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Forum
Seoul und Pjöngjang – Interkoreanischer Austausch

Am 14. Mai hielt Dr. Bernhard Seliger auf dem Seoul-Pyongyang City Research Forum eine Präsentation mit dem Titel „Kinder und Jugendliche in Pjöngjang - Jeunesse dorée oder verlorene Generation“. Die HSS Korea und das Institute of Seoul unterzeichneten außerdem eine gemeinsame Absichtserklärung.

Das Forum wurde vom Institute of Seoul und der University of Seoul organisiert und fand in der 100th Memorial Hall in der University of Seoul statt. Die Veranstaltung zielt auf die Errichtung eines unabhängigen interkoreanischen Austausch- und Kooperationssystems zwischen den beiden Städten ab. Im Rahmen des Forums trafen sich vor allem Forschende zwischen 30 und 40 Jahren, welche eine wichtige Rolle in der Forschung zu Pjöngjang spielen, und erfahrene Expertinnen und Experten in diesem Bereich. Ziel war es, dieses Wissen und die Erfahrungen zu besprechen und eine Forschungsplattform zu Pjöngjang zu erstellen, welche zu einer positiven Weiterentwicklung der Kooperation zwischen Pjöngjang und Seoul beiträgt. Aufgrund der Verschlechterung der Beziehungen zwischen Nordkorea und den Vereinigten Staaten von Amerika und der Covid-19-Pandemie ist es aktuell besonders wichtig, den zukünftigen Austausch durch gegenseitiges Verständnis vorzubereiten. Ein radikaler Durchbruch in der interkoreanischen Zusammenarbeit wie beim interkoreanischen Gipfel 2018 ist aufgrund der aktuellen Situation nicht zu erwarten.

Im Anschluss an eine Keynote-Speech unter dem Titel „The Discrimination Logic of Pyongyang, the Revolutionary Capital“ von Jung Byung-Ho, einem Honorarprofessor an der Hanyang University, hielten drei weitere Sprecherinnen und Sprecher eine Präsentation. Dabei nahmen sie Bezug auf den sozioökonomischen Status und die Rolle der Frau, den Immobilienmarkt und die Politik in Pjöngjang. Dr. Seliger, Repräsentant der Hanns-Seidel-Stiftung in Korea, war auch als Redner geladen und hielt einen Vortrag unter dem Titel „Kinder und Jugendliche in Pjöngjang - Jeunesse dorée oder verlorene Generation?“. Dabei ging er insbesondere auf die Privilegien und Vorteile der MZ-Generation (Verbindung der Millennials und der Generation Z) in Pjöngjang im Vergleich zur Vergangenheit und der MZ-Generation im ländlichen Gebiet Nordkoreas ein. Dr. Seliger schlug zum Ende seiner Präsentation vor, den interkoreanischen Studierendenaustausch zu verstärken.

Während des Forums unterzeichneten die Hanns-Seidel-Stiftung und das Institute of Seoul eine gemeinsame Absichtserklärung. Darin verständigten sich beide Seiten darauf, den wissenschaftlichen Austausch und die Zusammenarbeit auf der koreanischen Halbinsel und in Nordostasien zu fördern. Im Anschluss daran fand eine abschließende Debatte über die präsentierten Themen statt. An dieser Diskussion nahmen circa 20 Expertinnen und Experten teil. Dabei wurde vor allem der Ruf nach Austausch zwischen den lokalen Behörden laut. Dies könnte in ähnlicher Form stattfinden wie bei dem Suwon-Kaesong City Forum.