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Forum
19. Deutsch-Koreanisches Forum tagt online

Für Deutschland und Korea ist 2020 ein Jahr der runden Zahlen. Während 30 Jahre deutsche Einheit ein Grund sind, dankbar zu sein, postulieren die 70 Jahre seit Beginn des Koreakrieges eine traurige Erinnerung. Die anhaltend angespannte innerkoreanische Situation sollte für uns alle ein Grund sein, als freies und demokratisches Land gemeinsam für Versöhnung und den Frieden auf der koreanischen Halbinsel und die Überwindung der Teilung hinzuarbeiten.

Ursprünglich für den 14. Bis 17. Oktober auf Jeju geplant, mussten das 19. Deutsch-Koreanische Forum und das 9. Deutsch-Koreanische Juniorforum auf 2021 verschoben werden. Um der Bedeutung des bilateralen Austauschs beider Staaten dennoch gerecht zu werden, fand am 16. Oktober alternativ ein Deutsch-Koreanisches Sonderforum online über Zoom statt. Während Dr. Seliger dem Seniorforum beiwohnte, nahm unsere Praktikantin Hannah Grüttgen bereits zum zweiten Mal am Juniorforum teil.

Das Seniorforum begann mit Eröffnungsreden und Begrüßungen der drei Vorsitzenden des Deutsch-Koreanischen Forums, Herrn Dr. Geun Lee, Herrn Young-Jin Kim und Herrn Hartmut Koschyk. Während Herr Koschyk sein Bedauern bezüglich der unumgänglichen Absage des Forums ausdrückte, hob er auch die zügige Entwicklung beim Aufbau des „Netzwerkes Junge Generation Deutschland Korea“, hervor. Dieses war im vergangenen Jahr im Rahmen des 8. Deutsch-Koreanischen Juniorforums gegründet worden und bietet zahlreichen Alumni verschiedene Formate der bilateralen Zusammenarbeit der jungen Generation. Außerdem richteten die jeweiligen Botschafter, Herr Dr. Bum-goo Jong und Herr Michael Reiffenstuel, sowie die Leiterin der Abteilung Asien und Pazifik im Auswärtigen Amt, Petra Sigmund, Grußworte an die Teilnehmer. Im Anschluss referierte drei Panels zu den Themen „Die aktuelle politische, wirtschaftliche und soziale Lage in beiden Ländern“, „Die Bewältigung der Corona-Pandemie in Korea und Deutschland – Notwendigkeit der internationalen Zusammenarbeit“ und „75 Jahre Ende des zweiten Weltkrieges – 70 Jahre Beginn des Koreakrieges: Erinnerungskultur im vereinten Deutschland und im geteilten Korea“.

Das Deutsch-Koreanische Juniorforum diskutierte in diesem Jahr online in fünf verschiedenen Arbeitsgruppen zu den Themen Jugendarbeitslosigkeit, Demokratische Bildung, Aufstieg des Populismus, Bezahlbarer Wohnraum, und Internationaler Kooperation im Bezug auf COVID-19. Die final präsentierten Diskussionsergebnisse wurden im Anschluss von zwei Vertretern dem Seniorforum vorgestellt. Anstelle der normalerweise erarbeiteten Handlungsempfehlungen des Junior- und Seniorforums werden an die Regierungen beider Länder in diesem Jahr Diskussionsberichte weitergeleitet werden.