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Publikation
Wiederaufforstung in der DVR Korea

Die Hanns-Seidel-Stiftung Korea hat einen großen Teil ihrer Arbeit der Integration Nordkoreas in internationale Netzwerke im Rahmen von Umweltkooperation gewidmet. Vor diesem Hintergrund führte die HSS Korea zwischen 2014 und Januar 2018 ein von der EU finanziertes Wiederaufforstungsprojekt in der DVRK durch. In einem nordkoreanischen Forstwirtschaftsmagazin wurden zwei Artikel zu diesem Projektmodellstandort veröffentlicht.

Infolge massiver Waldrodung sind große Teile der Wälder in Nordkorea geschädigt, was das Land anfällig für Naturkatastrophen macht. Daher ist es ein Ziel der HSS Korea, Nordkorea im Rahmen von internationaler Umweltzusammenarbeit in internationale Netzwerke einzugliedern und so einen zunehmenden Austausch mit internationalen Organisationen zu schaffen. Diese Zusammenarbeit soll zur Modernisierung des Forstsektors auf institutioneller und professioneller Ebene beitragen und somit die Lebensumstände der ländlichen Bevölkerung in Nordkorea verbessern. Darüber hinaus sieht die HSS Korea eine Chance, die Integration der DVRK in internationale Umweltnetzwerke stetig (weiter) zu fördern.

Aus diesen Gründen wurde zwischen 2014 und 2017 von der HSS und Partnerorganisationen ein Projektaufforstungsgebiet im nordkoreanischen Sangseo-ri im Bezirk Daedong, Provinz Süd-Pyongan, eingerichtet. Dessen Hauptziel war der Aufbau einer langfristig autarken Struktur, die eine nachhaltige Waldbewirtschaftung in der DVRK ermöglicht, um damit die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung, insbesondere durch eine gesicherte Lebensmittelversorgung, zu verbessern. Im Rahmen des Projekts wurden ein Ausbildungszentrum für nachhaltige Waldbewirtschaftung und eine Modellaufforstungsgebiet eingerichtet. Zusätzlich wurden verschiedene Ausbildungsworkshops veranstaltet, um die lokalen Technik- und Managementkapazitäten zu stärken. Außerdem fanden mehrere Seminare mit internationalen Experten für nachhaltige Forstwirtschaft statt. In diesem Rahmen konnten sich die nordkoreanischen Partner mit Experten und internationalen Organisationen austauschen und die Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit schaffen.

 

Durch diese Projekte konnte das technische Wissen der lokalen nordkoreanischen Partner erweitert und Kontakte insbesondere mit relevanten technischen und wissenschaftlichen Partnern in China und der Mongolei geknüpft werden. Letztendlich wurden im Anschluss an das Projekt mehr als 100 Hektar auf der Aufforstungsfläche in Sangseo-ri wieder aufgeforstet.

Dieser ehemalige Modellstandort des HSS-EU-Projekts wurde in zwei Artikeln des nordkoreanischen Waldforschungsblatts sanlim guahak (산림과학) erwähnt. Während die HSS das Gebiet als Sangseo-Ri-Baumschule bezeichnet, lautet ihr offizieller nordkoreanischer Name Daedong Research Forest (대동학술림). Im Jahr 2019 veröffentlichte Frau Park Ok Sil, Leiterin der Sangseo-Ri-Baumschule, zusammen mit anderen Forschern einen Artikel zu " The transplanting methods as soon as picking up tall trees in Summer". Das Team forschte danach, wie das ganze Jahr über erfolgreich Bäume gepflanzt werden können. Das Forschungsprojekt wurde am Institut für Forstwirtschaft des koreanischen Waldforschungsinstituts im Zeitraum von 2014 und 2015, der Zeit des EU-Projekts, durchgeführt.

Darüber hinaus sprach eine 2015 veröffentlichte Studie über "The characteristics of plant mass distribution in wild pine" von Ri Hyon Su über mögliche Methoden der Wiederanpflanzung von „Sommerbäumen“, um das wissenschaftlich-technische Problem Nordkoreas bei der Wiederaufforstung zu lösen. Der Forschungszeitraum für diese Studie fällt ebenfalls in den Zeitrahmen, in dem das EU-Projekt der HSS Korea durchgeführt wurde.

Hier können Sie mehr über unser EU-Projekt erfahren.

Ebenfalls finden Sie einen ausführlicheren Artikel über das Projekt, geschrieben von unserer Forschungsleiterin, Dr. Hyun-Ah Choi, als Online-Artikel oder Pdf-Version (nur auf Koreanisch).