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Workshop
Wege zur friedlichen Wiedervereinigung Koreas

Am 4. November veranstaltete die Hanns-Seidel-Stiftung Korea gemeinsam mit der Abteilung für Frieden- und Konfliktforschung der George Mason University Korea einen Workshop zum Thema “A Conflict Analysis and Resolution Approach to International Cooperation and Sustainable Development: A Path to Soft-landing Korea Unification”.

In seiner Eröffnungsrede betonte Dr. Roland Wilson, Professor an der George Mason University, dass der Workshop vor allem dazu gedacht sei, aus dem Perspektivwechsel der verschiedenen Herangehensweisen der Konfliktlösungsansätze zu lernen. Er erklärte auch, dass der Workshop die Entwicklung von Frieden und Zusammenarbeit nicht nur für Korea, sondern auch in der gesamten ostasiatischen Region aufzeigt.

Als erster Redner erläuterte Felix Glenk, Projektmanager der HSS Korea, die Arbeit der HSS auf der koreanischen Halbinsel mit deren Schwerpunkt der Schutz der Umwelt und gefährdeter Arten in der Grenzregion darstellt. Die HSS Korea konzentriert sich auf die DMZ mit ihrer außergewöhnlichen Artenvielfalt, beobachtet und erforscht Zugvögel und setzt sich außerdem für den Erhalt von Biodiversität insbesondere in Feuchtgebieten ein. Ein weiterer Schwerpunkt der politischen Bildungsarbeit der HSS Korea ist der Vergleich des Wiedervereinigungsprozesses Deutschlands mit der Situation in Korea. Herr Glenk betonte die kontinuierliche Zusammenarbeit der HSS Korea mit der DVR Korea als gemeinsame Partner Projekten zur Erhaltung der Umwelt. 

Credit: George Mason University Korea

Credit: George Mason University Korea

Anschließend referierte Dr. Arthur Romano, Professor an der George Mason University Korea, über Konfliktanalyse und deren Lösungstheorien sowie Geschichte und Anwendung. Dr. Romano erwähnte, dass die öffentliche Wahrnehmung von Konflikten meist negativ sei, was den Menschen dazu bringe, Konflikte möglichst zu vermeiden. Dann betonte er die Bedeutung der Friedenserziehung, da diese in der Zukunft eine positivere Struktur aufbauen könne. Wir müssten "in das Innere des Vulkans schauen", um bestehenden Streitpunkten, die Konflikte verursachen, entgegenzutreten

Credit: George Mason University Korea

Credit: George Mason University Korea

Nach den beiden Vorträgen fand eine Fragerunde statt, um auch dem Publikum eine aktive Beteiligung zu ermöglichen. Zahlreiche Fragen und Rückmeldungen kamen aus dem Publikum und es wurden rege Diskussionen geführt. Dr. Soyong Kwon, Professorin an der George Mason University, sagte, dass sie den "down to top"-Ansatz faszinierend fand und dass die deutschen Ideen zur politischen Bildung interessant und auch in Korea anzuwenden seien. Die Experten auf dem Gebiet der Konfliktlösung waren sich einig, dass die junge Generation der politischen Bildung gegenüber offener und engagierter sein sollte, um tiefsitzende Vorurteile zu überwinden.

Credit: George Mason University Korea

Credit: George Mason University Korea

Der nächste Vortrag wurde von Doug Watkins, Chief Executive der East Asian-Australasian Flyway Partnership (EAAFP), über die Projekte und zukünftigen Initiativen der EAAFP gehalten. Zusammen mit ihren Partnern, einschließlich der HSS, arbeitet die EAAFP am Schutz von Zugvögeln und der Erhaltung ihrer Lebensräume in der DVR Korea. Die EAAFP leitet hauptsächlich Ausbildungsworkshops und führt Studien zum Management von Feuchtbiotopen, zur Vogelidentifikation und dessen Monitoring durch. Die Organisation plant, die internationale Zusammenarbeit mit der DVR Korea weiter auszuweiten, und es ist ihr gelungen, die DVR Korea in den internationalen Austausch einzubeziehen, z.B. durch die Ramsar-Konvention und das Schwanengansfestival.

Credit: George Mason University Korea

Credit: George Mason University Korea

In der Abschlusssitzung des Workshops wurden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt, um dort in detailliertere Diskussionen zu gehen und aus dem Austausch unterschiedlicher Perspektiven neue Erkenntnisse und Ideen mitzunehmen. Als NGOs, Professoren, Vertreter und (Nachwunchs-)Wissenschaftler mit dem gemeinsamen Ziel der friedlichen Wiedervereinigung und Konfliktlösung konnten die Teilnehmer durch den Workshop einen Beitrag zum globalen Friedensaufbauprozess leisten. 

Die, auf verschiedenen Ebenen arbeitenden Teilnehmer, kamen zusammen und teilten ihre Standpunkte aus unterschiedlichen Geschichten, Kulturen und Ansichten. Unter der gleichen Zielsetzung erkannten die Teilnehmer die Notwendigkeit der Teilhabe an einer polarisierten Gesellschaft und betonten, dass internationale Zusammenarbeit und nachhaltige Entwicklung zur Förderung des Friedens auf der koreanischen Halbinsel unerlässlich sind. Wie Dr. Wilson erklärte: "Wir sind nicht nur hier, um nebeneinanderher zu arbeiten, sondern um zu helfen und zusammenzuarbeiten. Denn nur durch diese vielfältigen Bemühungen kann ein wirklicher Wandel herbeigeführt werden".