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Stellungnahme
Kohlenstoffneutralität und Feuchtbiotope

Nach dem P4G 2021 kündigte die südkoreanische Regierung an, das gesamte südkoreanische Wattland Getbol in Salzwiesen umzubauen. In diesem Zusammenhand möchte die Hanns-Seidel-Stiftung die Meinung von Dr. Ju Yung-Ki, Forscher an der Chonbuk National University, teilen und die Aktivitäten des HSF zum Erhalt von Getbol und Biodiverität in Korea zusammenfassen.

Nach dem „P4G 2021 (Partnering for Green Growth and the Global Goals 2030)“ kündigte die südkoreanische Regierung ihre Pläne an, innerhalb von 40 Jahren mehr als 1 Millionen Tonnen Treibhausgase in blauen Kohlenstoff zu neutralisieren. Im Rahmen des Projekts plant die Regierung, alle „Getbol“, südkoreanischen Wattflächen, mit Ausnahme der Lebensgrundlage der Fischer, in kohlenstoffbindende „Salzwiesen“ umzubauen. In dieser Hinsicht geht die Regierung davon aus, bis 2050 die Co2-Neutralität zu erreichen und dem Stigma des „Klima-Bösewichts“ zu entkommen. Aktuell stehen Getbol in Boseong, Taean und Sinan auf der Liste der Pilotprojekte, mit dem Bauprojekt soll 2025 begonnen werden.

Das Salzmarsch ist eines der Wattenflächen, in denen Salzpflanzen wie eine Kolonie von Schillf (Phragmites communis) und Chilmyeongrass (Suaeda japonica) leben und gehört zusammen mit Mangrovenwäldern und Seegraswäldern zu den international bedutendensten „Blauer Kohlenstoff -Wäldern“. Blauer Kohlenstoff wird durch das Küsten- und Meeresökosystem gebunden und die jährlichen Treibhausgasaufnahme liegt in der Größenordnung von Mangroven, Salzwiesen, Seegraswäldern und Wattflächen. Die internationale Gemeinschaft erkennt Wattenflächen noch nicht als blauen Kohlenstoff an, aber die heimische Wissenschaft hat stetig geforscht. Derzeit plant die koreanische Regierung, Wattenflächen in Salzwiesen umzuwandeln, da diesen den höchsten Blaukohlenstoffgehalt aufweisen,  mit Ausnahme von Mangrovenbäumen, die in Korea nicht wachsen.

Dr. Ju Yung-Ki, Forscher der Chonbuk National Universität und Naturschützer, äußerte sich besorgt gegenüber die künstliche Umwandlung von Getbol in Salzwiesen, da dies ein „Tidenflaches Ökosystemzerstörungsprojekt“ sei. Er betont auch, dass „die Salzwiesen durch die Verteilung des Flussufers auf dem Seeweg wiederhergestellt werden können, so dass sich Sedimente in den Flussmündungen und den umliegenden Wattflächen auf natürliche Weise ansammeln. Und es kann die ungenutzte Salzfarm und künstliche Fischfarm zu Wattflächen und Salzwiesen wiederherstellen. Ich bin damit einverstanden, Salzwiesen entlanf deer Küste wiederherzustellen, aber ich bin nicht damit einverstanden, alle natürlichen Wattflächen umzubauen.“

Das Büro der Hanns-Seidel-Stiftung Korea, das den Erhalt von Ökosystemen und Umweltschutz priorisiert, beteiligt sich auch an verschiedenen Aktivitäten im West/ Gelben Meer, Getbol und Zugvögeln in Südkorea.

Die Aktivitäten der Hanns-Seidel-Stiftung finden Sie im Folgenden: