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Forum
Interkoreanische Zusammenarbeit im maritimen und Fischereisektor (SDG14)

Im Rahmen des Korea Global Forum for Peace 2021 nahm Dr. Seliger, Leiter der HSS Korea, an Sitzung 7-4 zur Diskussion der innerkoreanischen Zusammenarbeit im Meeres- und Fischereisektor hinsichtlich der Umsetzung des SDG14 teil.

Sitzung 7-4 des Korea Global Forum for Peace 2021 zur Diskussion der innerkoreanischen Zusammenarbeit im Meeres- und Fischereisektor hinsichtlich der Umsetzung des SDG14 beinhaltete drei Vorträge von Experten aus dem Bereich maritimer Systeme. Zunächst gab Dr. Liu Ning (NOWPAP-Programmbeauftragter) eine kurze Einführung in den Northwest Pacific Action Plan. NOWPAP ist eines von 18 regionalen Meeresprogrammen, die sich das Ziel setzen, die Verschmutzung der Ozeane und Meere auf regionaler Ebene durch regelmäßige Treffen von Leitungsgremien, hochrangigen Beamten und technischen Gremien anzugehen. Der Plan wurde 1994 mit den Mitgliedsstaaten Korea, Japan, China und Russland ins Leben gerufen.

Anschließend sprach Weimon Miao von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) über die Aussichten auf eine Zusammenarbeit zwischen FAO und der Republik Korea zur Unterstützung der Aquakulturentwicklung Nordkoreas. Große Hindernisse und Herausforderungen sieht er beispielsweise im erheblichen Mangel an Investitionen, Ausrüstung, Infrastruktur und sektoraler Datenerfassung sowie in der fehlenden Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen und Produktionseinheiten. Jedoch würde eine verbesserte Ernährungs- und Lebensgrundlage in Nordkorea zu Stabilität und Frieden auf der Halbinsel und in der Region beitragen, weshalb eine Zusammenarbeit trotz Hemmnisse verfolgt werden sollte.

Letzter Redner war Herr Park Jaeyoon, Senior Data Scientist bei Global Fishing Watch. Er stellte datengestützte Überwachungsmethoden für nachhaltige Fischerei und die interkoreanische Fischereizusammenarbeit vor. Die Veröffentlichung seines 2020 erschienenen Papiers "Illuminating dark fishing flets in North Korea" trug dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen Südkorea und China bei der Bekämpfung illegaler Fischereiaktivitäten durch nordkoreanische Schiffe zu stärken. Den Abschluss der Sitzung bildete eine Diskussionsrunde, an der Jun JeCheon (National Institute of Fisheries Science) und Lee Jung-Sam (Korea Maritime Institute, Director of Fisheries Resources Research Department) teiknahmen.

Auch Dr. Bernhard Seliger, Leiter der HSS Korea, ein Statement zu den Inhalten der Vorträge basierend auf seinen Erfahrungen gab. Er stellte heraus, dass die Förderung der Aquakultur in Nordkorea noch immer äußerst mangelhaft sei und dass insbesondere seit den UN-Sanktionen kaum Fortschritte erzielt werden konnten. Dr. Seliger sprach ebenfalls über den besorgniserregenden Umgang mit Abfallentsorgung in Nordkorea. Immer häufiger werden nordkoreanische Abfälle an südkoreanischen Stränden angespült. Eine Zusammenarbeit in diesem Bereich wäre daher auch im Hinblick auf die Meeresverschmutzung wichtig.