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Treffen
Gespräche in Jeonju

Gemeinsam mit Euraxess Korea hat die Hanns-Seidel-Stiftung Korea einen Tagesausflug nach Jeonju organisiert, um sich dort mit Experten über nachhaltige Entwicklung, Biodiversität und Europäisch-Koreanische Wirtschaftskooperation auszutauschen

Schon zum zweiten Mal hat die Hanns-Seidel-Stiftung Korea gemeinsam mit Euraxess Korea einen Tagesausflug für wichtige Gespräche und Diskussionen zu den Themen Biodiversität, nachhaltige Entwicklung und Europäisch-Koreanische Wirtschaftskooperation, diesmal nach Jeonju, der Hauptstadt der Nördlichen Jeolla Provinz, organisiert. In der Jeonbuk National University, empfing Prof. Ji-Youn Park von der School of International Studies, Prof. Tomasz Wierzbowski von Euraxess, die europäische Agentur für wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Europa und der Welt, und Dr. Bernhard Seliger, Repräsentant der HSS Korea und Dr. Hyun-Ah Choi, Forschungsleiterin der HSS Korea. Diskussionen und Präsentationen über gegenseitige wissenschaftliche und akademische Zusammenarbeit folgten.

Im Jeonbuk Institut, einem regionalen Planungsinstitut in Jeolla-Bukdo, traf die Gruppe Direktor Kang-Jin Lee und Dr. Bo-Guk Kim, Leiter des Saemangeum Research Centers. Saemangeum, ist das größte Urbarmachungsgebiet in Korea, das über Jahrzehnte ein wandelndes Schicksal erlebte, von einem riesigen Wattgebiet zu einem trockengelegten Gebiet mit ungewisser Zukunft. Die Vereinbarkeit von wirtschaftlicher Entwicklung und ökologischem Erhalt oder gar Renaturierung ist in ganz Korea schwierig, und auch in Saemangeum wird die Balance zwischen beidem gesucht. Es ist also in diesem Sinne prototypisch für die Entwicklung in ganz Korea. Dr. Bernhard Seliger zeigte wie sich im Wattenmeer der Nordsee, einem riesigen europäischen Wattgebiet in Dänemark, Deutschland und den Niederlanden, in den letzten Jahrzehnten ein funktionierendes System der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit für den Naturschutz entwickelt hat. Inzwischen gibt es auch im Gebiet rund ums Gelbe Meer erste Versuche für engere Kooperation zum Erhalt des einzigartigen Ökosystems des Wattgebiets.

Gemeinsam mit Jeong-Seok Park und seinem Team vom Jeonbuk Ecotourism Center wurden Diskussionen über Wege zur Entwicklung des Ökotourismus und zur Bewahrung der Natur für künftige Generationen von Bewohnern Jeolla-Bukdos, aber auch ganz Korea und der Welt geführt. Am 22. Mai wurde der internationale Tag der Biodiversität gefeiert. Der Schutz von Biodiversität ist nicht nur ein Luxusthema für wohlhabende Länder, sondern bedeutet auch, die Lebensgrundlagen der Menschen zu schützen, Katastrophen zu verhindern und sich auf den Klimawandel vorzubereiten. Dies sind weltweite Aufgaben, die aber auf lokaler Ebene angegangen werden müssen, so wie in Jeolla-Bukdo. Künftige Zusammenarbeit der HSS Korea mit den Bürgern und Institutionen Jeolla-Bukdos wird diese Aufgabe und das Verhältnis der lokalen, nationalen und internationalen Ebene stärken. Europäisch-Koreanische Zusammenarbeit in der Wissenschaft sowie in der Formulierung politischer Richtlinien wird nötig sein, um die Herausforderung zum Erhalt der Biodiversität zu bewältigen.