Der dritte innerkoreanische Gipfel
Die schrittweise Annäherung von Süd- und Nordkorea
Vor der Admiral Yi Sun Shin's Statue wurde ein temporärer Stand aufgebaut, der an den 27. April 2018 erinnern soll, wo sich Moon Jae-in und Kim Jong-un zum ersten Mal die Hände schüttelten.
HSS
Diese Woche trafen sich Moon Jae-in, der südkoreanische Präsident, und sein nordkoreanischer Amtskollege Kim Jong-un in Pjöngjang zum dritten Mal im Jahr 2018 um einen dreitägigen innerkoreanischen Gipfel abzuhalten.
Der Gipfel begann am Dienstag, den 18. September, als Moon Jae-in und seine Frau Kim Jung-sook am Internationalen Flughafen Pyongyang Sunan eintrafen. Sie wurden nicht nur von Kim Jong-un, seiner Frau Ri Sol-ju und seiner jüngeren Schwester Kim Yo-jong persönlich begrüßt, sondern auch von einer Menge nordkoreanischer Männer und Frauen, die in ihrer traditionellen koreanischen Kleidung namens Hanbok gekleidet waren und mit nordkoreanischen Fahnen, Vereinigungsflaggen oder Blumen winkten. Nachdem Moon und Kim gemeinsam die militärische Ehrengarde der Nordkoreaner beobachtet hatten, wurden die beiden durch Pjöngjang gefahren und winkten den Bürgern aus einem offenen Fahrzeug zu.
Der zweite Tag des innerkoreanischen Gipfels war von großer Bedeutung, da er der Beginn der politischen Gespräche zwischen Moon Jae-in und Kim Jong-un darstellte. Neben einer Vereinbarung der Verteidigungsminister, die die Bildung eines gemeinsamen Militärausschusses, die Beendigung von Artillerieübungen in Grenznähe sowie die Reduzierung der Wächterzahl vorsieht, wurde die Erklärung von Pjöngjang von Moon Jae-in und Kim Jong-un unterzeichnet. Hauptziele sind unter anderem die Wiedervereinigung von Familien, die durch den Koreakrieg getrennt wurden, der Anschluss der Schienennetze, sowie die Wiedereröffnung der Sonderwirtschaftszone Kaesong, die jedoch aufgrund der geltenden UN-Sanktionen vorerst ausbleiben muss. Darüber hinaus wollen sich Süd- und Nordkorea gemeinsam für die Olympischen Sommerspiele 2032 bewerben. Nach diesen gemeinsamen Vereinbarungen fand im Stadion Erster Mai eine Turnvorstellung statt, gefolgt von einer Rede von Moon Jae-in vor 150.000 Nordkoreanern.
Am letzten Tag des Innerkoreanischen Gipfels war ein Ausflug zum Berg Paektusan geplant. Dieser befindet sich an der nordkoreanischen und chinesischen Grenze und hat in der koreanischen Mythologie eine große Bedeutung, da er den Ursprung des koreanischen Volkes darstellt. Nach dem Ausflug kehrten Moon Jae-in, seine Frau, sowie seine fast 200 Mann starke Delegation direkt nach Seoul, Südkorea, zurück.
Flaggen, die die Wiedervereinigung von Süd- und Nordkorea bewerben.
HSS
Nach dem innerkoreanischen Gipfel sind viele Fragen bezüglich der getroffenen Vereinbarungen und deren Umsetzung in der Zukunft offen. Auf der einen Seite hat Präsident Moons Sekretär Yoon Young-chan Recht, wenn er betont, dass es vorerst von größerer Bedeutung ist, die Gespräche zwischen Süd- und Nordkorea aufrechtzuerhalten. Auf der anderen Seite ist es aber auch wichtig, vorsichtig zu sein, denn in der Vergangenheit hat sich Nordkorea oft als unberechenbar herausgestellt.
Bei Interesse, finden Sie unten weitere Informationen zu den Ereignissen, die zum innerkoreanischen Gipfel der vergangenen Woche geführt haben.
Statue of Brothers vor der koreanischen Kriegsgedenkstätte in Seoul.
HSS
Overview
2000er:
Bereits in den Jahren 2000 und 2007 haben sich die Staatsoberhäupter von Süd- und Nordkorea getroffen um über Themen wie Frieden und Zusammenarbeit zu sprechen. Diese Treffen der südkoreanischen Präsidenten Kim Dae-jung im Jahr 2000 und Roh Moo-hyun im Jahr 2007 mit Kim Jong-il, dem Vater des jetzigen nordkoreanischen Führers Kim Jong-un, haben sich jedoch nicht als erfolgreich erwiesen, da sich der Konflikt zwischen den beiden Ländern in den Folgejahren wieder verschärfte.
27. April 2018:
11 Jahre nach dem letzten Treffen in Pjöngjang haben sich Moon Jae-in, der derzeitige Präsident Südkoreas, und Kim Jong-un, der Führer Nordkoreas, zum ersten Mal im Dorf Panmunjom in der demilitarisierten Zone getroffen. Dieses Gebiet trennt die beiden Länder seit 1953 in der Hoffnung Konflikte zu minimieren. Durch das Überschreiten der Grenze ist Kim Jong-un der erste nordkoreanische Führer, der seit dem Ende des Koreakrieges in 1953 Südkorea besuchte. Neben diesem historischen Moment, waren die Hauptthemen die nordkoreanische Entnuklearisierung sowie ein dauerhaftes Friedensabkommen. Obwohl die Ergebnisse des Treffens eher begrenzt waren, einigten sie sich auf ein weiteres Treffen im Herbst in Pjöngjang.
26. Mai 2018:
Einen Monat später fand ein zweites Gespräch zwischen Moon Jae-in und Kim Jong-un statt. Diesmal trafen sich die beiden Staatsoberhäupter auf der nordkoreanischen Seite des Dorfes Panmunjom und sprachen hauptsächlich über die Bedingungen für ein Treffen zwischen Trump und Kim, welches aufgrund von Spannungen zwischen Nordkorea und den USA von Donald Trump abgesagt wurde.
12. Juni 2018:
Trotz der vorhergehenden Spannungen, die bereits erwähnt wurden, fand schließlich das Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim in Singapur statt. Es war damit das erste Mal, dass sich ein US-Präsident mit einem Staatsoberhaupt Nordkoreas traf. Obwohl auf beiden Seiten Zugeständnisse gemacht wurden, z.B. dass Nordkorea sich zur Entnuklearisierung verpflichtet hat und die USA eine Unterbrechung der gemeinsamen militärischen Übungen mit Südkorea in Betracht ziehen, wurde das Ergebnis wegen fehlender, grundlegender Details kritisiert.