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HSS Korea bei Workshop zum Thema UNESCO Welterbe – das europäische und das koreanische Wattenmeer

Weltweit gibt es 1.052 von der UNESCO aufgrund ihres außergewöhnlichen und universellen Wertes ernannte Weltkultur- bzw. Weltnaturerbestätten. Auf der koreanischen Halbinsel existieren genau 14 derartiger Stätten. 12 davon befinden sich in Südkorea, und zwei in Nordkorea. Am 12. Oktober fand in Mokpo, Südkorea, der internationale Workshop für „Die Nominierung des koreanischen Wattenmeers als Weltnaturerbe“ statt. Die beiden Projektmanager der Hanns-Seidel-Stiftung Korea, Dr. Hyun-ah Choi und Felix Glenk, nahmen daran teil.

Die Projektmanager der HSS Korea Dr. Hyun-ah Choi und Felix Glenk nahmen am Workshop teil

Der Workshop befasste sich mit dem Prozess der Ernennung von im Südwesten Koreas gelegenen Wattflächen als Weltnaturerbe. Die mögliche Verleihung des Titels wurde von Experten aus Großbritannien, Dänemark, Australien und Deutschland zusammen mit Sachkundigen aus Südkorea diskutiert. Die Eröffnungsrede wurde von Prof. Woo Kyung Sik, dem derzeitigen Vorsitzenden des südkoreanischen World Heritage Promotion Team, gehalten.

In seiner Grundsatzrede sprach Peter Shadie, der Direktor von Odonata Consulting, darüber, wie eine erfolgreiche Nominierung zum Welterbe erfolgreich sein kann. Seine Präsentation ermöglichte einen Einblick in die Prozesse der Welterbekonvention und auch jene der Welt-Naturschutzunion (IUCN), durch die etwaige Nominierungen zum Welterbe evaluiert werden. Peter Shadie betonte besonders das Konzept des OUV (dt. außergewöhnlicher universeller Wert), welches erforderlich bei der Nominierung einer Welterbestätte ist.

Des Weiteren sprach Jens Enemark, ehemaliger Generalsekretär des Wattenmeersekretariats, über Erfahrungen bei der Nominierung des Wattenmeers zum Weltnaturerbe. Das Wattenmeer ist das weltweit größte Barriereinselsystem, welches unter niederländischer, deutscher, und dänischer Vewaltung steht. 2009 wurde es aufgrund seines außergewöhnlichen universellen Wertes in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

In der ersten Sitzung sprach Burghard W. Flemming vom Senckenberg Institut in Wilhelmshaven im Detail über den Vergleich des Wattenmeers in der Nordsee mit dem koreanischen Wattenmeer. Er erklärte, dass „die koreanischen Wattflächen aufgrund ihrer geographischen, klimatischen, und physiographischen Lage und Beschaffenheit eine einzigartige Position in der Welt einnehmen“.

Von  koreanischen Experten von verschiedenen nationalen Universitäten unter die Lupe genommen wurden außerdem verschiedene Aspekte der koreanischen Wattflächen, wie etwa Biodiversität, Geologie, und Geomorphologie. Abschließend hielt Spike Millington, der Geschäftsführer  der EAAFP (East - Asian Australasian Flyway Partnership) einen Vortrag über die Gezeitenzonen des Gelben Meeres, welche wichtige und unersetzliche Rastflächen für die Zugvögel auf ihrem ostasiatisch-australischem Zugweg darstellen. Er betonte außerdem, dass der Rückgang der Wattflächen im Gelben Meer zu einem starken Populationsrückgang der Wasservogelarten führt.

Die Hanns-Seidel-Stiftung Korea ist Mitglied der EAAFP und ist führt verschiedene Umweltprojekte auf der koreaischen Halbinsel durch. Vor allem in Nordkorea versucht die HSS die Zusammenarbeit und den Austausch im Umweltbereich zu fördern. Eines der Projekte mit dem Ramsar Sekretariat konzentriert sich auf Sumpfgebiete, einschließlich Wattenmeere, und deren Erhaltung. Beim Workshop in Mokpo teilten die beiden Projektmanager der HSS Korea, Dr. Hyun-ah Choi und Felix Glenk, die Erfahrungen über die Arbeit und die Projekte der HSS Korea auf der koreanischen Halbinsel und die gegenwärtigen Entwicklungen im Bereich Naturschutz in Nordkorea mit den Teilnehmern.