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Workshop
Perspektiven für den Interkoreanischen Konflikt

Am 21. April fand ein Workshop zu Konfliktanalyse und -lösung in der innerkoreanischen Zusammenarbeit statt. Die Peace and Conflict Studies Center Asia der George-Mason-Universität Korea und die Hanns-Seidel-Stiftung waren die Veranstalter.

Photo Credit: George Mason University Korea

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Dr. Roland Wilson, Programmkoordinator und Assistenzprofessor an der George-Mason-Universität Korea (GMUK), und Felix Glenk, Projektmanager bei der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS), eröffneten den Workshops mit kurzen Reden, in welchen Sie die Ergebnisse des ersten Konfliktlösungsworkshops im November 2020 rekapitulierten und analysierten. Dabei betonte Dr. Wilson, dass im Rahmen dieser Workshopreihe nicht die Kategorien „Investment“ und „Ertrag“ im Fokus stehen sollten. Vielmehr sollte visionär über die nötigen Schritte für eine bessere Zukunft nachgedacht werden. Felix Glenk gab außerdem einen Überblick über die Arbeit der HSS in Korea in Bezug auf innerkoreanische Zusammenarbeit und Wiedervereinigung. Anhand der deutschen Teilungsgeschichte machte er deutlich, welche Rolle internationale Zusammenarbeit in der Überwindung solcher Konflikte spielen kann.

Photo Credit: George Mason University Korea

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Dr. Soyoung Kown, Assistenzprofessorin an der GMUK, sprach in dem ersten Vortrag des Workshops über interkoreanische Kooperation als Sicherheitsparadigma. Dr. Kwon erläuterte, warum aus ihrer Sicht interkoreanische Kooperation nicht mit Sicherheit koexistieren kann. Aus dieser Position heraus schlug sie verschiedene Lösungsansätze vor. Aufgrund der multiplen Spannungen zwischen beiden Ländern sei es wichtig, sich mit verschiedenen Zukunftsprognosen auseinanderzusetzen, um entsprechende Vorbereitungen treffen zu können, so Kown. Im Anschluss an den Input der Assistenzprofessorin moderierte Dr. Arthur Romano, Assistenzprofessor an der GMUK, eine Fragerunde, in welcher unteranderem die Frage diskutiert wurde, welche Möglichkeiten es gibt, um eine nachhaltige Verbindung mit der DVR Korea aufzubauen.

Photo Credit: George Mason University Korea

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Anschließend an diese Frage- und Diskussionsrunde wurde in vier Kleingruppen mögliche Ziele von interkoreanischer Kooperation und verschiedene Perspektiven auf eine solche Zusammenarbeit besprochen. Sowohl die teilnehmenden Studierenden als auch die Sprecherinnen und Sprecher teilten gemeinsam die Hoffnung auf friedliche Annäherung und Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel. Alle Beteiligten entwarfen außerdem verschiedene Modelle für Kooperationsprojekte im Kontext der Nachhaltigen Entwicklungsziele der UN.

Photo Credit: George Mason University Korea

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Am Nachmittag hielt Ewa Motylińska, Visiting Fellow am Institut für Fernoststudien, einen Vortrag. Dabei stellte sie verschiedene Beispiele für nachhaltige Entwicklung und „grüne“ Kooperationsinitiativen vor und berief sich auf Johan Galtungs Beschreibung von Transformations- und Transzendenzprozessen. Für eine erfolgreiche Konfliktlösung auf der koreanischen Halbinsel machte sie die Betonung der gemeinsamen Wurzeln und Vertrauensaufbau als entscheidende Instrumente aus. Im Anschluss an diesen Vortrag konnten die Teilnehmenden in Kleingruppen über mögliche Projekte zur Unterstützung einer solchen Entwicklung diskutieren und Zukunftsvisionen entwickeln.

Photo Credit: George Mason University Korea

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Der letzte Teil des Workshops bestand aus Gruppenpräsentationen der Studierenden. Alle vier Gruppen konnten ihre Vorschläge und Ideen zur Verbesserung der interkoreanischen Beziehungen einbringen. So wurden beispielsweise ein Austausch virtueller Seminare, oder ein „Friedens-Kochwettbewerb“ vorgeschlagen. Anschließend hielt Dr. Bernhard Seliger, Repräsentant der HSS Korea, einen kurzen abschließenden Vortrag, in welchem er die Wichtigkeit der SDGs in Bezug auf Kooperationen mit Nordkorea betonte und das Potenzial der Zusammenarbeit in diesem Bereich erläuterte. Außerdem fasste er die Erkenntnisse des Workshops zusammen und gab einen Ausblick auf die zukünftigen Veranstaltungen in dieser Workshopreihe.