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Zweites Training in China
Internationale Kooperationen und Forstwirtschaft in Nordostasien

Um weiteren Fortschritt zu erreichen und den nordkoreanischen Forstsektor zu stärken, führt die HSS Korea im Rahmen des EU finanzierten Projekts Trainingsprogramme in der Mongolei und China mit Forstwirtschaftsexperten aus Nordkorea durch – das letzte Training fand im Mai 2017 statt.

Ein eintägiger Workshop stellte der Delegation verschiedene Themen vor, die für die Region von Bedeutung sind und im Zusammenhang mit Forstwirtschaft stehen.

Nordkorea, einst von einer großen Waldfläche bedeckt, erlebt heute einen zunehmenden Verlust dieser Waldgebiete. Zwischen 1990 und 2015 ist ein Verlust von beinahe 40 Prozent der landesweiten Forstgebiete zu verzeichnen. Die Gründe für diese dramatischen Entwicklungen im Forstbereich in Nordkorea waren, neben dem Mangel an Nahrungsmitteln und Energie, ebenso ein mangelndes Bewusstsein der Politik und Regierung für die Bedeutung gesunder Wälder. In den letzten Jahren wurde jedoch eine Wiederaufforstungs-Kampagne veröffentlicht und es wurden vermehrt Anstrengungen unternommen um die Situation zu verbessern. Seit 2014 führt die Hanns-Seidel-Stiftung Korea das von der Europäischen Union finanzierte Projekt „Verbesserung der ländlichen Lebensbedingungen durch gesunde Wälder - Einrichtung eines Zentrums für Nachhaltige Forstwirtschaft“ durch. Eines der Kernziele ist die Reduzierung technischer und organisatorischer Defizite im Forstbereich.

Um weiteren Fortschritt zu erreichen und den nordkoreanischen Forstsektor zu stärken, führt die HSS Korea im Rahmen des EU finanzierten Projekts Trainingsprogramme in der Mongolei und China mit Forstwirtschaftsexperten aus Nordkorea durch – das letzte Training fand im Mai 2017 statt. Eine Delegation von Mitgliedern des Forest Management Research Institutes (FMRI) und des Ministry of Land and Environment Protection (MoLEP) besuchte hierfür ein Training in China zum Thema Wiederaufforstung.

Besuche bei Universitäten und Organisationen, die im Gebiet der Forstwirtschaft tätig sind, fanden dabei in Peking statt. Ziel dieses Treffens war es vor allem einen Überblick der Wiederaufforstungsbemühungen in der Vergangenheit sowie den Herausforderungen und Bemühungen der Gegenwart bezüglich des Naturschutzes und der Umweltsanierung in China zu geben. Die Treffen dienten auch dazu, die institutionelle Kooperation im Gebiet der Forstwirtschaft zu stärken.

Während eines Treffens mit John D. Liu und Kosima Weber Liu des Environmental Education Media Project (EEMP) wurden die Erfahrungen und das dauerhafte Potenzial der „Integrated Landscape Restoration“ mit den Teilnehmern erforscht und weiter vertieft. Anschließend wurde ein Besuch des Miyun Reservoirs, einem der Haupttrinkwasserquellen für die Hauptstadt Peking als erfolgreiches Beispiel für nationale und internationale Kooperationen für nachhaltige „Landscape Restoration“ organisiert.

In der Stadt Yanji, dem Verwaltungssitz der Autonomen Koreanischen Präfektur Yanbian, gelegen an der Grenze zu Nordkorea und Russland, wurde die Deledation von der Yanbian Universität empfangen. Ein eintägiger Workshop stellte der Delegation verschiedene Themen vor, die für die Region von Bedeutung sind und im Zusammenhang mit Forstwirtschaft stehen. Ein Beispiel hierfür ist die grenzübergreifende Naturkooperation, der Zustand des regionalen Ökosystems, die Landnutzung und die Bewaldung in der Präfektur Yanbian. Dabei konnte die Delegation auch die verschiedenen Fachrichtungen der Universität besichtigen. Anschließende Besuche führten zu den Baumschulen nahe Yanji, wo die Forstexperten einen Einblick in die Samen- und Keimlingsproduktion erhielten. Eine weitere Exkursion stellte der Delegation das Ökosystem der „Golden Triangle“ vor, einer Region direkt gelegen zwischen der Grenze zu Russland und Nordkorea.

Das Training soll den nordkoreanischen Forstsektor unterstützen, indem es den Vertretern bewährte Verfahren in China exemplarisch darlegt. Die Einblicke in den Forstwirtschaftssektor in China und vor allem in Institute nahe der sinokoreanischen Grenze ermöglichten es der Delegation ihr Wissen sowie ihre Perspektiven bezüglich Forstwirtschaft in ähnlichen Umständen zu erweitern. Zusätzlich konnten die Teilnehmer der Delegation mit Hilfe der Besuche wissenschaftlicher Institute ihre Netzwerke weiter aufbauen um so die Internationalisierung des nordkoreanischen Forstsektors weiter zu stärken.

Wenn Sie mehr über die Aktivitäten der HSS Korea im Bereich der nachhaltigen Wiederaufforstung in Nordkorea und der internationalen Kooperationen zum Wohl von Mensch und Natur erfahren möchten, dann besuchen Sie unsere Website.