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Publikation
[MIDAS] Die „neue“ Kapitalismuskritik – alter Wein in neuen Schläuchen

Dr. Bernhard Seliger hat einen Artikel mit dem Titel „Die ‚neue‘ Kapitalismuskritik – alter Wein in neuen Schläuchen“ im MIDAS-Magazin veröffentlicht. Er argumentiert dabei gegen Kritik am Kapitalismus und fordert die koreanische Regierung auf, marktwirtschaftliche Prinzipien zu verfolgen.

Häuser im Verfall in Ostdeuschland
(© Bernhard Seliger)

Häuser im Verfall in Ostdeuschland (© Bernhard Seliger)

Kapitalismuskritik gewinnt an Popularität, aber Dr. Bernhard Seliger von der Hanns-Seidel-Stiftung argumentiert dagegen. Dr. Seliger legt den Blick zunächst auf das Thema Wohnungsbau und veranschaulicht seine Argumentation am Beispiel der DDR. Unter der sozialistischen Regierung wurden die Wohnungspreise auf ihr Niveau von 1937 begrenzt. Dies führe jedoch zu weniger Investitionen und zu einem Mangel an Instandhaltung. Einige Vermieter gaben ihre Häuser sogar kostenlos an den Staat ab, weil sie durch die Vermietung Verluste machten, aber auch dem Staat fehlten die Mittel, um den Wohnraum instand zu halten. Schließlich drohte in einigen Städten der DDR der Abriss ganzer Stadtviertel, und ohne die deutsche Wiedervereinigung und die anschließende Einführung marktwirtschaftlicher Prinzipien sähe Ostdeutschland sicherlich bedeutend anders aus. Heutzutage könne man zudem durch Bestrebungen, Mieten zu deckeln, ein ähnliches Phänomen beobachten, das ad hoc zur damaligen Zeit Investitionen verhindert und in der Konsequenz die Wohnungsnot ankurbelt.

Anschließend lenkt er den Fokus auf Staatsausgaben. Es gebe mehrere Faktoren, welche die Staatsausgaben in die Höhe treiben. Dazu zählen eine steigende Staatsquote in der Wirtschaft sowie zunehmende Sozialausgaben für Menschen, nicht arbeiten wollen. Dieses Phänomen sei, wenn auch weniger drastisch, ebenso in Korea zu beobachten. Darüber hinaus gebe es eine wachsende Zahl von Nichtregierungsorganisationen (NRO), die im Auftrag des Staates arbeiten, dessen Narrative wiedergeben und von staatlicher Finanzierung profitieren. Infolgedessen arbeiten diese NROs nicht unabhängig und unterliegen der staatlichen Regulierung. Letztlich steigen auch dadurch die Staatsausgaben und damit die Steuerlast, gleichzeitig kommt es durch mehr Regulierung schließlich zur Einschränkung wirtschaftlicher Freiheit.

Im weiteren Verlauf des Artikels wird am Beispiel des Washington Consensus verdeutlicht, dass der Kapitalismus trotz aller Kritik eine erfolgreiche Bilanz aufweist. Durch die Umstellung auf ein marktwirtschaftliches System haben sich auch die Lebensbedingungen in ehemals sozialistischen Ländern wie China deutlich verbessert. Auf der anderen Seite habe der Sozialismus zu Umweltschäden, mangelnden Investitionen und einer heruntergekommenen Wirtschaft geführt.

Die Menschen neigen also dazu, die Mängel des Sozialismus zu übersehen und die Vorzüge des Kapitalismus zu unterschätzen. Auch in Korea, so erinnert Dr. Seliger, wird der Zusammenhang zwischen dem Wirtschaftssystem und der Leistung der Wirtschaft oft vergessen. Der Artikel schließt mit einem Aufruf an die derzeitige koreanische Regierung, die mit dem Kapitalismus verbundene politische und wirtschaftliche Freiheit zu verfolgen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Midas-Magazins. Den vollständigen Text des Artikels (auf Koreanisch) finden Sie hier.