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Ausstellung
Zugvögel und Nachhaltige Entwicklung bei der Rason International Trade Exhibition

Rason am nordöstlichen Ende Nordkoreas mit Grenzen zu China und Russland ist ein besonderer Ort. Seit der Ernennung zur Sonderwirtschaftszone in den frühen 90er Jahren, machen Sonderregelungen das Gebiet durch außergewöhnliche Wirtschaft- und Handelssysteme zu einer Besonderheit im Land.

Ein Teil der Zone ist als Rason Migratory Bird Reserve bekannt, wo die Hanns-Seidel-Stiftung seit 10 Jahren daran arbeitet, Nachhaltigkeit und Gespräche zu den außergewöhnlichen Habitaten und der Biodiversität in Rason zu fördern und gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung und ihre Wichtigkeit anzuerkennen. Jeden August nimmt die HSS Korea an der Internationalen Handelsmesse (RITE) teil. Dieses Jahr boten um die 90 Aussteller Beauty Produkte, Kleidung, Fischereierzeugnisse und andere Waren an. Verglichen mit vorangegangenen Jahren (es handelte sich um die 9te RITE, wobei die HSS bereits 8 mal teilnahm), hat sich der Umfang der Messe reduziert, vor allem bei Beachtung der Tatsache, dass Nordkoreanische Aussteller dieses Mal 66 Prozent der Anbieter ausmachten und somit ausländische Stände stark reduziert waren (Chinesische Firmen machten 28 Prozent aus).

 

In der Messe die sich auf Handel, Industrie und Wirtschaft konzentriert, sticht der Stand der Hanns-Seidel-Stiftung heraus. Die HSS präsentiert eine Ausstellung über Zugvögel, den East Asian – Australasian Flyway und Feuchtbiotope in Rason.

Der East Asian – Australasian Flyway ist eine der wichtigsten Routen für Zugvögel und zieht sich von Russland über Alaska, die Mongolei und via der Koreanischen Halbinsel bis nach Australien und Neuseeland. Dabei werden 22 Länder von ungefähr 55 Zugvogelarten und 5 Millionen Vögeln durchkreuzt. Im Jahr 2018 trat Nordkorea der Ramsar Convention für Feuchtbiotope und der East Asian – Australaisian Flyway Partnership (EAAFP) bei und arbeitet seitdem mit 36 weiteren Partnern, mitunter Südkorea und die Hanns-Seidel-Stiftung.

Die Eröffnung der neunten Rason Handelsmesse

Die Eröffnung der neunten Rason Handelsmesse

Die Feuchtbiotope im Rason Migratory Bird Reservoir wurden als Schutzgebiet zu einem Wattgebiert von internationaler Wichtigkeit unter den Anforderungen der Ramsar Convention und der EAAFP erklärt.  Die HSS hat, zusammen mit Birds Korea und Gründer Dr. Niall Moores, einem der wichtigsten Partner im Bereich der Recherche zu Biodiversität auf der koreanischen Halbinsel, zwischen März 2014 und April 2017 vier kurze Bird Surveys in Rason durchgeführt. Dabei wurden 228 Vogelarten festgestellt, acht davon in von Ramsar definierten bedeutendem Aufkommen und 12 global bedrohte Arten.

Mithilfe dieser und einiger weitere Survey wurden geschützte Gebiete ausgerufen.

Die Hanns-Seidel Stiftung vermittelt zwischen Nordkoreanischen Partnern, besonders dem Nordkoreanischen Umweltschutz Ministerium, internationalen Organisationen und Regierungen. Gleichzeitig werden Trainings, Konferenzen und praktische Umweltsurveys in der DVRK und im Ausland unterstützt, um die Expertise der Entscheidungsträger im Umweltsektor auszubauen. So soll nicht nur die Umwelt geschützt, sondern auch die nordkoreanische Bevölkerung unterstütz werden. Aus diesem Grund ist ein wichtiger Teil des Projektes, die Frage wie Menschen unmittelbar von Umweltschutz profitieren können. Zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Umweltschutz, sind die Lebensumstände der nordkoreanischen Bevölkerung am wichtigsten. Durch Pilotprojekte vor Ort ist das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Naturschutz, der Verbesserung der Bedingungen für die ländliche Bevölkerung und Nachhaltiger Entwicklung gestiegen. Vor allem in der Sonderwirtschaftszone Rason ist dies klar sichtbar, da das Management und Marketing des Rason Migratory Bird Reservoirs in die Planung und Strategien von politischen Akteuren in Bezug auf wirtschaftliche Entwicklung eingebunden wird. Die Ausstellung auf der 9ten Rason Handelsmesse trug dazu bei, Bewusstsein für die Vögel in Rason, die Feuchtbiotope in Rason und die internationalen Bemühungen der EAAFP zu schaffen.