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Tongil Hankuk Forum
Neoliberale Globalisierung und die Zukunft der Koreanischen Halbinsel

Das Tongil Hankuk Forum (Korean Unification Forum) wurde zum 22. Mal gemeinsam vom Institute for Peace Affairs und der Hanns Seidel Stiftung organisiert. Das Format hat sich als erfolgreich erwiesen, indem es ehemalige und aktuelle Entscheidungsträger, Fachleute, Wissenschaftler und Medienvertreter zusammenbringt, um Fragen der koreanischen Teilung und der möglichen Wiedervereinigung zu diskutieren. Das 22. Tongil Hankuk Forum fand an der Dong-A Universität in Busan statt, die einer von vielen Partnern der HSS Korea ist, und beschäftigte sich vor allem mit der Globalisierung und Nordkorea.

Felix Glenk bei seiner Begrüßungsansprache an der Dong-A Universität in Busan

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Eröffnet wurde die Veranstaltung von Hyung Soo Kim, dem Präsidenten der Korean Association of Northeast Asian Studies, der betonte, dass die innerkoreanischen Beziehungen ein verflochtenes Netz aus vielen verschiedenen Akteuren, darunter wissenschaftliche Institutionen und die Zivilgesellschaft, sein sollten, anstatt bilateraler Beziehungen, die effektiver, aber gleichzeitig fragiler sein können. Er bedankte sich bei der Hanns Seidel Stiftung für ihre Bemühungen, den Kontakt zwischen den beiden Koreas auf vielen verschiedenen Ebenen herzustellen. Felix Glenk, Projektmanager für die DVR Korea der HSF, hielt die Begrüßungsansprache. In seiner Rede betonte er die Veränderungen in Südkorea in den letzten 30 Jahren, in denen die HSS im Land aktiv ist, und die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Partnern auf der koreanischen Halbinsel. Dieses langfristige Engagement zeigt auch, dass die Politik zwar ihren eigenen starren Weg folgt, die Akteure auf anderen Ebenen aber dennoch Beziehungen aufbauen und pflegen können. HSS steht für Dialog und Austausch in Südkorea, auf der koreanischen Halbinsel und in Nordostasien.

Präsentation von Prof. Neves über neoliberale Anpassungsmaßnahmen als Hindernis für langfristiges Wachstum, Gleichberechtigung und sozialen Zusammenhalt

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Die erste Sitzung beinhaltete einen Vortrag von Prof. Miguel Santos Neves von der Autónoma University Lisbon. Er gab einen Überblick über die Situation in Portugal in Bezug auf neoliberale Anpassungsmaßnahmen als Hindernis für langfristiges Wachstum, Gleichberechtigung und sozialen Zusammenhalt. Der zweite Vortrag von Prof. Park Sung-Jo konzentrierte sich auf die Vergrößerung der globalen Wissenslücke durch die Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen multinationaler Konzerne. Die Diskussionsteilnehmer waren folgende: Prof. Changgeun Kim von der Busan National University of Education, Edward K. Rim von der Pacific Rim Cultural Foundation und Prof. Heike Hermanns von der Gyeongsang National University. Prof. Hermanns erinnerte das Publikum daran, dass Korea sich im Grunde "seit der IWF-Krise öffnen muss". Mit diesen Worten, die zusammen wie sich die globale Krise auf die nationale Politik auswirken kann, wurde die erste Sitzung geschlossen.

Zweite Sitzung der Konferenz zu dem Thema "Neoliberale Globalisierung und die Zukunft der Koreanischen Halbinsel"

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Die zweite Sitzung mit dem Titel "Zeitalter der Globalisierung, Erfahrungen und Lektionen aus Nordkorea, Umweltdiplomatie und internationale Zusammenarbeit mit dem Norden" beinhaltete einen Vortrag von Felix Glenk, dem Projektleiter für DPR Korea an der HSF Korea. In seinem Vortrag über die Hanns-Seidel-Stiftung und die Umweltdiplomatie stellt er neben Lehren aus 15 Jahren Arbeit in Nordkorea, die Arbeit der Stiftung auf der koreanischen Halbinsel vor und spricht darüber, wie die Umweltthemen als Plattform für die Zusammenarbeit in der Region dienen kann. Der multilaterale Austausch, z.B. über Rahmenwerke wie die Ramsar-Konvention der Vereinten Nationen über Feuchtbiotope, kann Vertreter politisch feindseliger Länder zusammenbringen, um globale Umweltprobleme anzugehen und so einen Prozess zur Vertrauensbildung zwischen diesen Partnern einzuleiten. Viele Fragen folgten von Dr. Ju Taek Kang vom Institute for Peaceful Northeast Asia and Unified Korea, Prof. Robert E. Kelly von der Busan National University, Prof. Sang Yoo Park von der Qingdao University und Dr. Bazarjav Jargalsaikhan vom mongolischen Konsulat in Busan. Dr. Ju ging auf die Frage ein, wie sich Süd- und Nordkorea engagieren könnten, was zu dem folgenden Schluss führte, dass südkoreanische multilaterale Institutionen die Integration und den Dialog mit Nordkorea unterstützen sollten. Prof. Park betonte das Problem seien die verhängten Sanktionen, die eine gewisse Zusammenarbeit verhindern, obwohl es in Frage gestellt wurde, ob dies aufgrund des Verbots durch Sanktionen oder vielmehr der Angst vor einer Verletzung der Sanktionen geschieht. Prof. Robert Kelly sprach den immerwährenden, bestehenden Streit darüber an, ob humanitäre Hilfe eine faktische Substitution des nordkoreanischen Staates ist, sowie adressierte die Bedeutung der Behandlung der Symptome und nicht der Ursachen für die Umweltzerstörung in Nordkorea. Schließlich wies der mongolische Konsul in Busan, Dr. Jargalsaikhan, darauf hin, dass wie die Erfahrungen in der Mongolei zeigen eine Entwicklung der nordkoreanischen Wirtschaft mit ziemlicher Sicherheit auch negative Auswirkungen auf die Umwelt haben wird. 

Eine Menge interessierter Studenten nahm an der Konferenz teil

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Die Veranstaltung bot die Gelegenheit, die Auswirkungen der Globalisierung auf die aktuelle innerkoreanische Annäherung mit Schwerpunkt auf den Umweltherausforderungen auf der koreanischen Halbinsel unter Vertretern verschiedener Institutionen mit teilweise sehr unterschiedlichen Perspektiven zu diskutieren. Die HSS Korea wird zusammen mit langjährigen Partnern, wie dem Institute for Peace Affairs und der Dong-A University in Busan, den Dialog und Austausch über die Grenzen hinweg in Korea und Nordostasien weiter fördern.