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Interview
Erfolg bei COVID-19 Bekämpfung

Am 3. April 2020 führte der Österreichische Rundfunk (ORF) ein Telefoninterview mit Dr. Bernhard Seliger, Repräsentant der Hanns-Seidel-Stiftung in Korea (HSS), zum Thema des Südkoreanischen Erfolges bei der Bekämpfung der COVID-19 Pandemie.

Noch immer hat das neuartige Coronavirus (COVID-19) das globale öffentliche Leben fest im Griff. In Ländern wie Italien, Spanien oder Frankreich herrschen allgemeine Ausgangssperren. Auch in Deutschland und Österreich gibt es starke Ausgangseinschränkungen. Nahezu die gesamte europäische Wirtschaft steht still und nur lebenswichtige Geschäfte, wie Supermärkte oder Apotheken, dürfen weiterhin geöffnet bleiben. Bis zum 7. April infizierten sich mehr als 1.350.000 Menschen und kostete knapp 74.000 das Leben.

Südkorea gilt als Musterbeispiel für die erfolgreiche Bekämpfung von COVID-19. Um das Erfolgsrezept des ostasiatischen Landes zu verstehen, führte der ORF am 3. April ein telefonisches Interview mit Dr. Seliger von der HSS Korea, der allgemeinhin als Experte für die Koreanische Halbinsel gilt. „Man hat in dieser schwierigen Situation ganz große Erfolge erzielt“, so Seliger wörtlich. Man könne Südkorea als eine Art Insel betrachten, die nur per Flugzeug oder Schiff erreicht werden kann, sodass sich Neuankömmlinge bereits vor dem eigentlichen Betreten des Landes überprüfen und erfassen lassen. Ferner sei social distancing hierzulande kein Problem für die Menschen, da beispielsweiße Händeschütteln unüblich und das Trage von Masken üblich ist.

Aber auch der Einsatz von Trecking träge viel zum Erfolg des Landes bei, erklärt der Repräsentant der HSS Korea. Infizierte ließen sich dadurch sofort isolieren. Besitzer von Südkoreanischen Mobiltelefonen werden regelmäßig unaufgefordert darüber informiert, wo sich Infizierte zuletzt aufhielten, sodass man diese Orte meiden kann. Auf die Frage, ob dies nicht massiv den Datenschutz und damit die Grundrechte beeinträchtigen würde, verweist Seliger auf die aktuelle Situation in Deutschland, wo Firmen nicht mehr produzieren dürfen und das öffentliche Leben quasi komplett lahm gelegt wurde: „Sie können ihre Mutter nicht mehr im Altenheim besuchen.“ Im Verhältnis gesehen, würden die Grundrechte in Deutschland mehr beeinträchtigt als in Südkorea.

Seliger informierte bereits am 27. März 2020 in der Sendung „NEWS IN-DEPTH“ vom Nachrichtensender Arirang TV über die globale COVID-19 Lage. Des Weiteren brachte er einen Artikel über die Situation in Nordkorea im Angesicht der COVID-19 Pandemie für das Wirtschaftsmagazin „Korean-German Chamber of Commerce and Industry“(KORUM) heraus. Link zum Artikel.