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Interview
Nordkorea Politik nach Wahlsieg

Dr. Bernhard Seliger, Repräsentant der Hanns-Seidel-Stiftung in Korea (HSS), war am 21. April 2020 zu Gast bei der vom Nachrichtensender Arirang TV ausgetrahlten Sendung „NEWS IN-DEPTH“. Thematisiert wurde der Wahlsieg der Partei des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in und welche Auswirkungen dies auf die Nordkorea Politik Moons hat.

Die Demokratische Partei konnte die Parlamentswahlen vom 15.4 2020 für sich entscheiden. Damit wurde auch Präsident Moon Jae-ins Stellung, der 2017 als Kandidat der Demokratischen Partei die Präsidentschaftswahlen gewann, gestärkt. Nun hat seine Partei die Mehrheit der Sitze in der südkoreanischen Nationalversammlung. Dementsprechend verfügt Präsident Moon über größer gewordenen Handlungsspielräume zur Durchsetzung seiner Wahlversprechen.

Eines dieser Wahlversprechen ist die Annäherung an Nordkorea und der inner-koreanische Friedensprozess. Der Nachrichtensender Arirang TV strahlte am 21. April eine Sendung zum Thema „Moon Jae-ins Nordkorea Politik nach den Wahlen“ aus. Dr. Seliger nahm an der dort stattfindenden Diskussion teil. Generell begrüßt er die neu geplanten Projekte der Moon Regierung, wie eine gemeinsame Kooperation im Bereich Gesundheit, oder die Wiederaufnahme des Baus einer inner-koreanischen Eisenbahnstrecke. „Aber das hängt letztendlich von der Kooperationsbereitschaft Nordkoreas ab“, so Dr. Seliger wörtlich. Ferner gebe es von Nordkorea keine Anzeichen, dass man dort an diesen Projekten interessiert sei. Er empfiehlt Projekte, die auf eine direkte Zusammenarbeit von Mensch zu Mensch abzielen.

Zum Ende der Sendung hin wurden die aktuellen Berichte über den Gesundheitszustand des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un thematisiert. Dr. Seliger machte deutlich, dass man zum jetzigen Zeitpunkt diesbezüglich keine genaue Aussage treffen könne. „Wir wissen nichts darüber“, sagt der Repräsentant der HSS Korea. Er machte allerdings klar, dass wenn Kim ernsthaft erkrankt sein sollte, Nordkorea zum Stillstand kommen würde, was gemeinsame Projekte mit Südkorea ausbremsen wird.

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