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Meeting
Anschluss an den US-Nordkorea-Gipfel in Hanoi

Der zweite US-Nordkorea-Gipfel fand am 27. und 28. Februar in Hanoi statt und führte nicht zu einem Ergebnis, welches Donald Trump als "deal" bezeichnen würde. Die Einschätzungen wie das Treffen des US-Präsidenten und Kim Jong-Un verlaufen würde, waren im Vorfeld recht unterschiedlich.

Vizepräsident Hoje Woo der AHK kündigt die Gesprächsrunde an

HSS

Der zweite US-Nordkorea-Gipfel fand am 27. und 28. Februar in Hanoi statt und führte nicht zu einem Ergebnis, welches Donald Trump als "deal" bezeichnen würde. Die Einschätzungen wie das Treffen des US-Präsidenten und Kim Jong-Un verlaufen würde, waren im Vorfeld recht unterschiedlich. Die Szenarien der möglichen Ergebnisse lagen innerhalb eines weiten Spektrums: Eine Vereinbarung über die Einstellung von Raketentests und weiteren Zukunftsplänen bis hin zu keinerlei weiteren Fortschritten.

Was können neugierige und involvierte Personen vom Hanoi summit entnehmen? Ist das Ergebnis der Nichterreichung eines Abkommenseine Tragödie; oder kann es sein, dass die Verhandlungen immer noch fruchtbar sind und die Auseinandersetzung mit Nordkorea geduldig, aber überzeugend erfolgen muss? KGCCI hat am 12. März ein Folgetreffen zum Hanoi summit mit Experten organisiert, die darüber diskutierten, was während des Gipfels von Hanoi passiert ist und was in Bezug auf die laufenden Verhandlungen  in der Zukunft berücksichtigt werden muss.

Von links: Leutnant General (ret.) Chun In-bum, H. E. Stephan Auer (Deutscher Botschafter in Seoul), Tony Michell Ph.D (Korea Associates Business Consultancy), Dr. Bernhard Seliger (HSS Korea)

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Dr. Bernhard Seliger moderierte ein Podiumsgespräch, an dem S. E. Stephan Auer (Deutscher Botschafter in Seoul), Generalleutnant a.D. Chun In-bum und Tony Michell Ph.D. (Korea Associates Business Consultancy) teilnahmen. Auf kurze einführende Stellungnahmen der einzelnen Teilnehmer folgten ein Vortrag und Fragen aus dem Publikum.

Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass Kim Jong-Un den nächsten Schritt machen und zwischen einer von zwei Optionen wählen muss. Entweder militärische Stärke du demonstrieren und härtere Sanktionen riskieren, möglicherweise sogar von China, das ebenfalls ein Interesse an der Entnuklearisierung hat, oder er kann einen Kompromiss eingehen und nach einer Möglichkeit suchen die Sanktionen zu entlasten, indem er auf einen tragfähigen Plan der Entnuklearisierung hinarbeitet. Die Experten waren sich einig, dass es falsch wäre in den Verhandlungen einen Alles-oder-Nichts-Ansatz zu erzwingen. Mehr Dialog mit Nordkorea und das Überzeugen von Kim Jong-Un bei der Planung eines gemeinsamen Sequenzprozesses im Hinblick auf die Entnuklearisierung werden zu einem stabilen und konstruktiven Ergebnis für alle beteiligten Parteien führen. Die Entnuklearisierung anderer Länder wie Südafrika und Iran war ebenfalls ein langfristiges Unterfangen.

Gruppenfoto der Sitzungsteilnehmer

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Der Gipfel von Hanoi hat zu keiner Einigung geführt und zwar auch deshalb, weil Kim Jong-Un keinen Plan zur Entnuklearisierung vorgelegt hat. Er versucht immer noch, die Sanktionen abzubauen und gleichzeitig seine nukleare Bedrohung intakt zu halten. Der Rest der Welt muss ihn davon überzeugen, dass er nicht in beiden Fahrspuren fahren kann und das Kooperation der einzige Weg sein wird, auf dem sein Land weitere Fortschritte machen kann. Für deutsche Unternehmen, die in Korea tätig sind, bedeutet dies, dass Nordkorea als geopolitisches Risiko, aber auch als zukünftiger potenziell interessanter Standort ein interessantes Beobachtungsobjekt bleibt - aber es hat noch einen langen Weg vor sich, bis dort Chancen realisiert werden können.