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Exkursion
Besuch auf der Insel Yeonpyeong

Die Insel Yeonpyeong, heute Teil des Landkreises Ongjin, ist nicht nur von geografischer und historischer Wichtigkeit für die koreanische Halbinsel, denn sie gehört außerdem mit zu den Orten, welche noch ein großes Maß an Biodiversität generieren. Um diese genauer zu erkunden, als auch an einem Workshop zur innerkoreanischen Zusammenarbeit teilnehmen zu können, stattete Dr. Bernhard Seliger, Repräsentant der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) in Korea und Dr. Choi Hyun-Ah, (HSS) in Korea, Yeonpyeong einen Besuch ab.

Yeonpyeong ist eine der weit abgelegenen Inseln, die aufgrund der Frontlinien des Koreakrieges Teil Südkoreas wurde, während sie geografisch viel näher am nordkoreanischen Festland liegt. Mit 2200 Einwohnern auf 6 Quadratkilometern Land ist sie nicht sehr groß. Sie erhielt den traurigen Ruf eines Konflikts, da hier 1999 und 2002 zwei Seeschlachten zwischen Nord- und Südkorea stattfanden, und 2010 beschoss Nordkorea, angeblich unter der direkten Aufsicht von Kim Jong-Un, die Insel, was zum Tod von zwei Zivilisten führte.

Während eines Besuchs auf der Insel, führten Dr. Seliger und Dr. Choi eine kurze Umweltuntersuchung durch. Wie die meisten grenznahen Gebiete ist die Insel wichtig für die biologische Vielfalt in Korea, u.a. als Lebensraum für die gefährdeten Arten Löffler und Silberreiher, aber auch mit Brutkolonien für Tausende von Möwen, einem Nationaldenkmal, und für Hunderte von Silberreihern.

Die politischen Spannungen auf der Insel waren greifbar. Die südkoreanischen Behörden kämpften gegen das ständige illegale Eindringen chinesischer Fischerboote, und das Militär führte Schießübungen durch. Gleichzeitig bereitet sich die Insel auf verstärkten Grenztourismus und Ökotourismus vor, unter anderem mit der Eröffnung eines neuen Observatoriums. Während eines Workshops mit Journalisten und Akademikern wurde die Zukunft der innerkoreanischen Zusammenarbeit in Zeiten zunehmender Spannungen aus dem Norden diskutiert.