Print logo

Nationaler Workshop in Pjöngjang zur Erhaltung von Feuchtbiotopen und dem Schutz von Wasservögeln

Am 12.Juni fand ein Workshop in Pjöngjang statt, der die Erhaltung und die Verwaltung von Feuchtbiotopen in Gezeitenzonen und Wandervögel, die über das Meer westlich von Korea wandern, thematisierte. Dieser brachte mehr als 60 Experten aus namhaften Ministerien, wie etwa dem Ministerium für Land- und Naturschutz (MoLEP) und dem Ministerium für Landwirtschaft sowie Instititutionen, wie die Verwaltung für Nationales Erbe und die Staatsakademie für Wissenschaften, zusammen.

Dr. Bernhard Seliger, Repräsentant der HSS Korea, hielt eine Präsentation über die internationale Kooperation mit der DVP Korea bezüglich der Umwelt.

Der Workshop wurde von der MoLEP und der Internationalen Union zur Erhaltung der Natur (IUCN) sowie der Hanns-Seidel-Stiftung und der Ost-Asiatischen Australasiatischen Partnerschaft für Zugwege (EAAFP) organisiert.

 

Die Wattmeere des Gelben Meeres oder der westlichen See sind ein einzigartiges Habitat zur Unterstützung eine riesigen Anzahl von Wander- und Küstenvögeln. Gleichzeitig stellt die Beanspruchung dieser Gebiete von angrenzenden Nachbarländern (China, Süd- und Nordkorea) eine Gefahr für diese einzigartigen Habitate dar. Daraus resultiert ein immenser Rückgang in der Anzahl von Wasser- und Küstenvögeln und auch einzelnen Spezies, wie etwa dem Löffelstrandläufer, der bereits bald vom Aussterben bedroht sein könnte, sofern keine Maßnahmen zur Erhaltung von vorhandenen Feuchtbiotopen getroffen werden. Da der Entwicklungsdruck in China und Südkorea besonders stark ist, entwickelt sich Nordkorea immer mehr zu einem wichtigen Rückzugsort auf dem Ost-Asiatischen – Australasiatischen Zugweg. Von der Erhaltung profitiert nicht nur die Biodiversität, sondern, auch der Gemeinschaften von Fischern, deren Lebensgrundlage diese bilden.

 

Stellungnahmen seitens des MoLEP Direktor-Generals Ri Kyong-Sim und Raphal Glement von der IUCN leiteten den Workshop ein. Beide betonten die Wichtigkeit, Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema rund um Feuchtgebiete in Gezeitenzonen des Westmeeres zu erhalten. In den ersten Sitzungen betrachteten die Teilnehmer die Relevanz der internationalen Kooperation in Bezug auf Managemen und Erhatung von küstennahen Feuchtgebieten. Raphael Glement erläuterte die Aufgaben einer solchen Kooperation aus Sicht der IUCN mit besonderem Bezug auf die kooperativen Möglichkeiten im Gelben Meer, das einer der Hotspots der IUCN Projekte ist. Spike Millington, CEO of the EAAFP betonte in seiner Präsenation die wichtige Funktion des Gelben Meeres als Ressource für Biodiversität der angrenzenden Ländern. Dr. Bernhard Seliger, Repräsentant der Hanns-Seidel-Stiftung Korea, gab einen Einblick in den Status der umweltbezogenen Koopertaion wischen internationalen Partnern und Nordkorea. Dabei verwies er explizit auf die rasante Entwicklung der Beziehungen seit dem Start des Programms im Jahre 2015. Kim Jong-Chol aus dem MoLEP  betrachtete den Status der Wandervögel im Westmeer seitens Nordkorea und berichtete über diese.

 

Die zweite Sitzung handelte von Maßnahmen zur Erhaltung und die Möglichkeiten, die nationalen Areale als UNESCO Weltkulturerbe deklarieren zu lassen. Ho Myong-Hyok vom MoLEP erläuterte Aspekte der Erhaltung von Feuchtgebieten und den Informationsbroschüren zur Ramsar Konvention in Nordkorea. Spike Millington von der EAAFP erhielt erneut das Wort und vermittelte einen Einblick in aktuelle Bemühungen, die Habiate im Gelben Meer als UNESCO Weltkulturerbe deklarieren zu lassen. In China und Südkorea schreiten diese Vorhaben bereits voran, daher könnte Nordkorea, aufgrund des Status als unverzichtbarer Teil der Naturregion, ebenfalls versuchen, die anliegenden Gebieten als Weltkulturerbe anzumelden.

 

Gegen Ende der Veranstaltung diskutierten die Anwesenen in drei Gruppen die Ergebnisse des Workshops und en Einfluss auf ihre künftige Arbeit, wie Bedrohungen identifiziert werden und die Bemühungen rund um küstennahe Feuchtgebiete sowie auch Küstenvögel, die Ramsar Konvention und Designierung als Weltkulturerbe vorangebracht werden können.

 

Die Hanns-Seidel-Stiftung Korea arbeitet seit 2015 gemeinsam mit der IUCN, der EAAFP sowie dem MoLEP und anderen Partnern zusammen um ein öffentliches Bewusstsein zur Erhaltung von Feuchtgebieten zu schaffen und einen Beitrag zu einer nationalen Strategie zum Naturschutz in Nordkorea zu leisten. Viele wichtige Workshops wurden seitdem abgehalten und führten dabei zu einer erfolgreichen Registrierung des MoLEP in den Reihen der IUCN. Ein Beitritt zur EAAFP und der Ramsar Konvention wird aktuell ebenfalls vorbereitet.