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Bürgerforum
Inner-Koreanischer Entspannungsprozess und die Rolle der Umwelt

Die dynamische Entwicklung der inner-koreanischen Beziehungen und der internationalen Beziehungen in Nordostasien werden maßgeblich von Nord- und Südkorea sowie den USA bestimmt. In den jüngsten Regional- und Lokalwahlen haben die Südkoreaner ihre generelle Zustimmung zur neuen Politikrichtung ausgedrückt. Nichtsdestotrotz braucht eine fundierte Grundlage für politische Entscheidungen mehr als nur allgemeine Zustimmung, nämlich mehr aktives Engagement der Bürger. Um Raum für solches Engagement zu schaffen, veranstalten mehrere Organisationen in Seoul mehr oder weniger regelmäßig Bürgerforen.

Die Teilnehmer des Bürgerforums

Teilnehmer und Themen

Das letzte Forum, das am 15. Juni stattfand, beschäftigte sich mit der Rolle der Umwelt im Annährungsprozess zwischen Nord- und Südkorea. An der Gestaltung beteiligt waren das Korea Research Institute for Environment and Development, das Research Institute for Climate Change Action und das Institute for Korean Peninsula Development. Insbesondere wurde die Bedeutung von Energie, Wasser, Landwirtschaft, Aufforstung sowie die forstwirtschaftliche Zusammenarbeit diskutiert. Das Forum wurde von Kim Yong-Bong, dem Präsidenten des Institute for Korean Peninsula Development, eröffnet. Der Vize-Präsident des Korea Research Institute for Environment and Development, Kim Nam-Su, hob die Bedeutung einer aktiven Diskussionskultur von Bürgern und Experten für politische Entscheidungsprozesse hervor. 

HSS

Trinkwasser als "Quelle" für wirtschaftliche Entwicklung

Die erste Präsentation zur Rolle der Energie in der wirtschaftlichen Entwicklung in Nordkorea und der Energiezusammenarbeit hielt Park Hun vom Research Institute for Climate Change Action. Choi Dong-Jin, vom gleichen Institut referierte zur Bedeutung von Wasser für Gesundheit und Entwicklung; während (missverständliche) internationalen Statistiken Nordkorea oftmals als so gut wie vollständig versorgt mit sauberem Trinkwasser ausweisen, sieht die Realität anders aus. Auf dem Land haben die meisten Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, was häufig gesundheitliche Probleme nach sich zieht. Hong Sang-Yong, der Generalsekretär des Korean Sharing Movement (KSM) berichtete über die Erfahrungen des KSM aus der Zusammenarbeit mit Nordkorea im Bereich der Land- und Forstwirtschaft während der „Sonnenscheinpolitik“ bis 2008. Er mahnt die Koreaner die Zusammenarbeit mit dem Norden realistisch zu betrachten und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen sowie Verständigung durch Dialog zu erreichen.

Dr. Bernhard Seliger zur forstwirstchaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Hanns-Seidel-Stiftung und Nordkorea

HSS

Rückblick auf das forstwirtschaftliche Engagement der HSS in Nordkorea

Abschließend ließ Dr. Bernhard Seliger von der Hanns-Seidel-Stiftung Korea die letzten zehn Jahre der forstwirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Nordkorea Revue passieren. Er unterstrich die Bedeutung des nachhaltigen Lernens, beispielweise mit Hilfe der Intranet-Seite „Hwanggeumsan“, und die Wichtigkeit von häufigen Begegnungen zwischen dem Norden- und dem Süden. Der Präsentation schloss sich eine lebhafte Diskussion unter den Teilnehmern des Forums an.