Print logo

Konferenzbericht – Symposium an der Seoul National University

Vorbereitung auf die Ära der Wiedervereinigung – Symposium am Institut für Raumplanung an der Seoul National University.

Grußwort von Prof. Chung Keun-sik, Direktor des IPUS der SNU

Wie schwierig die Lage auf der koreanischen Halbinsel auch sein mag, der Wunsch nach Wiedervereinigung des Volkes ist aufrichtig. Angetrieben durch Sorgen wie man sich am besten auf eine Wiedervereinigung vorbereiten kann, geht die Forschung zum Thema Wiedervereinigung, sowie möglicher Vorbereitung auf eine Vereinigung, beständig weiter, obwohl sich der Fokus oft verändert. Am 17. Februar hielten das Institut der Raumplanung der Seoul National University gemeinsam mit dem Asieninstitut der SNU und unterstützt durch das Institute für Friedens- und Vereinigungsforschung (Institute for peace and unification studies - IPUS) der SNU, einem langjährigen Partner der Hanns-Seidel-Stiftung, ein Symposium zum Thema Raumplanung und Vorbereitung auf Wiedervereinigung ab. Das Symposium bot Gelegenheit für Akademiker und Experten verschiedener Bereiche relevante Themen zu diskutieren.

Eröffnet wurde die Konferenz von Prof. Park Soo-jin, begleitet von einem Grußwort von Prof. Chung Keun-sik, Direktor des IPUS, der zu mehr Forschungszusammenarbeit im Bereich der Wiedervereinigungsvorbereitung aufrief. Während der ersten Sitzung wurden Aspekte der Zusammenarbeit mit Nordkorea im Bereich der Landwirtschaft und Forstwirtschaft, sowie Aufgaben in der Modernisierung der Infrastruktur diskutiert. Prof. Lee Yong-gu, Vorsitzender der Abteilung für Stadtentwicklung am Koreanischen Forschungsinstitut für menschliche Siedlungen, dem führenden Institut für öffentliche Raumplanung in Korea, gab einen Überblick über die rasche Raumentwicklung in Südkorea und über Aufgaben für eine zukünftige Vereinigung. Der zweite Referent, Kim Yeong-hun vom koreanischen Institut für ländliche Wirtschaft, sprach über die Zusammenarbeit im Bereich der Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung in Nordkorea. Basierend auf Satellitenbildern zeigte Dr. Jo Hyeon-guk vom Institut für Forstentwicklung, die entwaldeten Berge in den nördlichen Provinzen Koreas. Abschließend diskutierte Prof. Lee Bong-nam vom Institut für die Erforschung baulichen Umfelds der SNU, die Herausforderungen infrastruktureller Vereinigung.

Die zweite Sitzung brachte fünf weitere Forschungsarbeiten mit sich, die spezielle Fälle oder Angelegenheiten nordkoreanischer Raumplanung betrachteten. Dr. Hong Seung-pyo, Researcher im Gaesong Industrial District Committee, gab einen Rückblick auf die Erfahrungen im Gaesong Industrie Komplex, einem Thema, dass durch die derzeitige Debatte einer möglichen Wiedereröffnung von Gaesong nach dem Präsidentschaftswahlen an Aktualität gewann. Prof. Kim Sok-ju von der Abteilung für Geografie an der Yanbian Universität im autonomen koreanischen Yanbian, einer Region im Nordosten Chinas, diskutierte die Entwicklung einer chinesisch-nordkoreanischen Grenzregion. Dr. Bernhard Seliger von der Hanns-Seidel-Stiftung gab einen Überblick über die Lage der Infrastruktur in Nordkorea. Dabei machte er sowohl auf das Problem chronischer Unterfinanzierung aufgrund leerer Staatskassen, als auch das Problem nicht vorhandener Abschreibungsermittlungen in sozialistischen Abrechnungen aufmerksam. Prof. Cho Jeong-hi vom Institut für Nordkoreaforschung, betrachtete die städtische Entwicklung in Nordkorea. Gefolgt wurde seine Präsentation von Prof. Jeong Hyon-joo, HK Associate Professor am Institut für Geisteswissenschaften der SNU. Prof. Jeong diskutierte dasselbe Problem aus der Perspektive menschlicher Entwicklung und Geisteswissenschaften.

Im Anschluss an die Präsentationen diskutierten die Teilnehmer des Symposiums über Wege zur Vorbereitung auf eine Erneuerung der Infrastruktur in verschiedenen Bereichen nordkoreanischer Wirtschaft.