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Konferenz
Die Zukunft der EU-Korea Partnerschaft

Am 5. Februar 2021 veranstaltete die Korean Society of Contemporary European Studies und das Hanyang Peace Institute der Hanyang Universität die Konferenz „The Korea-EU Relationship: a Strategic Partnership under New Challenges“.

Die Europäische Union (EU) und die Republik Korea vereinbarten 2010 eine strategische Partnerschaft. Diese Partnerschaft ist eine von insgesamt zehn weiteren Vereinbarungen dieser Art, welche die EU weltweit geschlossen hat. Gemeinsam mit dem EU-Korea Freihandelsabkommen stellt die strategische Partnerschaft die Hauptpfeiler der Zusammenarbeit zwischen beiden Partnern dar. Nach zehn Jahren erfolgreicher Kooperation, verlagerte die EU ihren Blick jedoch verstärkt nach innen. Innenpolitische Diskussionen, welche auch zum Brexit führten, verlagerten den Focus der Union weg von der Außenpolitik und hin zu innereuropäischen Debatten. Dieser Entwicklung begegnete die Konferenz und so wurden im Rahmen der Veranstaltung die strategische Partnerschaft zwischen Korea und der Europäischen Union diskutiert. Dabei lag der Fokus auf den politischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Facetten der Zusammenarbeit. Im Besonderen wurde auch die Wichtigkeit des kulturellen Kontextes in Bezug auf die Etablierung und Veränderung von Partnerschaften erkannt und evaluiert.

Die Konferenz wurde von Professor Moosung Lee, Präsident der Korean Society of Contemporary European Studies, und Professor Jinwoo Choi, Direktor des Hanyang Peace Institute, eröffnet. Beide betonten dabei die lange Geschichte von Forschung zur Europäischen Union in Korea und erklärten, wie dieser Forschungsbereich weiterhin Popularität in koreanischen wissenschaftlichen Debatten genießt. Der deutsche Botschafter Michael Reiffenstuel war der erste Redner und thematisierte in seiner Keynote-Speech die Herausforderungen der letzten Zeit für die EU und Korea in der internationalen Staatenwelt. Der zweite Kurzvortrag wurde von John Bogaerts, Leiter der Politik-, Press- und Informationsabteilung der Europäischen Delegation in der Republik Korea, präsentiert. Er sprach über neue Herausforderungen in der Zusammenarbeit beider Länder. Auch Dr. Bernhard Seliger hatte die Ehre eine Keynote-Speech zu halten. Dabei thematisierte er ein mögliches Wiederaufleben der strategischen Partnerschaft, um aktuellen Entwicklungen, wie dem „neuen Kalten Krieg“ zwischen den Vereinigten Staaten und China, der sicherheitspolitischen Situation auf der koreanischen Halbinsel und dem Multilateralismus auf internationaler Ebene zu begegnen. Hierzu schlug er vor ein europäisch-koreanisches Forum auf hoher Ebene zu etablieren, bei welchem sich Vertreter aus der Verwaltung, Regierung, Wirtschaft, Kultur, den Parlamenten und der Zivilgesellschaft von Seiten beider Partner austauschen können. Foren dieser Art existieren bereits zwischen europäischen Staaten wie Deutschland und anderen Nationen.

Im Anschluss an die Kurzvorträge fanden zwei Sitzungen statt. Die erste Sitzung wurde von Professor Ki-Joon Hong von der Kyunghee University moderiert und befasste sich mit zwei verschieden wissenschaftlichen Veröffentlichungen, welche präsentiert und im Anschluss diskutiert wurden. Professor Hyeonho Hahm von der Hanyang University stellte ein Paper unter dem Titel „Domestic foundations of the ROK-EU Strategic partnership“ vor. Dieses befasst sich mit inländischen Interessengemeinschaften und verschiedenen Dimensionen der EU-Politik. Dabei wurde die Spieltheorie als theoretische Basis herangezogen. Im Anschluss an die Präsentation wurde das Paper von Professor Nam-Kook Kim von der Korea University und Professor Sunhee Park von der Hanyang University diskutiert. Professor Sae Won Chung von der Pukyong National University präsentierte das zweite Paper mit dem Titel „Pillars of the EU-South Korea Strategic Partnership“, welches von Professor Joo-Hyun Go von der Yonsei University und Professor Hayann Lee von der Hankuk University of Foreign Studies diskutiert wurde.

Die zweite Sitzung, welche Teil der Konferenz war, fand in Form von drei Panel-Diskussionen statt. Bei diesen besprachen und diskutierten Mitglieder des KSCES (Korean Society of Contemporary European Studies) politische, wirtschaftliche und sicherheitspolitische Aspekte in Bezug auf die Zusammenarbeit zwischen der EU und Korea. Anschließend wurde ein „Rundertisch“ unter dem Titel „Korea-EU strategic partnership and the development of US-China relations” veranstaltet.

Die Zukunft der EU-Korea Beziehungen ist in Zeiten der globalen Covid-19 Pandemie ungewiss. Diese Konferenz konnte das Potenzial, aber auch die Schwachstellen in der Zusammenarbeit beider Parteien herausfiltern. Der Austausch und die Kooperation von Vertretern beider Seiten ist hilfreich und wertvoll und wird hoffentlich zu einer erfolgreichen Partnerschaft in den nächsten zehn Jahren führen.