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Forum
PyeongChang Peace Forum 2020

Vom 9. bis zum 11. Februar 2020 fand das Pyeongchang Peace Forum 2020 statt. Die Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) in Korea war eingeladen, über die Themen „Sport und Frieden“, „Wirtschaft und Frieden“, „VN SDGs und Frieden“ und vor allem über „Ökologie und Frieden“ auf der koreanischen Halbinsel zu diskutieren.

Die koreanische Halbinsel ist seit den letzten Jahrzehnten im Fokus der Weltöffentlichkeit. Erhöhte Spannungen prägten die politische Lage im Jahr 2017 und ein Kriegsausbruch war sehr wahrscheinlich, wie teils angenommen wird. Dann, im Jahr 2018 brachten die olympischen Winterspiele in Pyeongchang eine neue Initiative für Frieden und Dialog, mit einigen beispiellosen hochrangigen Gipfeltreffen und schließlich ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump, dem südkoreanischen Präsident Moon Jae-In und dem Nordkoreanischen Führer Kim Jong-un in der innerkoreanischen Demilitarisierten Zone im Juni 2019. Im Rahmen des Erbes der “Pyeongchang Peace Olympics” fand das Pyeongchang Peace Forum 2020 vom 9. bis zum 11. Februar 2020 statt.

Das Forum fokussierte sich auf vier Hauptthemen: „Sport und Frieden“, „Wirtschaft und Frieden“, „Ökologie und Frieden“ und „VN SDGs und Frieden“. Jedes Thema umschloss mehrere Veranstaltungen, die koreanische und international Redner zusammenbrachte, um das Erbe der olympischen Spiele detailliert zu diskutieren.

In Sitzungen zu „Wirtschaft und Frieden” wurde auf den fruchtvollen Kreislauf zwischen nachhaltigem Frieden und der Wirtschaft fokussiert, oder „wie die Wirtschaft zum Friedensbildungsprozess beitragen kann“, wie in einer der Sitzungen erläutert wurde. Jim Rogers, Investitionsexperte und Autor gab eine Präsentation über die Zukunft der koreanischen Halbinsel im Bezug zur Wirtschaft und erläuterte warum die Halbinsel bald der „spannendste Ort der Welt“ sein wird.

Das Thema „Sport und Frieden“ beinhaltete eine Sitzung der Pyeongchang Olympic Legacy and Sport & Tourism Development Initiative. Dr. Hyun-Ah Choi, Wissenschaftler der HSS Korea, stellte hier in ihrer Rede die Stiftung vor, um zu zeigen wie Nord- und Südkoreaner in drittparteilichen Ländern zusammengebracht werden, um Wissen auszutauschen und Kooperationen über weniger politisierte Themen, wie zum Beispiel Umweltschutz, Landwirtschaft oder Sport zu diskutieren. Die Konversationen zu „VN SDGs und Frieden“ fokussierten sich auf die Sustainable Development Goals (Ziele für nachhaltige Entwicklung) und deren Bedeutung für Frieden auf der koreanischen Halbinsel, oder wie der Präsident der Korea International Cooperation Agency (KOICA), Mi-Kyung Lee formulierte, „ohne Frieden gibt es keine Entwicklung und ohne Entwicklung gib es keinen Frieden“.

Zum Schluss organisierte die HSS Korea im Rahmen von „Ökologie und Frieden” mit Unterstützung der UniKorea Foundation eine Sitzung zu Zugvögeln auf der koreanischen Halbinsel. Diskutiert wurde gemeinsam mit Rednern der East Asian-Australasian Flyway Partnership (EAAFP), Eco Korea und Waterbird Network Korea über Methoden zur Einbeziehung Nordkoreas in Kooperation für Umweltschutz.

Die Begrüßungsrede von Byun-gil Jeon der UniKorea Foundatiion stellte das Konzept von Umweltkooperation und die Wichtigkeit von Umweltschutz auf der koreanischen Halbinsel und darüber hinaus vor. Sustainable Development Goals wurden als integriertes Konzept zur Sicherung nachhaltiger Existenzgrundlagen und Entwicklung und gesunder Ökosysteme erwähnt. Doug Watkins, Vorstandsvorsitzender der EAAFP präsentierte über aktuelle Kooperationsprojekte internationaler NGOs mit Nordkorea, wie zum Beispiel Pukorokoro Miranda Trust. Er erklärte zudem die Wichtigkeit des Gelben Meeres, ein Grenzgebiet zwischen China, Nordkorea und Südkorea, für den Schutz von Zugvögeln auf dem ostasiatischen-australasiatischen Flugweg.

Dr. Donguk Han, Leiter von ECO Korea fokussierte sich auf die wissenschaftlichen Aspekte über Vögel auf der koreanischen Halbinsel. Er erwähnte die zugewiesenen Schutzgebiete in Mundok und Rason und berichtete über gefährdete Arten, die in beiden Koreas beheimatet sind. Er betonte zudem, wie Vögel als natürliche Verbindung genutzt werden können, um das Bewusstsein und das gegenseitige Verständnis der Menschen auf beiden Seiten der koreanischen Halbinsel zu stärken. Dr. Bernhard Seliger, Repräsentant der HSS Korea, hielt eine Präsentation über die Projekte der HSS Korea in der Grenzregion und in Nordkorea. Er betonte zudem, dass eine wirtschaftliche Kooperation wichtig ist. So gab es 2019 beispielsweiße bezüglich des Themas Infrastruktur, keine Treffen zwischen Nord- und Südkorea mehr. In der gleichen Zeitspanne konnten die HSS Korea und ihre Partner solche direkten Meetings mehr als zehnmal organisieren. Zum Ende stellte Dr. Kisup Lee vom Waterbird Network Korea die Verteilung von Kranichen in der innerkoreanischen Grenze und die Wichtigkeit der Verbindung zwischen den Habitaten in Nordkorea vor.