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Forum
Deutsche Einheit als Wegweiser für die Gangwon-Provinz

Die Hanns-Seidel-Stiftung Korea bemüht sich, die deutschen Erfahrungen der Teilung und Wiedervereinigung in ihrer Arbeit für eine friedlichen Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel zu integrieren. Dr. Bernhard Seliger, der Repräsentant der HSS Korea, wurde eingeladen, um seine Sichtweise auf die Wiedervereinigung auf dem KHN Gangwon Future Development Forum 2020 am 4. Dezember in Chuncheon zu präsentieren. Er beschrieb häufige Missverständnisse der deutschen Wiedervereinigung sowie wichtige Lehren für Korea.

 

Die Eröffnungsrede wurde von Soon Tae Woo, Generalsekretärin in Korea und Her Neighbors (KHN), gehalten, die alle Teilnehmer trotz der derzeitigen Umstände zur Teilnahme am Forum begrüßte. Im Anschluss an die Rede von Herrn Woo wurde die Hauptrede der Veranstaltung von Dr. Seliger gehalten. Dr. Seliger konzentrierte sich nicht auf die "Kosten der Wiedervereinigung", sondern vielmehr auf die großen Auswirkungen, wie beispielsweise die sozioökonomischen Vorteile der Wiedervereinigung. Dennoch gibt es nur wenige Lehren aus Deutschland, da Deutschland und Korea aufgrund geopolitischer, ideologischer und kultureller Unterschiede nicht ohne Weiteres verglichen werden können. Daher konzentrierte sich Dr. Seliger auf die Zeit vor der Wiedervereinigung in Deutschland, um die Bedeutung des Handelns des Einzelnen hervorzuheben. Der Schlüsselakteur, der zur Wiedervereinigung führte, lag in der übersehenen Dimension, in der die Öffentlichkeit ständig kommunizierte und sich austauschte.

Darüber hinaus schlug Dr. Seliger mögliche Lehren aus dem deutschen Fall vor, die sich auf die Gangwon-Provinz übertragen lassen. Anstatt sich auf den gegenseitigen Nutzen zu konzentrieren, sollte sich Südkorea an den Norden mit Nordkoreas Interessen wie der NLL (Northern Limit Line), dem Friedensvertrag und dem Schutz vor COVID-19 wenden. Das heißt, Südkorea kann Nordkorea in Bereichen wie dem innerkoreanischen Fonds, internationalen Ausbildungsprogrammen und Stipendien sowie bei Umweltprojekten finanziell unterstützen. Schließlich befürwortete er die Idee "Small is beautiful", da der Bottom-Top-Ansatz erfolgreicher sei als alle Großprojekte.