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Workshop
Gemeinsam zur Rettung von Feuchtbiotopen

In den letzten 35 Jahren sind 35 Prozent der Sumpfgebiete weltweit verschwunden, d.h. ein Prozent pro Jahr. Dieser alarmierende Trend kann nur gestoppt und eventuell umgekehrt werden, wenn die Öffentlichkeit sich dessen bewusst ist - dies ist aber weitgehend nicht der Fall. CEPA (Communication, Education, Participation and Awareness)-Aktivitäten sind daher eine der wichtigsten Aktivitäten, an denen Umweltschützer und Beauftragte von Feuchtbiotopen beteiligt sein müssen. Und obwohl es viele gute Beispiele dafür gibt, gibt es oft keine ausgereifte Strategie um die Öffentlichkeit ausreichend zu informieren.

Teilnehmer des CEPA Workshops in Manila

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Deshalb kam der CEPA-Workshop der East Asian Australasian Flyway Partnership (EAAFP), der sich dem Schutz von Vögeln und ihren Lebensräumen im asiatisch-pazifischen Raum widmet, Anfang Oktober in Manila zur rechten Zeit. Lew Young, der Präsident der EAAFP, durfte 30 Teilnehmer aus über 10 Ländern begrüßen. Sandra Hails-Downie, Leiterin der CEPA-Arbeitsgruppe des EAAFP, wies darauf hin, dass zum ersten Mal CEPA-Mitarbeiter entlang der gesamten Flugroute zusammenkommen, um erfolgreiche Fälle sowie die Herausforderungen des Unterrichtens und Aufklärens über Zugvögel und ihre Lebensräume zu diskutieren. Die Hanns-Seidel-Stiftung Korea, die Teil des EAAFP ist, die sich aus staatlichen und nichtstaatlichen Partnern zusammensetzt, nahm zusammen mit Delegierten des nordkoreanischen Ministeriums für Land- und Umweltschutz (MoLEP) und der National Conservation Union of Korea, die teilweise von der HSS unterstützt wurden, an der Veranstaltung teil.

Präsentation von Suh Seung-Oh, Präsident des Ramsar Regional Center in Suncheon, Südkorea

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Am ersten Tag des Workshops wurden Erfahrungen aus einer Reihe von Ländern und Regionen, von Neuseeland und Australien bis Singapur, Myanmar, Russland und Alaska präsentiert. Der zweite Tag begann mit einem Ausflug zum Las Piñas-Parañaque Critical Habitat and Ecotourism Area (LPPCHEA). Dies ist ein Küstensumpfgebiet, welches sich an der Manila Bay in der Metropole Manila befindet und aus zwei miteinander verbundenen, von Mangroven bedeckten Inseln, flachen Lagunen und Küstenlinien besteht. Seit 2013 ist das Gebiet ein Ramsar-Gebiet (ein Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung), unter anderem als wichtiger Überwinterungsort von Stelzenläufern. Der Standort besteht aus einem Feuchtbiotop (das mit einem Abfallproblem aus flussaufwärts gelegenen Städten in der Metropolregion Manila kämpft), in dem Watvögel, Reiher, Seeschwalben und Mangrovenwälder mit sowohl einheimischen Vogelarten als auch Zugvogelarten zusammenleben.

Manila Bay - stark beeinträchtigt und mit einem ernsthaften Verschmutzungsproblem, aber das Feuchtgebietsmanagement bemüht sich sehr, die Situation zu verbessern.

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Anschließend wurden die CEPA-Strategien verschiedener Länder und Sumpfgebiete diskutiert und Pläne für die Zukunft vorgestellt. Diese Aktivitäten beinhalten die Öffentlichkeitsarbeit für die Bürger, die Entwicklung von Lehrmaterial, Festivals zu den Themenbereichen Vögel und Sumpfgebiete, Lehrkurse über Sumpfgebiete und Kunstunterricht sowie die Erstellung von Multimedia-Inhalten über Sumpfgebiete. Außerdem wurde die zukünftige flugwegübergreifende CEPA-Strategie für die nächsten zehn Jahre diskutiert, die Teil des EAAFP-Strategieplans 2019-2028 sein wird, der auf der EAAFP-MOP (Partnertreffen) in China im Dezember 2018 diskutiert werden soll.

Beim Wetland Center

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Der letzte Tag des Workshops war der Gruppenarbeit zur Entwicklung einer flugwegweiten CEPA-Strategie sowie bilateralen Verknüpfungen zwischen Standorten und regionalen Verknüpfungen für bestimmte Zugvogelarten wie Schwarzstirnlöffler oder Kranichen gewidmet. Bereits jetzt erzeugen bestimmte gekennzeichnete Vögel (Vögel mit winzigen Sendern) ein großes Interesse bei Zielgruppen wie Schulkindern, Erwachsenen, aber auch Wissenschaftlern. Unter anderem wurden Möglichkeiten zur Kombination von Zähldaten und zur Verbreitung innovativer CEPA-Ansätze diskutiert. Vögel auf dem Asian-Pacific Australasian Flyway sind an vielen Orten mit Herausforderungen konfrontiert, wie z.B. der Jagd, Störungen durch Entwicklungsprozesse oder Verschmutzung (Mikrokunststoffe in den Meeren), und einige andere. Es ist wichtig, über diese Gefährdungen entlang der Flugstraße aufzuklären. Die Ansprache eines breiten Publikums und einer spezifischeren Zielgruppe ist eine Herausforderung für alle Partner entlang der Flugroute. Die Zusammenarbeit in diesen Fragen war ein Konsens, der am Ende des Workshops erzielt wurde. Das nächste große Treffen der EAAFP wird das 10. Meetings of the Partner (MOP) in China im Dezember 2018 sein.