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Biodiversität und Ökosysteme im globalen Wandel – HSS nimmt zusammen mit nordkoreanischer Delegation an der 10. INTECOL-Konferenz teil

Das Ziel der Arbeit der Hanns-Seidel-Stiftung in Korea (HSS) ist die Förderung von Frieden und Aussöhnung auf der Koreanischen Halbinsel. In der Demokratischen Volksrepublik Korea hat es sich die HSS in Korea zur Aufgabe gemacht Hilfestellung bei der Reintegration in internationale Konventionen und Organisationen zu leisten. Seit vergangenem Jahr arbeitet die HSS in Korea mit dem Ramsar Sekretariat und anderen internationalen Organisationen zusammen, um den Schutz nordkoreanischer Feuchtbiotope voranzutreiben. Um den Zugang zu internationalen Netzwerken im Umweltbereich und den Aufbau internationaler Kontakte zu fördern sowie von Erfahrungen im Bereich des Managements von Schutzgebieten zu profitieren, unterstützte die HSS die Teilnahme einer Delegation des nordkoreanischen Ministeriums für Land- und Umweltschutz an der 10. INTECOL-Konferenz in Changshu (China).

Vom 19. bis zum 24. September wurden mehr als 70 Workshops zu verschiedenen Themen im Bezug auf den Schutz von Feuchtbiotopen organisiert.

INTECOL wurde 1967 als „International Association for Ecology“ gegründet und hilft bei der Koordination von Aktivitäten nationaler Umweltschutzorganisationen in über 70 Ländern. Alle vier Jahre wird ein internationaler Umweltschutzkongress veranstaltet, der in diesem Jahr bereits zum 10. Mal ausgerichtet wurde. Vom 19. bis zum 24. September wurden mehr als 70 Workshops zu verschiedenen Themen im Bezug auf den Schutz von Feuchtbiotopen organisiert.

Am 21. September richtete die Hanns-Seidel-Stiftung Korea in Zusammenarbeit mit dem Ramsar Sekretariat und der East-Asian Australasian Flyway Partnership (EAAFP) eine Sitzung zum Thema "Der Schutz und die nachhaltige Nutzung von Feuchtgebieten in Nordostasien mit Fokus auf die Feuchtgebiete an der Küste des Gelben Meeres bzw. der Westsee“ aus. Die Sitzung wurde von Felix Glenk, Projektmanager für die Demokratische Volksrepublik Korea bei der HSS in Korea, moderiert.

Dr. Lew Young, Senior Regional Advisor für Asien-Ozeanien des Ramsar Sekretariats, hielt den ersten Vortrag mit dem Titel “Die Ramsar Konvention und der Schutz sowie die nachhaltige Nutzung von Feuchtgebieten entlang von Küsten”. Dr. Lew Young gab eine Übersicht über die ausgewiesenen „Ramsar-Sites“ (Feuchtbiotope von internationaler Bedeutung) entlang des Gelben Meeres bzw. der Westsee und sprach über den Wert von Wattgebieten für das Ökosystem.

Spike Millington, Chief Executive des Sekretariats des East-Asian Australasian Flyway Partnership, folgte mit seinem Vortrag zum Thema “Internationale Kooperationzum Schutz von Biodiversität: Zug- und Wasservögel entlang des East Asian-Australasian Flyway (EAAF)”. Der EAAF ist laut International Union for Conservation of Nature (IUCN) die Migrationsroute für Vögel mit dem höchsten Anteil bedrohter Arten (33) sowie dem höchsten Anteil rückläufiger Vogelpopulationen.

Dr. Nial Moores von Birds Korea hielt die dritte Präsentation, die unter dem Titel “Schutz der Wattengebiete des Gelben Meeres” stand. Dr. Nial Moores stellte aktuelle Forschungsergebnisse zu Wattgebieten in der Republik Korea, die einen Verlust von 75 Prozent der historischen Wattflächen ausweisen, vor. Ferner stellte er die Arbeit verschiedener Nichtregierungsorganisationen vor, die sich für Biodiversität und den Schutz der Wattgebiete auf der Koreanischen Halbinsel engagieren.

Auf die Präsentationen des Ramsar Sekretariats, des EAAFP und Birds Korea folgten Vorträge nationaler Repräsentanten, die über den Stand des Schutzes von Feuchtgebieten in der Demokratischen Volksrepublik Korea, der Volksrepublik China und der Republik Korea referierten. Insgesamt war es eine der seltenen Gelegenheiten, um die Repräsentanten aller Anrainerstaaten des Gelben Meeres bzw. der Westsee zusammenzubringen, die Bedeutung und den Stand des Wattenmeerschutzes zu diskutieren sowie zukünftige Kooperationen zum Schutz dieses bedrohten Ökosystems auszuloten.

Während der Konferenz hatte die nordkoreanische Delegation die Gelegenheit zusammen mit anderen internationalen Organisationen eine Vielzahl an Feuchtgebieten in China, z. B. das Shanghai Chongming Dongtan National Nature Reserve oder den Shajiabang National Wetland Park, zu besichtigen. Diese Exkursionen verfolgten das Ziel, von den chinesischen Erfahrungen im Bereich des Managements von Feuchtbiotopen in China zu profitieren.

Mehr über die 10. INTECOL-Konference erfahren Sie hier: