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Publikation
Publikationen im März

Im März hat Dr. Bernhard Seliger sowohl einen neuen Artikel in der März-Ausgabe 2023 des MIDAS Magazins mit dem Titel “North Korea’s Gifted – New legislation for education prodigies” veröffentlicht als auch eine Erwähnung in dem Artikel “Warum Frösche Diktaturen mögen” der Süddeutschen Zeitung bezüglich seines Ausflugs in das Grenzgebiet der Han-Mündung in Gimpo erhalten.

Im Februar dieses Jahres verabschiedete der Ständige Ausschuss der Obersten Volksversammlung das "Gesetz für begabte Kinder". Zwar sind Details dieses neuen Gesetzes noch nicht bekannt, doch bestätigt die Verabschiedung dieses Gesetzes die hohe Bedeutung, die das Regime Wissenschaft und Technologie für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zuweist.

Dieses Gesetz reiht sich ein in die Anstrengungen, die das Regime seit dem Machtantritt von Kim Jong-un zur Förderung von Wissenschaft und Technologie unternommen hat. Zu den Initiativen gehört unter anderem der Auftrag zum Bau eines großen, neuen Wissenschaftszentrums mitten in Pjöngjang, das von der Größe her mit dem Nationalen Wissenschaftsmuseum in der südkoreanischen Gyeonggi-Provinz vergleichbar ist. In dem neuen Museum sollen Exponate unter anderem aus den Bereichen Landwirtschaft, Militärtechnik und Wissenschaft ausgestellt werden. Darüber hinaus wurde das Nationale Geschichtsmuseum in Pjöngjang modernisiert, und die Dauer der Schulausbildung um ein Jahr auf insgesamt 12 Jahre verlängert. Dies stellt eine Abkehr von der Politik seines Vorgängers Kim Jong-il dar, der den Schwerpunkt mehr auf die Landwirtschaft als auf Wissenschaft und Technologie gelegt hat.

Der neue Ansatz ist jedoch nicht frei von Defiziten. Das Haupthindernis für die wirtschaftliche Entwicklung Nordkoreas sei der Mangel an Innovation. Die staatlichen Strukturen bieten keine Anreize für Innovationen, da Innovatoren mit ihren Ansätzen und Ideen keine Gewinne erzielen können. Dieses Problem könne jedoch nur durch die Einführung von Marktprinzipien und in der Folge durch die Einführung von Wettbewerb behoben werden. Folglich könne das Potenzial dieser begabten Kinder nicht voll genutzt werden, solange die Wirtschaft gegenüber der Außenwelt abgeschottet bleibt.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website (koreanisch) des Midas-Magazins.

Ebenfalls im Februar hat Dr. Bernhard Seliger mit Thomas Hahn von der Süddeutschen Zeitung das Grenzgebiet zwischen Nord- und Südkorea an der Han-Mündung in Gimpo (Siam-Feuchtgebiet und Yudo-Inselgebiet) besucht, um eine Vogelbeobachtung durchzuführen. Sie haben sich ausgiebig über den Naturschutz in Nord- und Südkorea und darüber, wie Lebensräume und Arten (insbesondere Vögel) über die für Menschen undurchdringliche Grenze hinweg miteinander verbunden sind, unterhalten. Ende März hat Thomas Hahn sodann die Erfahrungen aus dem gemeinsamen Ausflug in einem Artikel unter dem Titel "Warum Frösche Diktaturen mögen" wiedergegeben.