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Seminar in Samilpo (Kumgangsan) über Feuchtgebiete und die Ramsar-Konvention

In der vergangenen Woche hat die Demokratische Volksrepublik Korea einmal mehr mit einem Atomtest die ganze Welt gegen sich aufgebracht. Die politische Isolation sollte allerdings nicht übersehen, dass die Natur keine Grenzen kennt und die DVRK für die Natur Nordostasiens eine wichtige Rolle spielt.

Gruppenfoto der Teilnehmer

Seen, Gewässer und Feuchtbiotope haben wichtige ökonomische, ökologische und kulturelle Funktionen: Fische und andere Produkte sind wichtig für die lokale Wirtschaft, Feuchtbiotope sind wichtige Habitate, sie können für den Katastrophenschutz wichtig sein (z.B. gegen Überflutungen schützen), und sie sind oft auch von großer kultureller Bedeutung und inspirieren z.B. Künstler und Dichter. Gleichzeitig galten sie lange Zeit als „nutzlos“ und insbesondere in Europa und Asien gingen im letzten Jahrhundert etwa 70 Prozent der Feuchtgebiete verloren. Deshalb schlossen sich 1971 in Ramsar (im Iran) Staaten zusammen (heute 169), um den Schutz und die nachhaltige Entwicklung von Feuchtbiotopen zu garantieren.  Dies ist der Hintergrund für ein Seminar, das die Hanns-Seidel-Stiftung zusammen mit dem Ministerium für Land und Umweltschutz Nordkoreas und der Ramsar-Konvention im Kreis (Nord-)Kosong am Kumgangsan durchgeführt hat, um über die Bedeutung der Ramsar-Konvention und einen möglichen Beitritt der DVRK zu diskutieren. 41 Teilnehmer aus dem Umweltministerium, nationale und lokale Tourismusmanager nahmen an dem Seminar teil. Das Seminar begann mit Einführungsreden von Ri Kyong-Sim, Generaldirektorin im Umweltministerium, Lew Young, Senior Regional Advisor für Asien und Ozeanien der Ramsar-Konvention und Willi Lange von der HSS (Leiter des Referats Nordostasien). Danach folgten drei Referate von Dr. Bernhard Seliger (über die Wetland-Kooperation der HSS in Nordkorea), Lew Young (über die Ramsar-Konvention) und Solongo Khurelbataar (über die Auswahl und Bedeutung von Ramsar-Gebieten).  Experten aus Nordkorea erklärten dann im Rahmen der Tourismusstrategie für die Wonsan-Kumgangsan-Sondertourismuszone sei u.a. die Einführung von Öko-Tourismus in der Region geplant.  Samil-Po sei traditionell für verschiedene Arten wie Mandarinenten, Mandschurische Kraniche, Höckerschwäne und Singschwäne als Überwinterungsgebiet von Bedeutung.  Im Anschluss an die Vorträge wurde in kleinen Gruppen die Möglichkeit der Anmeldung von Ramsar-Gebieten in Nordkorea diskutiert.

 

Im Anschluss an das Seminar fand ein Besuch von Samil-Po und Haekumgang, den Felsen, die vom Kumgang-Gebirge ins Meer reichen, statt, bei dem mit Experten Möglichkeiten der nachhaltigen Entwicklung der Region diskutiert wurden.