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Psychosoziale Aspekte von Teilung und Wiedervereinigung – Konferenz an der Seoul National University

Am 12. September 2017 fand an der Seoul National University (SNU) eine Konferenz zum Thema „Psychosoziale Aspekte von Teilung und Vereinigung“ statt. Organisiert von der SNU und der Hanns-Seidel-Stiftung Korea (HSS) stellten neun Experten ihre Erfahrungen und Projekte vor.

Eröffnungsrede von Dr. Keunsik Jung

Zu Beginn hielten Dr. Keunsik Jung, Direktor vom Institut für Frieden und Vereinigung der SNU (IPUS), und Dr. Bernhard Seliger, Repräsentant der Hanns-Seidel-Stiftung Korea, jeweils eine kurze Begrüßungsrede. Während Dr. Jung auf die Herausforderungen der Zukunft der koreanischen Halbinsel hinwies, erklärte Dr. Seliger die Wichtigkeit von Kooperation, um Vertrauen zu schaffen. Prof. Dr. Sung-Jo Park von der Freien Universität Berlin gab einen Einblick in die deutsche Immigrationspolitik, die vor allen in den letzten zwei Jahren vor großen Herausforderungen stand und immer noch steht. Fragen wie „Wie viele Immigranten kann Deutschland aufnehmen?“ und „Was für finanzielle Zugeständnisse ist Deutschland in der Lage zu geben?“ beschäftigen sowohl die deutsche Politik als auch die Bevölkerung. Anschließend präsentierte Dr. Young-hae Chi von der University of Oxford die Aufgabe und Probleme der Einwanderungspolitik in Großbritannien insbesondere im Zusammenhang mit Nordkoreanern, Südkoreanern und koreanischstämmige Chinesen. Er kam zum Schluss, dass die britische Regierung zu wenig Einsatz für Einwanderer aus Nordkorea zeigt.

Dr. Seliger von der HSS Korea gab in seinem Vortrag einen Einblick in das Unternehmertum in Ostdeutschland vor und vor allem nach der Wende. Er wies unter anderem auf die Übernahme der westdeutschen Verfassung im Osten hin und erklärte die Probleme von ostdeutschen Unternehmern nach der Wende. Nichts desto trotz gibt es einige sehr erfolgreiche ostdeutsche Unternehmen. Nach einer Mittagspause hielt Dr. Jihyun Yoon von der SNU einen Vortrag zu Ernährung und Ernährungszustand von nord- und südkoreanischen Kindern in Korea. Zwar gäbe es einige Unterschiede, wenn nordkoreanische Kinder nach Südkorea einreisen, aber nach zwei Jahren sähen die Ernährungszustände der Kinder beider Herkunftsländer ähnlich aus. Im Anschluss erklärte Daewoong Kim von der SNU Schwierigkeiten, die nordkoreanische Kinder, die in Südkorea ohne Eltern einreisen, zu meistern hätten. Dazu informierte er über eine Studie, die untersucht, welche Herausforderungen diese Kinder vor sich hätten. Heuijeong Kim, ebenfalls von der SNU, erörterte Probleme bei der Bindung von Kindern zu ihren Eltern. Dazu stellte auch sie eine Studie vor, die dies untersuchte. Joo Ah Lee von der SNU erörterte eine Studie, die eigene Kompetenzwahrnehmung und Werteorientierung von nord- und südkoreanischen Jugendlichen untersuchte. Im Anschluss stelle Yun-jeung Kwon von der Sookmyung Women’s University die Spieltherapie als eine mögliche Heilungschane für traumatisierte Kinder in Südkorea vor.

Nach zwei Gastreden trugen Dr. Philo Kim von IPUS and Dr. Chang-Dai Kim von der SNU ihre Meinungen und Fragen an die Redner vor. Prof. Dr. Soonhyung Yi vom Department für Kindesentwicklung und Familienwissenschaften an der SNU, hielt eine kurze Schlussrede. Mit dem anschließendem gemeinsamen Abendessen wurde die Konferenz beendet.