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Internationale Konferenz
Europäische Erfahrungen für die koreanische Halbinsel

Mit der aktuellen Entspannugspolitik auf der koreanischen Halbinsel haben Debatten um die Zukunft der Energieressourcen und um die regionale Sicherheit in Ostasien wieder neuen Impetus erhalten. In einer Konferenz zur Anwendung von europäischen Erfahrungen auf der koreanischen Halbinsel diskutierten Experten, welche politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Europa bieten kann, um Fortschritt in Korea zu garantieren.

June Park von der Seoul National University

HSS

In der ersten Sitzung der 12. Konferenz über Europäische Studien wurden die Dynamiken der Denuklearisierung Nordkoreas und der Prozess der Friedenskonsolidierung Koreas erörtert. Mason Richey (Hankuk University of Foreign Studies) sprach über die sich verändernde regionale Dynamik in Ostasien mit dem Fortschreiten der Ereignisse auf der koreanischen Halbinsel unter dem Titel "Nordkoreas Denuklearisierung und US-DVRK Annäherung: Chancen, Einschränkungen und Herausforderungen". Er wies auf die wachsende geopolitische Rolle Chinas hin und deutete das mögliche Scheitern von CVID in Nordkorea an, was sich auch an Präsident Trumps Aussage, die Gespräche zwischen den USA und Nordkorea abzusagen, ablesen lasse.

Andere Sprecher wie June Park (Seoul National University) erläuterten die "chinesisch-südkoreanische Kooperation im Kontext des wirtschaftlichen Engagements mit Nordkorea" und wiesen auf die Bedeutung des wachsenden Energiemarktes für den Friedensprozess auf der koreanischen Halbinsel sowie auf die zunehmende Rolle Chinas hin. Sie sagte, dass die internationale Gemeinschaft Themen wie die Suche nach Hauptinvestoren, die bereit sind, die Entwicklung von Energieressourcen in Nordkorea zu unterstützen, und die Frage, wie Nordkorea in den Ausbau von Asiens Super Grid passt, lösen müsse.

Felix Glenk, DVRK Projekt Manager der HSS Korea

HSS

In der zweiten Sitzung des Internationalen Panels war die Aussicht auf Aussöhnung stärker mit den europäischen Erfahrungen verknüpft. Ramon Pacheco Pardo (Korea Chair Programm, IES-VUB; KCL) unterstrich z.B. das Potential einer möglichen Nordost Asien Plus Gemeinschaft (NAPCR) zur Förderung der Zusammenarbeit und der regionalen Sicherheit in Ostasien. Er beleuchtete auch die Möglichkeit eines Erfahrungsaustausches zwischen Europa und Nordost Asien, um den Aufbau der NAPCR zu unterstützen.

Felix Glenk, Projektmanager der DVR Korea der Hanns-Seidel-Stiftung Korea, stellte während der internationalen Podiumsdiskussion "Nordkoreas Reform und die Politik der offenen Tür: Europas Rolle" vor. Darin gab Herr Glenk insbesondere einen Überblick über die Projekte, die die HSS Korea betreibt. Anschließend beantwortete er Fragen zu seinen Feldstudien in Pjöngyang. Er betonte auch die Notwendigkeit, Nordkorea als Partner und nicht als politischen Gegner zu betrachten. Umweltschutz und die Förderung einer Entwicklung der natürlichen Ressourcen bilden dafür geeignete Ansätze. Dahingehend verwies Herr Glenk auch auf die Teilnahme der DVRK an der diesjährigen Ramsar-Konvention.