Zusammenarbeit in der Zukunft zu schaffen. Schließlich betonte er die Bedeutung von Foren, um den Austausch mit Nordkorea und, durch verbessertes gegenseitiges Verständnis, die innerkoreanische Zusammenarbeit zu fördern.

Anschließend hielten die Redner, darunter Professor Hee Jong Woo von der Seoul National University, eine Q&A-Runde ab und beantworteten Fragen des Live-Online-Publikums. Bei dieser betonte Dr. Seliger die Notwendigkeit von Kleinprojekten und unterstrich erneut die Auswirkungen von Infektionskrankheiten auf die Nordkoreaner (z.B. durch den Mangel an Nahrung, Grundnahrungsmitteln, Dünger und Ernten).  Abschließend bekräftigten die Teilnehmer den Wunsch nach internationaler Unterstützung beim gegenseitigen Vertrauensaufbau mit Nordkorea.

Das gesamte Video können Sie hier sehen (auf Koreanisch).