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Tag der Deutschen Einheit 2021
Tag der Deutschen Einheit & unsere Arbeit für die Wiedervereinigung in Korea

Am 3. Oktober wird jährlich die Wiedervereinigung Deutschlands gefeiert, da sich an diesem Tag im Jahre 1990 nach 40 Jahre langer Trennung in BRD und DDR wieder ein gemeinsamer Staat formte.

Am 3. Oktober wird jährlich die Wiedervereinigung Deutschlands gefeiert, da sich an diesem Tag im Jahre 1990 nach 40 Jahre langer Trennung in BRD und DDR wieder ein gemeinsamer Staat formte.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurde Deutschland unter den Siegermächten USA, Frankreich, Großbritannien und der Sowjetunion aufgeteilt. Die Systemunterschiede zwischen USA, Frankreich und Großbritannien auf der einen und der Sowjetunion auf der anderen Seite, führten schnell zu Uneinigkeit über das zukünftige Verfahren mit dem aufgeteilten Deutschland. Dies mündete in der Trennung zwischen West und Ost. Zwei sehr unterschiedliche Staatsformen und Ideologien wurden nun auf den beiden Seiten umgesetzt. Im Westen dominierte das Rechts- und Sozialstaatsprinzip in einer parlamentarischen Demokratie, welche sich am amerikanischen Vorbild orientierte. Im Osten basierte die neue Gesellschaftsordnung auf dem sozialistischen Vorbild der Sowjetunion, resultierend in der realsozialistischen Diktatur der SED. 1989 kam es jedoch zu den so unerwartet schnell verlaufenden Ereignissen rund um den Mauerfall und die letztliche Wiedervereinigung 1990. Eine neue Politik seitens der Sowjetunion unter Gorbatschow, wachsender Druck von innen und eine in sich zusammenfallende Wirtschaft sind nur eine Auswahl von Faktoren, die die Auflösung der DDR herbeiführten. Heute ist der 3. Oktober der wichtigste nationale Feiertag Deutschlands, an dem voller Dankbarkeit und Stolz auf ein geeintes Deutschland geblickt wird. Auch 31 Jahre nach der Wende sind die Nachwirkungen noch zu spüren und stets ein Thema, das aufgearbeitet, diskutiert und reflektiert werden muss.

Obwohl die Entwicklungen und Situationen unterschiedlicher Länder meist schwerlich zu vergleichen sind, teilen manche doch einige Aspekte untereinander. So auch Deutschland und das bis heute geteilte Korea. Als wiedervereinigtes Land ist es nicht Deutschlands Aufgabe, die eigene Geschichte auf andere Nationen zu übertragen, sondern viel mehr großzügig die eigenen Erfahrungen und Beobachtungen zu teilen, sofern es darum gebeten wird. Unsere koreanischen Partner haben stets mit großer Aufmerksamkeit auf die Entwicklungen in Deutschland geblickt, um ihre eigenen Schlüsse daraus zu ziehen. Wir als Hanns-Seidel-Stiftung Korea sind bemüht, diesbezüglich stets als Ansprechpartner zu fungieren und entsprechende Projekte zur Förderung der innerkoreanischen Annäherung zu unterstützen.

Beispielhaft für diese Arbeit sind einige unserer aktuellsten Vorhaben.

So der Workshop zum Thema Konfliktanalyse und -lösung zur Friedensentwicklung auf der koreanischen Halbinsel in Kooperation mit der PACSC Asien an der George Mason University Korea, welcher unter anderem im Goeseong DMZ Museum stattfinden wird.

Auch am 17. September unterstützte unsere leitende Wissenschaftlerin Dr. Hyun-Ah Choi den Dialog über innerkoreanische Kooperation für sozialen, kulturellen und ökonomischen Austausch als Jurorin im Online Korea-Friedens-Debattierwettbewerb 2021.

Weiterhin errichteten wir in Zusammenarbeit mit dem Institut für Frieden und Kooperation Korea das Lübecker Grenzdenkmal in der Paju Grenzregion.

Auch der Umweltschutz in den Grenzregionen ist ein großer Teil unserer Arbeit zur Unterstützung nachhaltiger Zusammenarbeit und Verbesserung der Lebensbedingungen vor Ort, wie z.B. die Kooperationen mit The East Asian-Australasian Flyway Partnership, International Union for Conservation of Nature und dem World Wildlife Fund.

Die innerkoreanischen Beziehungen sind stets dynamisch, weshalb wir in der Projektumsetzung ebenso flexibel abwägen, wo, wann und mit wem wir möglichst effektiv zu unseren Schwerpunkten arbeiten können. Der Feiertag zur Deutschen Einheit motiviert uns erneut, diese Arbeit, unter Berücksichtigung der deutschen Erfahrungen und koreanischen Eigenheiten, zur Förderung des Dialogs und Friedens fortzuführen.