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Erfahrungen und mögliche Kooperation – Workshop zur Verbesserung der innerkoreanischen Kooperation durch internationale Netzwerke

In Zeiten von starken Spannungen auf der koreanischen Halbinsel scheint Umwelt eine wichtige Basis für einen zwischenkoreanischen Dialog und Zusammenarbeit zu sein. Am 26. Oktober 2017 fand ein von der Hanns-Seidel-Stiftung Korea organisierter Workshop statt. Es nahmen lokale Experten und Repräsentanten von Umweltorganisationen teil.

Craig Boljkvac, Professor an der Tsinghua University

Willi Lange, Leiter der Nordostasiendivision der HSS gab eine kurze Eröffnungsrede und betonte die Herausforderungen von Gesprächen zwischen Nord- und Südkorea und fragte, wie die aktuelle politische Lage diese Diskussionen beeinflusst. Er kam zum Schluss, dass die Gespräche eingeschränkt, jedoch nicht komplett beendet sind und das Umwelt eine Plattform für Dialog ist. Mr. Jong Ryool Kim Kim, Direktor der Abteilung für Klima und Zukunftsstrategien des Umweltministeriums Südkoreas, betonte in seiner Eröffnungsrede die Wichtigkeit der Unterstützung Nordkoreas in Umweltthemen.

Nach einer Vorstellung der Teilnehmer gab es drei Präsentationen. Die erste, mit dem Titel „Vorschläge für zwischenkoreanische Kooperation längs des East Asian-Austraian Flyways“ wurde von Spike Millington von East Asian-Australian Flyway Partnership (EAAFP) gehalten. Er stellte die Arbeit des EAAFP vor und erklärte das Potential von Lebensräumen in Nordkorea für Zugvögel, besonders in den Gebieten Kumya und Mundok. Er betonte den Einfluss von EAFFP als wichtige Plattform für Koopreation, weil es eine Vielzahl von Ländern enthält. Nordkorea könnte eine große Bereicherung sein und somit Türen für weitere Kooperation öffnen.

Dr. Bernhard von der HSS

Anschließend hielt Dr. Bernhard Seliger, Repräsentant der HSS Korea, eine Präsentation mit dem Titel „Internationale Kooperation im Bereich von Umwelt und Feuchtbiotopen- Erfahrungen der HSS“. Er schlug vor, Nordkorea als Arbeitspartner zu sehen und erklärte Beispiele des Beitrages, den die HSS mit der Zusammenarbeit in Nordkorea erreichen konnte. Dies schließt eine Intranetseite über Forstwirtschaft, welche erfolgreich erstellt und von der HSS unterstützt wurde. Zusätzlich hat die Stiftung die Veröffentlichung von Büchern über Umwelt unterstützt und Trainings und Workshops organisiert. Sangseo-ri, ein Modelstandort für Wiederaufforstung, hat sich als sehr erfolgreich bewiesen und signifikante Verbesserungen von Aufforstung in nur fünf Jahren zeigen können. Kooperation gab es auch in Feuchtbiotopen und anderen Gebieten, zum Beispiel in Forschungen über den nationalen Feuchtbiotopbestand, die Einrichtung eines Bildungszentrums für Feuchtbiotope und regelmäßige Studien zu Zugvögeln von internationaler Wichtigkeit.

Die dritte Präsentation mit dem Titel „Feuchtbiotope, nachhaltige Entwicklung und die DVRK“ wurde von Felix Glenk, Projektmanager der HSS Korea, in Vertretung von Lew Young von dem Ramsar Convention Sekretariat, gehalten. Er erklärte, wie die Isolation Nordkoreas internationale Umweltpolitik beeinflusst. Bildung und die Bewusstseinsstärkung sind Schlüssel für Kooperation. Er betonte die Bereitschaft Nordkoreas für eine Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen und erwähnte MoLEP als einen Partner, sowie die Wichtigkeit, unerforschte Gebiete in Nordkorea betreten zu können.

Zusätzlich diskutierte Dr. Craig Bojkvac, Professor an der Tsinghua Universitz, den Zusammenhang zwischen Umwelt und sozialen Fragen in Nordkorea. Er erklärte, wie Organisationen Nordkorea darin unterstützen können, seine NDCs zu erreichen und teilte seine Erfahrungen von einem Besuch in einer Chemieanlage in Nordkorea. Er kam zum Schluss, dass Umweltprobleme, wenn Menschen davon beeinträchtigt werden. zu humanitären Problemen werden. Deswegen kann humanitäre Arbeit der Umwelt zu Gute kommen. In der folgenden Diskussion teilten die Teilnehmer Meinungen und Ansichten über Umweltkooperation und deren Möglichkeiten in Nordkorea.