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Projektmonitoring mit dem EU Büro für Ernährungssicherung - Projektabschluss in Aussicht

Seit dem Herbst 2015 implementiert die Hanns-Seidel-Stiftung Korea das Projekt „Verbesserung der ländlichen Lebensbedingungen durch gesunde Wälder“ in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union (EU). Nach nunmehr drei Jahren Arbeit ist das Projekt bald abgeschlossen. Ein Besuch mit Peter Ross, dem Teamleiter des Büros für Ernährungssicherheit (FSO) fand bereits statt. Alle Projektorte wurden besucht und das involvierte Personal interviewt, um das Projekt zu beurteilen.

Während einer Fahrt zur zentralen Baumschule wurde das Trainingszentrum für nachhaltige Waldadministration besucht. Die Trainingseinrichtung ist ein Teil des Projekts und dient als Anlaufstelle täglicher Seminare für Nordkoreanische Förster. Das Personal der Webseite verwaltet unter anderem auch das neu geschaffene Webportal „Hwangeumsan“ (Goldener Berg). Die Webseite ist innerhalb des Nordkoreanischen Intranets erreichbar und stellt die neuesten Publikationen zur Försterei, Onlineseminaren und Neuigkeiten rund um Themen zu Wäldern bereit. Dabei hat sie täglich mehr als 150 Aufrufe.

Ein Besuch bei der Bewaldungsstätte in Sangseo-Ri, Taedong-Gun, Pyongan-Namdo schuf die Möglichkeit, einen weiteren Teil der Projektergebnisse zu begutachten. Die Stätte wurde wiederaufgeforstet und verfügt heute über mehr als 80 Hektar Fläche aus gemischten Wäldern, welche die ehemalig karge Landschaft bedeckt. Mit Hilfe von internationalen Beratern wurde die Stätte unter wissenschaftlichen Kriterien gegründet und wird nun dazu genutzt, um das Wissen über erfolgreiche Versuchsmodelle zur Wiederaufforstung in Nordkorea zu teilen. Sie stellt ebenfalls zusätzlich Ökosystemleistungen für die lokale Bevölkerung zur Verfügung, wie etwa verbesserte Formationen von Bodenschichten als präventive Maßnahme gegen Erosion, die Regulierung der Flut und die Gewinnung von Nahrungsbeständen von wertvollen Baumarten wie der Aronia oder dem Kastanienbaum.

Ein Gruppenfoto im Trainingszentrum an der zentralen Baumschule in Pjöngjang

Während auf der praktischen Seite die Ergebnisse des Projektes am offensichtlichsten sind, zielt das Projekt jedoch hauptsächlich auf den Aufbau von Kapazitäten ab. 24 Waldexperten aus Nordkorea besuchten bereits 4 Workshops in der Mongolei und China. Dieses Training wurde dazu genutzt, um Versuchsmodelle und Themen zu vermitteln, wie etwa das Management einer Baumschule und dem forstwirtschaftlichen Inventar.

Mehr als 190 Teilnehmer besuchten bei vier gegebenen Anlässen internationale Workshops in Pjöngjang. Experten aus europäischen Staaten inklusive Deutschland und Schweden gaben Vorträge zu Themen wie der Schädlingsbekämpfung, hielten praktische Lektionen in der Trainingseinrichtung in Pjöngjang und der Stätte in Sangeo-Ri und trugen als Berater zur Implementierung des Projekts bei.

Die Erfahrungen aus dem Training und den internationalen Workshops wurde schließlich den mehr als 630 Teilnehmern während lokaler Trainingssessions bereitgestellt, die von den Nordkoreanischen Projektspartnern unter Leitung der lokalen Experten organisiert und durchgeführt wurden. Die Hanns-Seidel-Stiftung Korea (HSS) unterstützte unter anderem die Publikationen von Textbüchern zu Themen wie „Fragen und Antworten zu Baumschulen“ und „Passende Baumarten zur Wiederaufforstung“.

Durch die Aktivitäten wurde das technische Know-How der Partnerorganisation verbessert und Kontakte mit relevanten technischen und wissenschaftlichen Partnerinstitutionen in China und der Mongolei hergestellt. Einige der Kontakte führen zu einem tiefergreifenden Austausch und zur Internationalisierung der Nordkoreanischen Forstwirtschaft. Die Projektstätte sorgt für ausreichend Platz für das Training der Föster und demonstriert den nachhaltigen und erfolgreichen Einsatz , während die Lebensumstände der ländlichen Bevölkerung durch „Cash Crops“ und zusätzlichen Nutzen durch Ökosystemleistungen in den Dörfern rund um Sangseo-Ri verbessert werden.

Das Projekt wird zum Ende des Jahres fertiggestellt und die Projektpartner haben bereits zugestimmt, die Kooperation aufrecht zu erhalten und weitere Bemühungen im Bereich der Försterei zu entwickeln.