Print logo

Festival
Förderung eines Nachhaltigen Lebensstils durch Innovation

Der Klimawandel und der tatsächliche Rückgang an natürlichen Ressourcen stellen eine große globale Herausforderung dar und erfordern nachhaltige Lösungen zur Sicherung der Lebensgrundlage für zukünftige Generationen. Das 2019 Seoul International Appropriate Technology Festival for Sustainable Villages and Communities im Seoul Innovation Park bot am Wochenende eine Plattform für den gemeinsamen Austausch an. Die HSS Korea trug mit einem Vortrag zum Thema "Energy, Agriculture, and Technology - A Look Inside North Korea" bei.

Das SIAT-Festival 2019 fand im Seoul Innovation Park statt, der als Plattform für Seoul´s Bürger dient, um sich zu treffen, zu diskutieren und zu gestalten.  Das ganze Jahr über finden kulturelle Programme, Veranstaltungen und Aktivitäten statt, die Menschen zusammenbringen. Dort können Gemeinden Unterstützung für ihre Projekte gewinnen, die sich auf soziale und ökologische Aspekte in Seoul konzentrieren. Der dritte Tag des Festivals stand ganz im Zeichen energieunabhängiger Möglichkeiten zur umweltfreundlichen Selbstversorgung. Die HSS Korea unterstützt seit mehreren Jahren verschiedene Umwelt- und Landwirtschaftsprojekte in Nordkorea. Felix Glenk, Projektleiter der DPR Korea, referierte daher über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in Nordkorea und betonte die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit für den Naturschutz.

Felix Glenk stellt umweltschützende Projekte der HSS in Nordkorea vor

Felix Glenk stellt HSS Korea Projekte in Nordkorea vor.

In Nordkorea ist das Thema Nachhaltigkeit von besonderem Interesse, da das Land über eine bedeutende biologische Vielfalt verfügt, aber keine zuverlässige Energieversorgung hat und unter Umweltproblemen leidet. Wattgebiete an der Küste, die in den letzten Jahrzehnten massiv zurückgegangen sind, sind der bevorzugte Lebensraum für Zugvögel entlang des Gelben Meeres und auf der East Asian - Australasian  Flugroute und erfordern langfristige Schutzmaßnahmen. Darüber hinaus hat das Land unter massiver Abholzung aufgrund von Energiemangel und steilen Hängen in der Landwirtschaft gelitten, was wiederum zu Erosion geführt hat. Die Folge sind jährliche Überschwemmungen, die ganze Dörfer zerstören. Darüber hinaus können veraltete Technologien und schlechte Infrastrukturen zu Umweltverschmutzung führen. Auch eine ineffiziente Landwirtschaft stellt weiterhin ein Problem dar, da sie immer noch größtenteils manuell und mit intensiver Arbeitskraft durchgeführt wird.  In den letzten Jahren hat sich jedoch ein Bewusstsein entwickelt, in dem die Umweltinitiativen zunehmen. Die HSS Korea unterstützt die Prozesse der nachhaltigen Entwicklung und des Naturschutzes durch Bildungsarbeit, Expertise und Training, um Nordkorea als Partner des globalen Netzwerks zu unterstützen und so zu einem langfristigen Umweltschutz beizutragen.

Ein zweiter Vortrag, gehalten von Herrn Park Young-ho, stellte eine ökologische Gemeinschaft vor, die einen autarken Lebensstil unter Berücksichtigung der Umweltbedingungen entwickelt hat. Um eine nachhaltige Produktion zu fördern, stellt die Gemeinde eigene Häuser aus natürlichen Materialien sowie ökologische Toilettensysteme her und baut eigenen Lebensmittel an. Solaranlagen garantieren eine stabile und ausreichende Energieversorgung. Ein weiteres Ziel ist es, Abfallprodukte durch Recycling zu minimieren. Im Mittelpunkt dieses Projekts steht die Reflexion des individuellen Konsumentenverhaltens, welches einen wesentlichen Einfluss auf den Naturschutz haben kann.

Abschließend präsentierte Frau Kim So-young das Seongdaegol Energy Village, ein urbanes Projekt aus Seoul, das 2011 begann und sich seitdem zu einem Modell für nachhaltiges Wohnen entwickelt hat. Unter dem Motto "Innovation wird Leben" haben sich Menschen zusammengeschlossen, um das städtische Leben nachhaltiger zu gestalten. Der Fokus liegt auf der Energieeinsparung im Gegensatz zur Energieerzeugung. Da Seoul dicht besiedelt ist, ist die Installation großer Solarsysteme fast unmöglich. Doch 2012 führte die Bewegung eine praktische Version kleiner Solarmodule ein, die sowohl tragbar als auch platzsparend sind und auf kleinen Balkonen Platz finden. Die Idee, die von der Stadt mit 20.000 Dollar gefördert wurde, entwickelt sich langsam zu einem landesweiten Projekt. Die Erfolgsgeschichte basiert auf Selbstreflexion und Ideenreichtum, entscheidende Aspekte von Innovation zur Unterstützung eines nachhaltigen Lebensstils sind.