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Kongress
Nebenveranstaltung der HSS Korea auf dem World Forestry Congress (WFC) in Seoul

Am 6. Mai hat die HSS Korea im Rahmen des WFC eine Sonderveranstaltung zum Thema „Aufbau einer grünen, gesunden und wiederstandsfähigen Zukunft auf der koreanischen Halbinsel – Auf- und Wiederaufforstung in Nord- und Südkorea" abgehalten.

Am 6. Mai um 12.00 Uhr hat die HSS Korea zu mehreren Vorträgen über Aufforstung auf der koreanischen Halbinsel und weltweit eingeladen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Bernhard Seliger, Repräsentant der HSS Korea. Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrats (DFWR), hat einleitend eine kurze Willkommensrede gehalten. Er hat angesprochen, dass der Wald in Deutschland ebenfalls Unterstützung bedarf, weshalb er und die anderen Mitglieder des DFWR gespannt sind, welche Ideen und Vorgehensweisen in Korea verfolgt werden.

Der erste der vier Redner war Prof. Woo-Kyun Lee, Direktor des Ojeong Resilience Instititute der Korea University. Sein Thema waren die Lehren, die man aus der (Wieder-)Aufforstung in Südkorea ziehen kann. Deshalb hat er zunächst über die Beginne der Aufforstung in Korea gesprochen, die 1967 ihren Anfang genommen haben, als die erste Forstbehörde als Teil des Landwirtschafts- und Forstministeriums gegründet worden ist. Seit 2002 betreibt Korea nachhaltige Forstwirtschaft, da mehr Bäume gepflanzt als gerodet werden. Laut Prof. Lee gibt es drei Phase der Aufforstung, die unterschiedlichen Maßnahmen bedürfen. Die erste Phase, Degradation, fordert enorme Unterstützung, um das Ökosystem zu stärken, wohingegen in der Restorations-Phase das Ökosystem reguliert wird und Ressourcen wie Wasser und Nahrung abgeschöpft werden können. In Phase drei, Nachhaltigkeit, können die Menschen zudem von nicht-materialistischen Vorteilen profitieren. Abschließend hat Prof. Lee einen kurzen Plan vorgestellt, der zeigt, wie man den Wald in Nordkorea zukunftsorientiert stärken könnte.

Anschließend hielt Pierre Clinquart, Projektleiter der HSS DR Kongo, einen Vortrag über Agroforstwirtschaft in der Demokratischen Republik Kongo, um eine Sicht von Außen aufzuzeigen. Das dortige Agrowirtschaftsprogramm wird nicht nur von der HSS DR Kongo unterstützt, sondern auch von der Europäische union. Ziel ist es gegen die vorherschende Armut anzukämpfen, um so das Einkommen der Haushalte zu steiger, und Nahrungssicherheit zu garantieren, um eine nachhaltige Entwicklung in den ländlichen Regionen zu ermöglichen. Zudem soll Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel erreicht werden, indem die Landwirtschaft auf dem Land so angepasst wird, dass sowohl Nahrung als auch Holzkohle gewonnen werden kann. Bäume bieten zahlreiche Vorteile für eine Nachhaltigeentwicklung, da durch sie die Fruchtbarkeit der Böden steigt und ein langfristiges Management der landwirtschaftlichen Flächen möglich ist. Sowohl Umwelt, als auch Mensch profitieren davon, da sich Energiegenerierung aus Holz als grün erweist und die Lebensbedingungen der Bevölkerung insgesamt gesteigert werden können. Damit all das funktioniert, ist es es wichtig, dass die verschiedenen Interessensgruppen im Austausch miteinander stehen und sich über ihre Rechte und Pflichten im klaren sind. Außerdem müssen die lokalen behörden miteinbezogen werden und die Flächen vom Staat fair reguliert werden, erklärt Herr Clinquart.

An dritter Stelle hat Prof. Moon-il Kim der Pyeongtaek Universität seinen Vortrag gehalten. Er widmete sich dem BECCS/U System für Kohlenstoffneutralität und Energiesicherheit im Forstbereich, welches er zunächst vorstellte, bevor er mehrere Fallstrudien genauer beleuchtet hat. Zudem hat Prof. Kim Koreas Forstwachstumsrate hervorgehoben, welche im Vergleich zu anderen Ländern sehr hoch ist, und das KO-G-Dynamik Modell, welches zur Berechnung der Raten für die Waldbewirtschaftung und die nachhaltige Biomassegewinnung verwendet wird. Zuletzt hat Prof. Kim die räumliche Datenbank und die verschiedenen Herausforderungen und Schwierigkeiten, mit denen Süd- und Nordkorea in diesem Bereich konfrontiert sind, kurz erläutert.

Als vierte und letzte Rednerin hat Dr. Hyun-Ah Choi, leitende Forscherin der HSS Korea, einen Vortrag über Nordkoreas gemeinsame Wiederaufforstung mit der internationalen Gemeinschaft gehalten. Zunächst ist Sie dabei auf die Frage eingegangen, warum Nordkorea überhaupt bewaldete Flächen benötigt. Darüber hinaus hat Sie die gemeinsamen Forstaktivitäten der HSS und des Ministry of Land and Environmental Protection (MoLEP) betont, welche bereits seit dem Jahr 2014 durchgeführt werden.

Im Anschluss an die Vorträge hat sich Dr. Seliger bei den Rednern für die interessanten und informativen Präsentationen bedankt und sich bei dem Deutschen Forstwirtschaftsrat und dessen Präsidenten Georg Schirmbeck für deren Besuch bedankt.