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Event
Inter Flyways Workshop 2024

Der Inter-Flyways Workshop, veranstaltet von der Hanns Seidel Stiftung Korea im Vorfeld der CMS COP14, brachte Experten und Teilnehmer zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und Ideen zum Erhalt der Zugvogelrouten zu sammeln.

Haben Sie letzten Herbst auch Vogelschwärme über den Himmel ziehen sehen?

Damit sind Sie nicht allein, denn die Schwärme von Zugvögeln können jedes Jahr im Frühjahr und Herbst beobachtet werden. Doch diese Vögel sind bedroht, hauptsächlich durch uns.

Die Reise der Zugvögel ist beeindruckend: Vom äußersten Norden unseres Planeten bis zum südlichsten Punkt der Erde legen sie Distanzen zurück, die von Nordeuropa bis Südafrika reichen. Wie die Tiere dabei die Übersicht und Orientierung behalten, ist der Forschung bislang noch ein Rätsel. Jüngste Ergebnisse legen aber nahe, dass das Magnetfeld der Erde eine wichtige Rolle für den Orientierungssinn der Vögel spielt. Auch die Anzahl der Tiere ist beeindruckend: Rund 4.000 aller Vogelarten sind Zugvögel und begeben sich somit Jahr für Jahr auf Weltreise. Dabei leisten sie einen entscheidenden Beitrag für unser Ökosystem, indem sie Insekten fressen, Pflanzensamen verbreiten und selbst als Beute für andere Lebewesen dienen. Doch durch von uns verursachte Entwicklungen sind Zugvögel weltweit stark gefährdet.

Natürliche Gefahren stellen hierbei weniger Risiken dar als menschliche Eingriffe. Durch Flächenfraß, Agrarwirtschaft oder Verschmutzung entziehen wir den Vögeln ihren natürlichen Lebensraum. Stromleitungen oder offene Turbinen stellen weitere Risiken dar, mit denen die Vögel konfrontiert sind. Um die Artenvielfalt dieser Tiere zu bewahren und Verantwortung für die Konsequenzen unserer Entwicklung zu übernehmen, sind von der Menschheit effektive Maßnahmen erforderlich.

Dieser Ansicht sind auch die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des diesjährigen Inter-Flyways Workshops, der von der HSS vor der CMS COP14 organisiert wurde. Ziel war es, Ansätze, Strukturen, Mechanismen und Erfahrungen zum Schutz der Zugvogelrouten zu diskutieren und den Austausch zwischen den verschiedenen Initiativen zu verbessern. Zudem wurden Optionen für eine erfolgreiche Etablierung der Central Asia Flyway Initiative erörtert.

Über 30 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Organisationen und Initiativen erarbeiteten Mechanismen und Strukturen entlang der Flugrouten der Zugvögel, ähnlich dem Central Asian Flyway in Samarkand, um den Schutz der Tiere effektiv zu fördern.

Insgesamt war der Inter-Flyways Workshop ein voller Erfolg für die TeilnehmerInnen und die Hanns Seidel Stiftung Korea im Hinblick auf die Verbesserung des Schutzes der Zugvogelrouten. Um die Tiere noch effektiver zu schützen und ihren Beitrag für unser Ökosystem zu gewährleisten, sind jedoch kontinuierliche Anstrengungen erforderlich. Daher setzen sich die Hanns Seidel Stiftung Korea und ihre Partner, die Teilnehmer des Workshops und viele andere engagierte Menschen kontinuierlich für deren Schutz ein, damit wir weiterhin Vogelschwärme über den Himmel ziehen sehen können.